Coronavirus in Düsseldorf Diagnosezentrum startet am Mittwoch

Düsseldorf · Das Erdgeschoss eines städtischen Gebäudes an der Witzelstraße wird umgebaut. Bürger sollen zunächst die Info-Hotline anrufen.

Coronavirus - hier entsteht das Diagnosezentrum in Düsseldorf
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Foto: Christoph Schroeter

Düsseldorf professionalisiert seinen Umgang mit der Corona-Krise. Bürger der Stadt können sich ab heute im Gesundheitsamt, Kölner Straße 180, auf das Virus testen lassen. Am Mittwoch startet dann das „richtige“ Zentrum an der Witzelstraße. Hintergrund: Manche Hausärzte weisen Patienten ab, die sich testen lassen wollen, die Uni-Klinik ist überlastet. Die Absage der Messen im März schlägt Wellen. Die Fakten:

Diagnosezentrum Die Stadt richtet wegen des Coronavirus’ im Erdgeschoss des Bürokomplexes an der Witzelstraße 54-56 ein Diagnosezentrum ein. Kostenpflichtiger Inhalt An das Diagnosezentrum sollen ausschließlich Patienten vermittelt werden, die zuvor die Info-Hotline 0211 899 6090 angerufen und ihre Symptome erläutert haben. Seit die Stadt die Hotline Freitag geschaltet hat, meldeten sich bis Sonntagmorgen über 200 besorgte Bürger. Sonntag gingen bis 16 Uhr 425 weitere Anrufe ein.

Am Mittwoch soll der Umbau der ehemaligen Zentrale der Städtischen Wohnungsgesellschaft (SWD) fertig sein. Ein Teppichboden wurde am Wochenende herausgerissen, bis Mittwoch wird auf gut 120 Quadratmetern ein neuer PVC-Boden verlegt, die Wände werden weiß gestrichen. Es gibt zwei Eingänge, Patienten betreten das Gebäude am Seiteneingang, wo sie in einem abgetrennten Vorraum empfangen werden. Wie SWD-Geschäftsführer Heinrich Labbert mitteilt, wird für den Umbau auch nachts gearbeitet. Über dem Diagnosezentrum stehen drei Etagen leer, im vierten und fünften Stockwerk sind Mitarbeiter der Kämmerei untergebracht, für die nun Laptops für das Arbeiten im Home Office bereitgestellt werden.

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Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Messe-Absagen Der Veranstalter der Werkzeugmesse Metav hatte bereits entschieden, seine Veranstaltung im März zu canceln. Am Samstag zog die Messe nach und verkündete, dass sie ihre Eigenveranstaltungen im März ebenfalls absage – sie sollen aber in diesem Jahr noch stattfinden. 2020 ist ein sehr starkes Messejahr, aber im zweiten Halbjahr ist noch etwas Platz im Kalender.

Verschoben werden die Messen ProWein, Wire & Tube, Beauty, Top Hair sowie die Energy Storage Europe. Es ist aus Haftungsgründen wichtig, nach einem neuen Termin zu suchen, zudem muss die Messe die bereits gezahlten Standgebühren nicht zurückerstatten.

Für Düsseldorf ist der Ausfall der Messen ein Schlag ins Kontor. Rechnet man die Besucherzahlen der betroffenen Messen bei ihren letzten Terminen zusammen, kommt man auf 220.000 Besucher. Hinzu kommt das Personal der Standbetreiber. Diese Menschen werden sich im März nicht in Düsseldorf aufhalten.

Handel und Gastronomie „Wir hoffen, dass die Veranstaltungen wirklich noch stattfinden“, sagt Schlüssel-Chef Karl-Heinz Gatzweiler. Die Kunden müssten bei Absagen keine Storno-Gebühren bezahlen, „sie kommen ja, wenn die Messe doch stattfindet“. So hält es auch Uerige-Baas Michael Schnitzler. „Das sind Kunden, die schon lange zu uns kommen.“

Der verkaufsoffene Sonntag am 8. März war anlässlich der Messe Beauty genehmigt worden. Abgesehen davon, dass die Gewerkschaft Verdi ihn beklagt, „ist nun von einer Absage auszugehen“, sagt Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW. Dies sei jedoch Sache der Stadt.

Hotellerie Eines der Hotels mit vielen Messegästen ist das Interconti an der Kö. Allein hier entfallen nun rund 1000 Übernachtungen. Direktorin Britta Kutz sagt, dass gleichzeitig jedoch auch Kosten entfielen. Es werde jetzt mehr Urlaub gemacht, man setze einfach auf das zweite Halbjahr. Dehoga-Pressesprecher Thorsten Hellwig hofft, dass nicht der Städtetourismus leide. Düsseldorf habe da eine gute Entwicklung genommen.

Taxigewerbe Düsseldorfs Taxi-Chef Dennis Klusmeier bezeichnet die Absagen als „keine allzu große Katastrophe“. Der Grund: „Sie werden ja nachgeholt. Wenn sie ersatzlos gestrichen würden, wäre es natürlich anders“, sagt Klusmeier. Die Fahrer hätten die Empfehlung erhalten, für eine bestmögliche Hygiene im Auto zu sorgen, so dass sich der Fahrgast sicher fühlt. „Der Ort Taxi soll ein guter Ort sein.“

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