Mobile Redaktion im Stadtteil Heerdter wollen sicheren Überweg

Heerdt · Bei der mobilen Redaktion der RP in Düsseldorf-Heerdt ging es am Samstag unter anderem um Fußgänger-Sicherheit am Nikolaus-Knopp-Platz, um Staus und leerstehende Ladenlokale. Ein Wunsch wäre ein modernes Restaurant.

 Am Stand der Mobilen Redaktion Heerdt gab es interessante Gespräche. Am Tisch RP-Redakteurin Nicole Lange (v.l.) mit Thilde Küppers, Tony Küppers (dahinter), Gertrud Meschkat (alle Bürgerverein), RP-Redaktionsmitglied Heide-Ines Willner und CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta. Links im Bild: Marco Staack (SPD).

Am Stand der Mobilen Redaktion Heerdt gab es interessante Gespräche. Am Tisch RP-Redakteurin Nicole Lange (v.l.) mit Thilde Küppers, Tony Küppers (dahinter), Gertrud Meschkat (alle Bürgerverein), RP-Redaktionsmitglied Heide-Ines Willner und CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta. Links im Bild: Marco Staack (SPD).

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Beim viel diskutierten Hochbahnsteig-Überweg am Nikolaus-Knopp-Platz wird an einer Lösung gearbeitet. Warnblinker etwa in Fußhöhe sind aber nicht denkbar – das erklärte Michael Strotmann von der Rheinbahn am Stand der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post in Heerdt. „Es gibt dort eine Ampelsicherung, beides ist nicht zu realisieren.“ Es geht um die kuriose Situation auf der Südseite des Platzes. Dort gibt es vor der Ampel stadteinwärts neben einer Linksabbiegespur zwei Fahrspuren Richtung Pariser Straße. Nur etwa 20 Meter weiter wird die Straße wieder einspurig. „Ein Witz“, sagt Friedel Blum. Für die Autofahrer, besonders für ortsfremde, gelte es nun, sich fix einzufädeln, was meist zu gefährlichen Begegnungen führe.

CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta teilt diese Meinung und sagt: „Auf diese zweite Fahrspur kann gut verzichtet werden, denn sie ist über­flüssig und sorgt nur für Chaos.“  Stattdessen könnte dort eine Aufstellfläche für Fußgänger geschaffen werden, damit sie sicher die Grünphase der Ampel abwarten können. Und wer von der Süd- auf die Nordseite beziehungsweise zum Hochbahnsteig wolle, werde durch ein Blinklicht auf herannahende Bahnen aus Richtung Handweiser aufmerksam gemacht, ergänzt Saitta. „Das geht“, stimmt Strotmann zu. Er wies allerdings darauf hin, dass der Straßenumbau Aufgabe der Stadt sei. Ob und wann das umgesetzt wird, ist noch unklar.

Bezirksbürgermeister Rolf Tups schlug vor, die Linksabbiegespur Richtung Heerdter Landstraße so zu verlegen, dass der Verkehr direkt am ehemaligen Fairhaus vorbei in die Schiess- und Krefelder Straße abbiegen könne. Seiner Meinung nach reiche der Platz dafür aus. Friedel Blum erneuerte seinen Vorschlag, mit einer zusätzlichen Abfahrt von der A 52 zum Neusser Hafen Heerdt zu entlasten. „Das ergibt Sinn, denn der Lkw-Verkehr muss raus aus Heerdt.“ Die heutigen Abfahrten von der Autobahn, Benediktus-, Krefelder Straße und Heerdter Landstraße, müssten dringend geschlossen werden. Wilhelm Schwaderlapp stimmt zu und sagt: „Handweiser und Nikolaus-Knopp-Platz sind verkehrstechnisch eine Katastrophe. Die Autos stauen sich  auf der Kevelaerer Straße bis nach Büderich.“

Heinz Heckermann, Ehrenoberst der Heerdter Schützen, kritisiert die Ampelschaltung am Knopp-Platz. „Besonders Lkw, die von der Schiess- und Krefelder- zur Heerdter Landstraße abbiegen, bekommen bei der kurzen Grünphase kaum die Kurve.“ Viele würden einfach bei Rot fahren. Andere sehen hier einen grünen Pfeil für Rechtsabbieger an der Ampel als mögliche Lösung an. So würde sich der Verkehr trotz langer Grünphase für Fußgänger weniger stauen.

Zum Thema Geschäftsschließungen im Heerdter Zentrum gab Schützenchef Andreas Bahners bekannt, dass die von Schützen und Bürgerverein gegründete „Interessengemeinschaft Nikolaus-Knopp-Platz“ Fortschritte mache. Es gehe voran, Logo und Flyer seien in Arbeit. Und auch für die leerstehenden Läden gebe es Hoffnung auf neue Unternehmer.  Bahners: „Das ehemalige Geschäft von Elektro-Winters soll zum Café werden und in das einstige Geschäft von Puppe (Pestalozzistraße) soll eine Kinderbetreuung einziehen.“ Auch für das verlassene Fairhaus solle es eine Reservierung geben. Am Dienstag, 28. Mai, 18.30 Uhr, trifft sich die Initiative im Heerdter Bauhaus, um weitere Aktionen zu besprechen, wie der Knopp-Platz für die Bürger erlebbar gemacht werden kann.

Das wäre auch aus Sicht von Gertrud Meschkat vom Bürgerverein notwendig. „Es wäre schön, wenn es hier schnell neue Angebote gäbe.“ Auch sie hat dabei unter anderem das Fairhaus im Blick, das sich für eine Nahversorgung anbiete. Lobend hebt sie hervor, dass für die Metzgerei Dreps mit Ludwig eine gute Nachfolge gefunden sei: „Es ist schön, dass wir weiterhin eine Metzgerei haben.“ Was dagegen aus der Sicht einiger Heerdter im Zentrum des Stadtteils noch fehlt, ist eine gute, moderne Gastronomie. „Ich vermisse ein Restaurant, in dem ich auch mal einen schönen Salat essen und ein gutes Glas Wein trinken kann“, sagte eine Anwohnerin, die vor zehn Jahren herzog und nach eigenem Bekunden nie wieder weg möchte: „Aber für so ein Lokal muss man im Moment nach Oberkassel fahren.“

Die Gestaltung des Hanns-Heuer-Platzes liegt den Heerdtern am Herzen, denn schon lange wünschen sie sich die Öffnung der von Büschen abgegrenzten Fläche zur Schiessstraße. Außerdem soll dort der Sparkassen-Bus nach Schließung der Knopp-Platz-Filiale Station machen. „Firmen in Heerdt und die Stadtteilpolitik wollen sich engagieren und sich auch an den Kosten für den Umbau beteiligen“, sagte Gerd Engelmann. Aber zuerst müsse ein Plan gemacht werden. „Mehr Natur, mehr Grün“, wünscht sich die zehnjährige Anna Bahners. „Bäume und Blumen und nicht so viele Autos.“ Und für sie ganz wichtig: „Auf unseren Rheinwiesen sollte nicht so viel Abfall herumliegen.“ Sie weiß, wovon sie spricht. „Ich war beim Dreck-Weg-Tag dabei“, sagt sie und fügt schnell hinzu: „Heerdt ist cool.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort