Integration Beim Sport gelingt Inklusion fast immer

Wittlaer · Inklusionsbegleiter an Schulen haben gelernt, wie sie gehandicapte Kinder besser in den Sportunterricht integrieren.

 Staatssekretärin Andrea Milz (r.) turnte bei dem neuen Integrations-Sportprojekt selber mit.

Staatssekretärin Andrea Milz (r.) turnte bei dem neuen Integrations-Sportprojekt selber mit.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Und dann zeigte NRW-Staatssekretärin Andrea Milz ihren neuen Kollegen erst einmal, wie es geht. Bei der Übergabe von 14 neuen Übungsleiter-C-Lizenzen (ÜL C) in der Sporthalle der Graf-Recke-Stiftung legte Milz als „Vortänzerin“ eine „flotte Sohle“ im Zumba-Stil aufs Parkett und alle ließen sich mitreißen. Andrea Milz ist nämlich nicht nur Politikerin, sondern auch ausgebildete Sport-Übungsleiterin.

Dass die 56-Jährige gerne mal offizielle Termine mit viel Bewegung vermischt, ist nichts Besonderes. Aber, dass sie die Übungsleiterlizenzen ausgab schon. Der Grund war, dass der Stadtsportbund Düsseldorf gemeinsam mit der Graf-Recke-Stiftung den ersten Lehrgang im Projekt „Der Sport – verein(t alle)“ abschlossen. Die 14 neuen Lizenzinhaber sind allesamt auch Integrationsbegleiter für gehandicapte Kinder an Regelschulen. „Für die Stiftung ist Teilhabe aller Menschen an allen Facetten des Lebens ein zentraler Aspekt“, erläutert der theologische Vorstand der Graf-Recke-Stiftung, Pfarrer Markus Eisele. „Wir wollen, dass alle Menschen dazugehören, erleben aber immer noch, dass Menschen mit Einschränkungen ausgeschlossen werden. Mit dem Übungsleiterschein bauen wir eine Brücke zum Sport, und wo können Inklusion und Teilhabe besser gelingen als im Sport?“

120 Stunden haben die neuen qualifizierten Sportfachleute praktisch geschwitzt und Theorie gebüffelt. Jetzt folgen noch 30 Stunden unter der Regie des Behinderten- und Rehabilitationssportverbands NRW mit Inklusionsthemen. Dann ist der erste Zusatzbildungsgang Inklusion im Sport abgeschlossen. „Wir sind durch Höhen und Tiefen gelaufen, gerannt und gesprungen, aber es hat immer Spaß gemacht“, urteilt Cathérine Zaumseil. „Die Idee, Kinder im Sport und durch Sport zu fördern und zu fordern und inklusiv zu unterrichten, ist einfach einmalig.“ Sie fiebert förmlich der ersten praktischen Anwendung des neu erworbenen Wissens entgegen. Sie weiß auch, dass ihre ÜL-Ausbildung ihr nicht nur in der Inklusion Tore öffnet, denn auch im allgemeinen Vereinssport und auch an Grundschulen zählt der C-Schein etwas. „Lehrer an Grundschulen dürfen mit dem ÜL-C-Schein Sportunterricht erteilen“, so Zaumseil.

Das Projekt „Der Sport – verein(t alle)“ hat Zukunft. „Wir werden einen Inklusionsplan NRW auflegen“, verrät Milz. „Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Baustein ist, der überall in NRW Schule machen wird.“ Die Inklusionskooperation in Sachen Sport zwischen der Graf-Recke-Stiftung und dem Stadtsportbund geht jedenfalls weiter. Der nächste ÜL-C-Lehrgang ist bereits für Oktober oder November 2019 geplant.

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