Hubertuskapelle in Angermund Ein Kleinod erwacht

Angermund · Die Angermunder Hubertuskapelle war lange kaum bekannt. Das will der Förderverein ändern und hat ein Buch herausgegeben.

 Die Hubertuskapelle bei Groß-Winkelhausen wurde im 17. Jahrhundert gebaut und vor allem von Jagdgesellschaften genutzt.

Die Hubertuskapelle bei Groß-Winkelhausen wurde im 17. Jahrhundert gebaut und vor allem von Jagdgesellschaften genutzt.

Foto: Karl Sonnen

Die Hubertuskapelle bei Gut Großwinkelhausen wird wieder verstärkt von der Öffentlichkeit wahrgenommen. „Das zu erreichen, war unser Versprechen an Oberbürgermeister Thomas Geisel und an die Stadt. Die Belebung der Kapelle ist in den letzten zwei Jahren richtig gut gelaufen“, sagt Andreas Auler. Er ist Vorsitzender des 2013 gegründeten Fördervereins Hubertuskapelle, der sich für den Erhalt und die Sanierung der Kapelle stark macht.

Keine leichte Aufgaben, denn das kleine Gotteshaus im äußersten Norden von Düsseldorf war in keinem guten Zustand. Doch wie schlecht es um das Gebäude stand, stellte sich erst im Verlauf der Bauarbeiten heraus. Das Dach und der Dachreiter waren durch eingedrungene Feuchtigkeit von Schimmelpilz befallen und mussten komplett abgebaut werden. Dabei wurden erhebliche Schäden an den Giebelwänden festgestellt. Die ursprünglich geschätzten Kosten von 100.000 Euro stiegen nach und nach auf schließlich 404.000 Euro an.

Die Sanierungskosten trugen die Stadt, in deren Besitz sich das unter Denkmalschutz stehende Gebäude befindet, und die Bezirksvertretung 5, aber auch Sponsoren. Der Verein wiederum springt ein, wenn es um die Ausstattung der Kapelle und die Verschönerung des Umfeldes geht. „Wir haben dafür bereits 40.000 Euro eingesetzt, beispielsweise Bänke organisiert, Fenster und eine Beleuchtung finanziert und Sakralgegenstände angeschafft“, sagt Auler. Geplant ist in einem nächsten Schritt, das Umfeld der Kapelle zu verschönern. Dessen Erscheinungsbild ist zurzeit noch gestört, da dort Bauwagen abgestellt werden mussten, die aber bald verschwinden sollen.

Im Mai 2017 wurde die Hubertuskapelle mit einem feierlichen Gottesdienst wieder eingeweiht und wird seitdem auf vielfältige Weise genutzt. So wurden dort Andachten, Hochzeiten und Gottesdienste – häufig von den Bruderschaften – gefeiert und Besichtigungen durchgeführt. „Es ist eine schöne Tradition, dort die Hubertusmesse zu feiern und diese hat mit der Tiersegnung großen Anklang gefunden“, sagt Pastor Oliver Dregger. Aber auch Spaziergänger und Radfahrer zeigen ein starkes Inte resse an dem Gebäude. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen in die Kapelle gehen und wie lange die dann dort verweilen“, sagt Siegfried Hoymann, 2. Vorsitzender.

Deshalb will der Verein nun auch eine Informationstafel aufstellen. „Der Text ist bereits fertig“, sagt Heimatforscher Bruno Bauer. Zudem will der Verein erreichen, dass das Gebäude von außen dezent angestrahlt wird. „Eine Probebeleuchtung mit der Stadt hat bereits stattgefunden“, sagt Auler. Außerdem möchten die Förderer gerne Konzerte in der Kapelle, die bis zu 70 Personen fasst, anbieten. Da es sich um ein Gotteshaus handelt, soll der Schwerpunkt auf Kirchenmusik liegen. „Wir haben bereits mit der Kantorin Susanne Hiekel in der Kapelle eine Begehung gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass die Geräuschkulisse der B8n nicht störend ist“, sagt Bauer.

Aktuell hat der Verein nun ein reich bebildertes Buch über die Hubertuskapelle, ihre bewegte Geschichte, den Namensgeber, die aufwendige Sanierung und den Förderverein herausgegeben. Ursprünglich wurde die Kapelle, die im 17. Jahrhundert gebaut wurde, von Jagdgesellschaften genutzt, die sich vor oder auch nach der Jagd dort versammelten. Aus diesem Grund wurde sie nach dem Schutzpatron der Jäger, dem Heiligen Hubertus, benannt. Sie ist heute das einzige auf dem Düsseldorfer Stadtgebiet erhaltene Beispiel der früher häufig zu findenden Burgkapellen vor mittelalterlichen oder barocken Rittersitzen.

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