Lokführergewerkschaft Neue Streiks bei Privatbahnen begonnen

Berlin (RPO). Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder erneut zu Streiks bei Privatbahnen im gesamten Bundesgebiet aufgerufen. In Nordrhein-Westfalen sei die Prignitzer Eisenbahn betroffen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der GDL in NRW, Olaf Schulz-Arimond, am Dienstag in Düsseldorf. Das Unternehmen werde die Ausfälle aber sicherlich ausgleichen können, so dass der Streik für die Fahrgäste keine Auswirkungen haben dürfte.

Streiks 2007: Was Bahnreisende wissen müssen
Infos

Streiks 2007: Was Bahnreisende wissen müssen

Infos
Foto: RP/Thomas Bußkamp

Der 72-stündige Ausstand der Lokführer soll bis Freitag um 14 Uhr dauern. In den vergangenen Wochen hatten Arbeitsniederlegungen bei den Privatbahnen in vielen Bundesländern immer wieder zu massiven Behinderungen geführt. Nordrhein-Westfalen blieb jedoch weitgehend verschont, nachdem die wichtigste private Eisenbahngesellschaft im Land, die Eurobahn, in Tarifgespräche mit der GDL eingewilligt hatte. Auch die WestfalenBahn legte am vergangenen Freitag ein Verhandlungsangebot vor und will ab 11. Mai mit der GDL verhandeln.

Die Gewerkschaft fordert inhaltsgleiche Rahmentarifverträge für alle 26.000 Lokomotivführer in Deutschland mit Gehältern auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn. Darüber hinaus wird eine soziale Absicherung der Lokomotivführer verlangt.

Mit der Deutschen Bahn hatte sich die GDL im April auf ein umfassendes Gesamtpaket für die dort beschäftigten rund 20.000 Lokführer geeinigt. Vereinbart wurden ein Rahmentarifvertrag im Personen- und Güterverkehr sowie Verbesserungen bei den Einkommen und der betrieblichen Altersversorgung.

Die Privatbahnen, die sich dem Rahmentarifvertrag bislang nicht anschlossen, wurden in den vergangenen Wochen mehrfach massiv bestreikt.

"Die Sturheit der Unternehmen ist nicht zu begreifen und offensichtlich geht es gar nicht mehr um Kompromissfindung und Konfliktbeilegung", erklärte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky zu dem neuen Streikaufruf. "Besonders bedauerlich und verantwortungslos ist, dass die Arbeitgeber den Tarifkonflikt auf dem Rücken der Lokomotivführer austragen und diese zynisch zu Lasten der Fahrgäste weiterhin in den Streik treiben."

Bestreikt werden laut GDL bis Freitag folgende Unternehmen: AKN Eisenbahn AG, Bayerische Regiobahn GmbH, Berchtesgadener Land Bahn GmbH, Hohenzollerische Landesbahn AG (HzL), Nord-Ostsee-Bahn GmbH (NOB), Ostseeland Verkehr GmbH (OLA), Prignitzer Eisenbahn, Betriebsteil Nordrhein-Westfalen, Veolia Verkehr Regio Ost GmbH, Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH. Der Ausstand endet am Freitag um 14.00 Uhr.

(dapd/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort