Rom Predigten für den Frieden und gegen den Materialismus

Rom · Papst Benedikt XVI. hat in der Christmette im Petersdom die Menschen zur Abkehr von Materialismus und Ich-Bezogenheit aufgefordert. "Je schneller wir uns bewegen können, je zeitsparender unsere Geräte werden, desto weniger Zeit haben wir", sagte er. Das betreffe auch unser Denken und Fühlen. "Wir sind mit uns selbst vollgestellt, so dass kein Raum für Gott bleibt. Und deshalb gibt es auch keinen Raum für die anderen, für die Kinder, für die Armen und Fremden."

Eindringlich forderte der Papst Frieden im Heiligen Land. "Beten wir in dieser Stunde für die Menschen, die heute dort leben und leiden. Beten wir darum, dass dort Friede sei. Beten wir darum, dass Israelis und Palästinenser im Frieden des einen Gottes und in Freiheit ihr Leben entfalten können." Zugleich rief Benedikt zu einem Ende der Gewalt in der ganzen Region auf. "Beten wir auch für die umliegenden Länder, für den Libanon, für Syrien, den Irak und so fort: dass dort Friede werde", sagte er. "Dass die Christen in diesen Ländern des Ursprungs unseres Glaubens dort ihr Zuhause behalten können, dass Christen und Muslime im Frieden Gottes miteinander ihre Länder aufbauen."

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider warnte in der Düsseldorfer Johanneskirche, oft würden Ansprüche auf Absolutheit von Menschen mit Gewalt durchgesetzt, wie der Blick zurück in die Geschichte, aber auch auf die Krisenherde der Gegenwart zeige. Der rheinische Präses verwies auf Selbstmordattentate, Raketenbeschuss und Siedlungsbau in Israel und Palästina, auf die Waffenlobby in den USA und auf den rechten Terror in Deutschland.

Erzbischof Robert Zollitsch beklagte die Gewalt im Alltag. Sie zeige sich nahezu täglich, "ob als häusliche Gewalt, ob auf Straßen oder Plätzen", sagte er im Freiburger Dom. Gewalt beginne bereits, wenn "unter dem Deckmantel der Anonymität des Internets Menschen entwürdigt werden".

Kölns Kardinal Joachim Meisner unterstrich die Zuversicht, die von Weihnachten ausgehe. "Der Anlass zu Weihnachten ist, dass wir das Fest der Menschwerdung Gottes feiern, indem der Himmel die Erde berührt hat", sagte er im Kölner Dom.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort