In den letzten Jahren ist es immer wieder eine Abkürzung gewesen, die Reisende, Pendler und die Deutsche Bahn erzittern lässt: GDL. Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer macht seit 2002 mit Arbeitskämpfen von sich reden.
Nach der Gründung des Vereins Deutscher Lokomotivführer im Jahre 1867, in dessen Tradition sich die GDL sieht, folgte bis zur Nazizeit ein Engagement für annehmbare Arbeitsbedingungen im Führerstand.
Nach der Gleichschaltung der Gewerkschaften 1933 und der Auflösung des Vereins Deutscher Lokführer, zwischenzeitlich bereits als GDL bekannt, beginnt mit der Neugründung 1946 in Westdeutschland die Geschichte der heutigen GDL.
Die ersten größeren Auftritte hat die Gewerkschaft bei der Fusion der Reichsbahn und Bundesbahn zur Deutsche Bahn AG. Der damalige Vorsitzende Manfred Schell hat der Organisation der Lokführer neues Leben eingehaucht und mit den Beschäftigten der Reichsbahn neue Mitglieder und vor allem Streikbereitschaft in die zuvor durch Beamte geprägte Gewerkschaft gebracht.
Der letzte Arbeitskampf unter der Ägide Schells führte dann, nach dem Austritt aus der Tarifgemeinschaft mit anderen Arbeitnehmervertretungen bei der Bahn, in einen Spartentarifvertrag. Danach gibt er die Stelle als "oberster Lokführer Deutschlands" an Claus Weselsky, der die Aktivität der Gewerkschaft noch ausbauen sollte.
GDL hat knapp 35.000 Mitglieder
Der Austritt aus der Tarifgemeinschaft 2002, bedeutet auch den Bruch mit den damaligen Konkurrenzgewerkschaften GDBA und Transnet, heute beide EVG. Die deutlich kleinere GDL vertritt nach eigenen Angaben 80 Prozent der Lokführer bei der DB, zusätzlich zu einigen Beschäftigten bei privaten Bahnen.
Insgesamt seien 34.000 Mitglieder bei der Gewerkschaft organisiert. Die EVG hat 2014 etwa 204.000 Beschäftigte vertreten. Obwohl sie hauptsächlich Lokführer vertritt, versucht die GDL ihren Einfluss auszudehnen, indem sie auch andere Mitarbeiter der Deutschen Bahn für sich gewinnt.
Dazu gehören etwa Servicekräfte und Zugbegleiter. Stetig kann sie neue Mitglieder anwerben, wie es etwa nach dem Wechsel des Transnet-Vorstands Norbert Hansen zur Bahn geschehen ist, als viele Mitglieder zur GDL wechselten.
Dennoch ist auch die GDL nicht ohne Makel. So kam es 2013 zum Skandal, als Differenzen zwischen Claus Weselsky und dem Vize-Chef Sven Grünwoldt zu dessen Entlassung geführt haben. Vorgeblich ging es um einen Immobilienkredit.
Als der Kredit durch den Vorstand abgelehnt wurde, folgten Streit und der Rauswurf Grünwoldts. Der ehemalige Vorsitzende Schell verglich daraufhin Weselsky mit Baschar al-Assad, der auch glaube, "nur zum Wohle seines Volkes" zu handeln. Oder seiner Mitglieder.
Abschied von WeselskyLokführergewerkschaft GDL trifft sich zur Vorstandswahl
16 Jahre lang leitete Claus Weselsky die Geschicke der Lokführergewerkschaft GDL - und brachte Fahrgäste und die Deutsche Bahn oft zur Verzweiflung. Nun wählt die Gewerkschaft seinen Nachfolger.
Chef der Lokführergewerkschaft GDLWeselsky fordert Vorstandswechsel bei der Bahn
Angesichts hoher Verluste und geplanter Stellenstreichungen fordert GDL-Chef Claus Weselsky einen Vorstandswechsel bei der Deutschen Bahn. Er kritisiert eine „betriebsferne Unternehmenskultur“ und fordert eine neue Führungskultur.
Trotz Gewinn von LogistiktochterDeutsche Bahn macht Milliardenverlust im ersten Halbjahr
Eine überalterte Infrastruktur, Extremwetter und Streiks: Das erste Halbjahr war erneut schwierig für die Deutsche Bahn. Unterm Strich steht deshalb ein milliardenschweres Minus.
Drohende neue BahnstreiksDie Politik muss die GDL nun per Gesetz bremsen
Meinung · Gewerkschaftsrambo Claus Weselsky lässt endgültig die Maske fallen: Ohne nachvollziehbaren Grund bricht er Moderationsgespräche mit der Bahn über den neuen Tarifvertrag ab. Die Politik sollte reagieren, damit die Bürger nicht immer wieder zu Geiseln dieser Mini-Gewerkschaft werden.
Neben Ausstand im Flug- und BahnverkehrSicherheitspersonal streikt an Flughäfen Köln und Düsseldorf unangekündigt
Update · Am Düsseldorfer Flughafen kann es am Donnerstag zu erheblichen Verzögerungen kommen. Ein nicht angekündigter Streik von Verdi ruft Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich zum Streik auf. Auch im Bahnverkehr wird gestreikt.
Lokführer legen Arbeit niederWelche Bahnen in NRW ausfallen und welche fahren
Update · Am Donnerstag streiken die Lokführer in Deutschland und damit auch in NRW. Im Güterverkehr soll der Ausstand bereits am Mittwoch beginnen. Der Arbeitskampf durchkreuzt zahlreiche Reisepläne. Welche Züge fahren und welche ausfallen.
Zum Mai 2024Tarifeinigung bei der Regionalbahn Eurobahn
Der Tarifkonflikt mit den Lokführern beim Marktführer Deutsche Bahn hatte zuletzt gravierende Folgen für Reisende, der Ausgang des Streits ist noch offen. Nun meldet ein kleiner Konkurrent Vollzug.
Die bestreikte RepublikWarum es immer mehr Streiks gibt und was dagegen hilft
Analyse · Lokführer, Boden- und Bahnpersonal, Arzthelferinnen: Fast täglich wurde in den letzten Wochen gestreikt, Millionen Bürger leiden darunter. 2024 wird besonders konfliktreich. Welche Grenzen das Streikrecht hat und was Zwangsschlichtungen bringen können.
Zweitgrößtes EisenbahnunternehmenTransdev und Lokführergewerkschaft GDL erzielen Tarifabschluss
Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL über einen neuen Tarifvertrag dauern an. Mit dem zweitgrößten Bahnunternehmen in Deutschland ist die GDL schon weiter.
Harte TarifverhandlungenHier könnte 2024 noch gestreikt werden
Es geht um mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und mitunter auch um eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit: 2024 stehen wieder viele Tarifverhandlungen an. Ist mit neuen Warnstreiks zu rechnen?
Ab FreitagVerdi ruft bundesweit zu Warnstreiks im Nahverkehr auf
Der Lokführerstreik bei der GDL ist gerade erst vorbei, da kommt auf Fahrgäste die nächste Herausforderung zu: Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommenden Freitag in fast allen Bundesländern zu Warnstreiks im ÖPNV auf. Busse, Straßen- und U-Bahnen sollen stillstehen.
Nach tagelangem StreikBahn und GDL nach vorzeitigem Streikende zuversichtlich für Tarifabschluss
Nach fünf Tagen Streik setzen sich Vertreter der GDL und der Bahn wieder an einen Tisch. Ein Tarifabschluss ist in Reichweite. Worum es in den angesetzten Gesprächen geht.
Tarifverhandlungen der GDLStreik bei Bahn vorzeitig beendet – das Wichtigste für Fahrgäste
Angesichts des Streikabbruchs der GDL nutzt die Bahn seit Montagmorgen wieder den normalen Fahrplan – warnt aber gleichzeitig vor einem möglicherweise ruckeligen Neustart.
Ende des BahnstreiksZugverkehr in NRW „weitgehend normal“
Am Montag endet der Bahnstreik in NRW vorzeitig. Auf vielen Strecken laufe der Verkehr „weitgehend normal“, so die Bahn. Wo es dennoch weiterhin zu Einschränkungen kommt.
Nach 120 StundenStreik bei Bahn endet vorzeitig – Verkehr rollt seit 2 Uhr wieder
Die GDL sorgte mit ihrem vierten Streik bei der Deutschen Bahn seit Anfang November für Tausende Zugausfälle. Nun endet der Ausstand vorzeitig, beide Seiten kehren an den Verhandlungstisch zurück.
Tarifkonflikt bei der BahnLokführer-Streik endet vorzeitig am Montag um 2 Uhr
Update · Gute Nachrichten für Bahn-Pendler: Der Streik der Lokführer endet vorzeitig und zwar am Montag um 2 Uhr früh anstatt erst Montagabend. Zudem soll es in den kommenden fünf Wochen keine Streiks geben. Die Bundesregierung begrüßt das vorzeitige Streikende ausdrücklich.
Streikkasse und öffentliche MeinungWie viele Streiktage kann sich die GDL eigentlich noch leisten?
Tage, Wochen, Monate – wie lang mag sich die Tarifrunde der GDL mit der Bahn noch hinziehen, und wie oft wird dabei noch gestreikt? Das hängt auch davon ab, wie gut die Streikkasse der Lokführergewerkschaft gefüllt ist.
„Massiv davon betroffen“Diesen Ärger gibt es für St.-Pauli-Fans schon vor dem Spiel bei Fortuna
Die Gewerkschaft GDL lässt die Muskeln spielen und sorgt für massive Ausfälle im Schienennetz der Deutschen Bahn. Vom Arbeitskampf bei der DB sind an diesem Wochenende auch tausende Fans des FC St. Pauli betroffen. Was der Verein dazu sagt. Was befürchtet wird.
Wird der Streik vorzeitig abgebrochen?Bahn und Lokführergewerkschaft GDL führen Gespräche
Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben in der Nacht zu Samstag während des laufenden Streiks Gespräche geführt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen.
Leverkusener UnternehmerKein Verständnis für Bahnstreik
„Völlig überzogen“ – die Leverkusener Unternehmerschaft reagiert auf den aktuellen Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL und pocht auf zeitige Schlichtung.
Flixbus, Taxi & Co.Mit diesen Alternativen kommen Sie trotz Bahnstreik ans Ziel
Service · Die Bahn streikt und Sie haben einen wichtigen Termin? Von Mitfahrgelegenheit bis Fernbus gibt es verschiedene Alternativen zur DB – mit eigenen Vor- und Nachteilen.
GDL verursacht MilliardenschadenDer Bahnstreik ist eine Katastrophe für viele Menschen
Meinung · 136 Stunden im Personenverkehr, 144 Stunden im Güterverkehr – so lange steht in Deutschland von diesem Mittwoch an der Bahnverkehr still. Trotz Tarifautonomie darf es nicht weiter sein, dass eine Mini-Gewerkschaft der gesamten Volkswirtschaft einen Milliardenschaden zufügen kann.
GDL-StreikSöder hat kein Verständnis für Streik der Lokführer
Noch bis Montagabend soll der Bahnstreik andauern. Schon jetzt sind viele Menschen im Land genervt und haben kein Verständnis für die Arbeitsniederlegungen. Aus der CSU kommen sehr kritische Töne.
GDL-Chef Claus Weselsky„Die Öffentlichkeit wird veralbert. Deswegen die harte Haltung“
Interview · Zur Halbzeit des fast sechstägigen Bahnstreiks zieht der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, eine positive Bilanz. Scharf attackiert Weselsky die Union für Vorschläge, das Streikrecht zu ändern. Und der nächste Ausstand könnte noch länger dauern.