Wellness Wo es im Winter gemütlich wird

Thermen gab es schon in der Antike. Im Zuge der Spa-Kultur ist ihre heilende Bedeutung moderner denn je.

 Entspannung pur: Warme Wasserbecken sind im Winter wahrhaft wohltuend.

Entspannung pur: Warme Wasserbecken sind im Winter wahrhaft wohltuend.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Tomwang112

Winterzeit. Badezeit. Wenn die Strände verwaist sind, ist das Bedürfnis, warm und tief ins Nass einzutauchen besonders groß. Da ist der Besuch einer Therme mit heißen, warmen und kühleren Wasserbecken eine wunderbare Alternative zu Sommer, Sonne, Strand und Wellen. Meist aus natürlicher Quelle gespeist und je nach Ursprung mit allerlei Mineralien und Kohlensäure durchsetzt, wird dem Besuch eines Thermalbades nicht nur heilende Wirkung zugeschrieben. Wenn es draußen graupelt und stürmt, ist es ganz einfach ein wohliges Erlebnis. Das wussten sogar schon die alten Römer. Vor den Badezimmern waren in der Antike die Thermen. Von der feierlichen Reinigungszeremonie zum Wellnessprogramm der Jetztzeit.

Wer von Vals spricht, meint die Therme. Das auf einer prähistorischen Zisterne 1996 von Peter Zumthor errichtete Bauwerk gleicht einer unterirdischen Kathedrale. Kurz nach seiner Eröffnung wurde es bereits unter Denkmalschutz gestellt. Badende genießen hier die stille Einkehr. Tags und manchmal sogar auch nachts. 60.000 Platten geschichteten grünen Valser Quarzits schaffen Räume für allerlei Tauchbecken von 14 bis 36 Grad, gespeist aus der kalziumreichen St. Petersquelle. Vals ist ein Badeerlebnis für Architekturfreunde.

7132 Therme & Spa in Vals/Schweiz,

www.7132therme.com

Am Rande eines Naturschutzgebietes, wo Flamingos segeln und feines Salz abgebaut wird, befinden sich Mallorcas einzige natürliche Quellen inmitten eines wunderschönen Hotels nebst einer spätmittelalterlichen Kirche. In steinerne uralte Sitzbecken rinnt das schwefelhaltige Wasser aus einer Quelle, die schon 1869 sprudelte. Dazu kommt ein Dampfbad und ein handwarmes Thermalwasserschwimmbad. Mehr Wellness und schöner Wohnen geht nicht.

Fontsanta Hotel Thermal & Spa in Campos/Mallorca,

www.fontsantahotel.com

In der südlichen Toskana in Bagno Vignoni dampfen seit Jahrhunderten die Thermen. 50 Grad warmes Wasser wird vom vom Monte Amiata hergeleitet. Das in einen ehemaligen Travertin Steinbruch gebaute opulente Adler Resort kühlt das mit Bikarbonat, Kalzium und Sulfat gesättigte Nass auf 36 Grad herunter und speist seine Innen- und Außenbecken damit. Das Adler Resort ist ein moderner luxuriöser Hotspot im historischen Bagno Vignoni. So kann die Toskana auch im Winter sehr schön sein.

Adler Spa Resort Thermae in San Quirico D’orcia/ Italien,

www.adler-resorts.com/
adler-spa-resort-thermae

Meran fließt, sprudelt, schäumt und prickelt. Radonhaltiges Quellwasser machte Meran zur Kurstadt. Inmitten eines Parks in der Stadt setzte Matteo Thun einen glitzernden Kubus aus Stein, Glas und Stahl. Der Gast absolviert einen Parcours aus 25 Quell- und Strömungsbecken, Warm- und Kaltbassins und trinkt mineralreiches Quellwasser aus 27 Quellen. Für das Radon-Bad wird vorher der Arzt befragt. In der Therme am lieblichen Ort ist man dem Frühling schon ein Stück näher.

Therme Meran in Meran/Südtirol,

www.termemerano.it

Am schönen Scharmützelsee steht ein Solebad mit See-Blick. Das Wasser für die 675 Quadratmeter große Badelandschaft wird von der Catharinenquelle hergeleitet. Das Naturmoor für die wohltuenden Packungen stammt von den Wierichwiesen. Die Therme bietet Schwimm- und Kneippbecken, Saunen und eine Salzoase, die Meeresklima verheißt. Brandenburg zeigt sich von seiner schönen Seite.

Saarow Therme in Bad Saarow/Brandenburg,

www.therme.bad-saarow.de

Flüssiger Klang in der Hauptstadt Berlin. Wie eine Zirkuskuppel spannt sich das Dach über der Salzwassertherme. Wer sich treiben lässt, hört Unterwassermusik, aufgelegt von DJs. Das ist pures Großstadtrelaxing.

Liquidrom in Berlin,

www.liquidrom-berlin.de

Die Königin unter Portugals Thermalbädern befindet sich im grünen Norden des Landes nahe der Stadt Chaves. Im Belle-Èpoche-Hotel von Zedern und Pinien umgeben, wo im 19. Jahrhundert schon der portugiesische Adel abstieg und Erlösung vom Stress erhoffte, fließt noch heute das kohlensäurehaltige Wasser zur Freude der Hotelgäste. Im Inland Portugals gibt es nur wenige Touristen, und die Vidago-Therme bekam sogar den World Luxury Spa Award.

Vidago Palace Hotel Therme in Vidago/Portugal,

www.vidagopalace.com

Eine Jugendstilschönheit ist das Budapester Gellértbad, eines von zehn Heilbädern in der Hauptstadt Ungarns, die zugleich Kurbad ist. Natürlich haben die Römer auch schon im damaligen Aquincum gebadet. Heute treffen sich Budapester Bürger und begeisterte Touristen statt im Café lieber im überwältigend schönen Bewegungsbad, dessen Wasser aus 21 bis 78 Grad warmen Quellen stammt. Das macht man mit Stil und staunt. Sportliches Schwimmen und Plantschen sind im Gellértbad unerwünscht.

Gellértbad und Therme Budapest/Ungarn,

www.gellertbad.hu

In den Euganeischen Hügeln liegt die Mutter aller Thermen: Abano Therme. Wie schon die alten Euganeer schwitzen die Schmerzgeplagten gern im vulkanischen Mineralschlamm oder durchschreiten das leicht radioaktive Quellwasser. Abano ist ein Ansammlung Heilung verheißender Wellnesshotels, wo schon mal im Morgenmantel gefrühstückt wird und nachts auf den Plätzen Fango Tango getanzt wird.

Abano Therme in der Provinz Padua/Italien,

www.abano.it

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