Lokalsport "Rücklagen des KSB reichen nicht aus"
Lokalsport · Bei der Mitgliederversammlung des Kreissportbundes (KSB) Wesel am kommenden Donnerstag in der Niederrheinhalle wird Punkt 10 der Tagesordnung sicherlich einige Diskussionen hervorrufen.
Der in Xanten lebende KSB-Vorsitzende Heinrich Gundlach erläutert im RP-Gespräch den "Antrag auf Erhebung von Beiträgen".
Herr Gundlach, warum geht an diesem Antrag kein Weg vorbei?
Heinrich Gundlach Der KSB Wesel wollte Beitragserhebungen möglichst lange vermeiden. Aber die Gesamtsituation zwingt uns, als einer der letzten Kreise in NRW diesen Schritt zu gehen. Dies ist bedauerlich, aber unverzichtbar. Hauptgründe sind unter anderem die veränderten Rahmenbedingungen durch neue Aufgabenfelder im Landessportbund (LSB) und im KSB Wesel. Die Beitragseinahmen sind Voraussetzung für Finanzhilfen durch den LSB. Sie werden aber auch benötigt, um den Aufgaben der Zukunft gerecht zu werden. Die finanziellen Rücklagen des KSB Wesel reichen dafür nicht mehr aus. Durch einen durchdachten Abbau der Rücklagen wird aber eine stufenweise Belastung der Vereine ermöglicht. Weiterhin gilt: Zuschüsse vom LSB gibt's nur, wenn Eigenmittel vorhanden sind.
Können Sie das Stufenmodell erläutern?
Gundlach Derzeit müssen Sportvereine zwölf Cent pro Mitglied an den KSB entrichten, die an den LSB weitergereicht werden. Im Stufenmodell zur Beitragsanpassung sind die Beiträge an den LSB enthalten. Unser Vorschlag sieht vor, für 2013 einen Beitrag von 20 Cent zu erheben. 2014 wären es 25 Cent und 2015 dann 30 Cent. So kann der KSB Wesel unter Einbeziehung möglicher Veränderungen im Förderbereich eine Haushaltsdeckung mittelfristig garantieren.
Wie profitieren die Vereine eigentlich von der Arbeit des KSB Wesel?
Gundlach Es gibt viele Argumente für eine Mitgliedschaft beim KSB Wesel. Allein die Bedeutung des Kreisportbundes in der politischen und gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung ist deutlich gestiegen. Durch die Übertragung und Übernahme vieler sozialgesellschaftlicher Aufgaben und als Schlüsselstelle zwischen Vereinen, Fachverbänden oder der Verwaltung vor Ort übernimmt der KSB eine wichtige Funktion innerhalb unseres gesellschaftlichen Systems.
René Putjus führte das Gespräch.