Lokalsport Eine Lohberger Legende

Lokalsport · Karl Schmidtke wird heute 80 Jahre alt. Das Urgestein des VfB Lohberg ist seit seinem elften Lebensjahr Vereinsmitglied, spielte nie für einen anderen Verein und gehörte der erfolgreichsten VfB-Mannschaft an.

Wenn Karl Schmidtke heute an seinem 80. Geburtstag viele Hände schütteln muss, dann denkt er mit Sicherheit an die großen Zeiten des VfB Lohberg zurück. Er gehörte nämlich zu der Mannschaft, die nach dem Krieg einen stetigen Aufstieg erlebte, der die Schwarz-Gelben 1959 in die höchste deutsche Amateurklasse führte, wo die Mannschaft unter Trainern wie Ludwig Bartholot oder Erich Laskawi über viele Jahre zu den Spitzenteams am Niederrhein zählte.

Ein Höhepunkt in Schmidtkes Laufbahn als Fußballer war das Gastspiel des damaligen deutschen Meisters 1. FC Kaiserslautern. Am 27. Juni 1959 platzte die Dorotheenkampfbahn aus den Nähten, als die "Knappen" den "Roten Teufeln vom Betzenberg" mit ihrem Spielführer Fritz Walter vor 6000 Zuschauern ein denkwürdiges Spiel lieferten, das am Ende 3:3 ausging. Nur drei Jahre später gehörte der VfB zusammen mit Borussia Dortmund, Schalke 04 und dem Wuppertaler SV nach Siegen über die damaligen Oberligisten Sportfreunde Hamborn 07 und Alemannia Aachen zu den letzten vier Vereinen im DFB-Pokal. Mehr als unglücklich dann das Aus in Hannover gegen Werder Bremen. Aus dieser VfB-Mannschaft wurden allein sechs Spieler in die Niederrheinauswahl berufen, Herbert Bayer gar in die Amateur-Nationalmannschaft, die an der Olympiade in Tokio teilnahm.

Schließlich sei noch das Benefizspiel genannt, das der VfB am 24. Oktober 1963 nach dem Grubenunglück von Lengede gegen Rot-Weiß Oberhausen mit 4:2 gewann. Selbst die Spieler beider Teams zahlten damals Eintritt.

Der Vollblut-Fußballer Karl Schmidtke hat all das rund um die Dorotheenkampfbahn als Aktiver mitgemacht. Schon mit elf Jahren schloss er sich dem VfB an, durchlief alle Lohberger Jugendmannschaften und wurde dann unverzichtbares Mitglied der "Ersten". Nie hat Schmidtke für einen anderen Verein gespielt. Nachdem er die Fußballschuhe an den berühmten Nagel gehängt hatte, engagierte er sich im Verein noch lange als Sportwart. Bis vor zwei Jahren durfte die erste Mannschaft auch auf den Begleiter Karl Schmidtke zählen. Mit großer Sorgfalt füllte er stets den Spielbericht aus und war Ansprechpartner für viele im Verein.

Beruflich war Karl Schmidtke als Hauer auf der Schachtanlage Lohberg tätig Vor genau 25 Jahren ging er in Rente. Im vergangenen Dezember feierte er mit seiner Frau Hede Goldene Hochzeit.

(RP/rl)
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