Gartenbau in Düsseldorf Das blühende Geschäft

Düsseldorf · Baum Gartenbau aus Hamm hat im Moment Hochbetrieb. Die Nachfrage nach Blumen steigt im Frühjahr und Sommer immer stark an. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter.

 Mareike und Benedikt Baum haben im Moment alle Hände voll zu tun.

Mareike und Benedikt Baum haben im Moment alle Hände voll zu tun.

Foto: Anne Orthen (ort)

24 Hektar Betriebsfläche, 34 festangestellte Mitarbeiter, gut 100 Saisonkräfte und 260 Sorten Blumen: Baum Gartenbau aus Hamm gehört zu den größeren Betrieben der Branche. Bei dem Unternehmen herrscht zur Zeit Hochbetrieb. Denn die Nachfrage bei den Endkunden steigt im Frühjahr und Sommer immer stark an. „Besonders gefragt sind im Moment Lavendel, so genannte Bienenstauden und zum Muttertag waren natürlich Hortensien sehr beliebt. Außerdem fängt der Rittersporn jetzt an zu blühen“, erklärt Benedikt Baum, Geschäftsführer und Mitinhaber des Gartenbaubetriebs. „Wir arbeiten bei der Vermarktung eng mit unserer Erzeugergenossenschaft Landgard zusammen und verkaufen unsere Pflanzen an Gartencenter, Baumärkte, den Lebensmitteleinzelhandel und Discounter.“

Dabei produziert Baum Gartenbau punktgenau. „Wenn unser Kunde sagt, in der Woche 18 hätte er gerne blühende Hortensien, dann machen wir das“, so Baum. Da von den 24 Hektar Betriebsfläche drei Hektar Glashäuser und der Rest Freilandfläche sind, ist der Gartenbaubetrieb stark vom Wetter abhängig. „Allerdings wirkt sich die Nähe zum Rhein und zur Innenstadt positiv auf das Pflanzenwachstum aus, weil es dadurch immer ein bis zwei Grad wärmer als in anderen deutschen Anbauregionen ist“, so Baum.

Die Jungpflanzen zieht man in Hamm aber nicht selber, sondern kauft sie bei spezialisierten nationalen und internationalen Jungpflanzenfirmen. „Die Jungpflanzen bekommen wir zugeliefert, beispielsweise auch aus Afrika oder Amerika. Das liegt daran, dass sich diese Firmen zumeist in wärmeren Ländern auf die Anzucht spezialisiert haben“, erklärt Baum. „Wir topfen sie hier in Hamm um und produzieren sie dann zu einer verkaufsfertigen Pflanze.“ Außerdem arbeitet der Gartenbaubetrieb zusammen mit Partnern an der Züchtung neuer Sorten. „Dazu gehören auch Bienenstauden, für die wir eine wachsende Nachfrage haben“, so Baum. „Diese sind sowohl für Bienen als auch für uns besonders attraktiv und wir verzichten auf Pflanzenschutzmittel, die für die Tiere gefährlich sind. Diese Pflanzen werden dann in einem gelben Topf vermarktet, um zu symbolisieren, dass es sich dabei um Bienenstauden handelt.“ Das Unternehmen kann auf eine lange Tradition zurückblicken. „Unsere Familie hat seit jeher frisches Gemüse am Rhein angebaut“, so Baum. „Und hier am Standort in Hamm haben 1987 meine Eltern angefangen von Gemüse auf Topfpflanzen umzusteigen.“ Im Laufe der letzten 30 Jahre ist Baum Gartenbau dann zu einem florierenden mittelständischen Unternehmen herangewachsen. Im Gründungsjahr 1987 hatte es gerade einmal vier Mitarbeiter und bewirtschaftete vier Hektar. Zehn Jahre später waren es schon doppelt so viele. 2005 beschäftigte Baum Gartenbau dann 20 Angestellte auf 14 Hektar, 2008 waren es 50 Mitarbeiter. Einen weiteren großen Sprung machte das Unternehmen dann zwischen 2012 und 2015 mit dem Exklusivanbau in Deutschland der „Magical Four Seasons“, einer Hortensie, die je nach Jahreszeit viermal die Farbe wechselt. Die Pflanze wurde zum Verkaufsschlager. Die Zahl der Arbeitsplätze stieg auf 80. Heute beschäftigt das Unternehmen mehr als 120 Mitarbeiter.

Und Baum Gartenbau will weiter wachsen und sich neue Märkte erschließen. Dabei ist Baum auch Nachhaltigkeit wichtig. „Wir versuchen proaktiv etwas zu tun und beispielsweise Auswaschungen von Dünger zu reduzieren. Dazu bringen wir Langzeitdünger in das Topfsubstrat ein. Und wir verzichten ganz bewusst auf bestimmte Präparate, die in der Kritik stehen, auch wenn sie zugelassen sind. Außerdem fahren wir Jahr für Jahr den Torfanteil zurück.“

Schließlich geht der Abbau von Torf mit einem Anstieg des CO2-Austoßes einher. „Wir wollen damit als Unternehmen unseren Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

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