Konzert Elina Garanca verzaubert die Tonhalle mit Stil und Klang

Düsseldorf · Getreu ihrem Motto „Man kann nicht offen auf der Bühne sein, wenn man das im richtigen Leben auch nicht ist“, vermochte es die auf allen wichtigen Bühnen der Welt heimische Elina Garanca auch bei ihrem dritten, fast ausverkauften Konzert in der Tonhalle, ihr Publikum auf besondere Weise gefangen zu nehmen.

 Elina Garanca mit Karel Mark Chicon in der Tonhalle

Elina Garanca mit Karel Mark Chicon in der Tonhalle

Foto: Susanne Diesner/Susanne Diesner - Photography fo

Nicht nur, dass sie ihren edel timbrierten, dynamisch reich differenzierten Mezzo mit dem fast unglaublich großen Tonumfang stets den interpretatorischen Anforderungen der Arien und Lieder gemäß klug und überlegt einzusetzen wusste. Sie fesselte ebenso durch ihre bezwingende Natürlichkeit. Auch nicht der Hauch von Divengehabe störte ihre Vorträge – die gebürtige Lettin, die ihre zweite Heimat in Spanien gefunden hat, nimmt sich stets zurück und ist ganz bei ihrem ihr gebannt lauschenden Publikum.

Das zeichnete ihre Opernvorträge (beide Arien der Eboli –„Don Carlos“ und die Arie der Adriana Lecouvreur aus der gleichnamigen Oper von Francesco Cilea) ebenso aus wie die farbigen, teils versonnenen, dann wieder vor Lebenslust sprühenden Beispiele aus dem Bereich der Zarzuelas. Als Brücke zwischen Oper und spanischer Volksmusik diente das in einer katalanischen Übertragung innig vorgetragene, zu Herzen gehende Lied von Edvard Grieg „Ich liebe Dich“.

Am Pult der fulminanten, sich mit diversen Ouvertüren („Maskenball“, „Luisa Miller“, „Leichte Kavallerie“) und einem hinreißend gelungenen Intermezzo aus „Manon Lescaut“ auf‘s Allerbeste sich empfehlenden „NDR Radiophilharmonie Hannover“ stand Garanca-Ehemann Karel Mark Chicon. „Da wir privat zusammen sind, verstehen wir uns auch musikalisch besser, schneller, gründlicher“, verriet die Sängerin vor kurzem in einem Interview. Das war auch an diesem Konzertabend zu erleben. Die Abstimmung zwischen Vokalem und dem sich im blühenden Gesamtklang, wie auch in zahlreichen, allesamt brillanten Soli (vor allem die des überreich beschäftigten Klarinettisten) sich präsentierenden, vor Temperament und Spiellust fast berstenden Orchester gelang tadellos.

Der Schlussapplaus erreichte jubelnde Ausmaße, und die Gäste dankten bereitwillig mit drei Zugaben.

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