Ferran Reverter Media-Saturn-Chef geht zum FC Barcelona

Ingolstadt · Media-Saturn-Chef Ferran Reverter kehrt der Elektronikhandelskette den Rücken. Der Spanier hat auch schon eine neue Aufgabe: Er wird führt künftig die Geschäfte beim Fußballverein FC Barcleona.

Ferran Reverter.

Ferran Reverter.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Stars aus Deutschland hat es beim FC Barcelona schon mehrere gegeben. Die Trainer-Legenden Hennes Weisweiler und Udo Lattek arbeiteten in den 70er- und 80er-Jahren  für die Katalanen (Lattek gewann sogar den Europacup der Pokalsieger), später spielten  Bernd Schuster und Torwart Robert Enke für den 26maligen spanischen Meister. Seit fast sieben Jahren steht der ehemalige Mönchengladbacher  Schlussmann  Marc  André ter Stegen in Barcelona unter Vertrag.

Den vorherigen Chef eines deutschen Unternehmens hatte Barca dagegen noch nie in seinen Reihen. Das ändert sich jetzt. Ferran Reverter, der Vorsitzende der Elektronikhandelskette Media-Saturn, wechselt zum 1. Juli zum fünfmaligen Champions-League-Sieger. Freilich ist Reverter, wie der Name schon andeutet, kein Deutscher. Er kehrt vielmehr in seine Heimatstadt zurück. Bei Media-Saturn wollte Reverter seinen bis Oktober laufenden  Vertrag nicht mehr verlängern. Schließlich einigte er sich mit den Verantwortlichen der Media-Saturn-Muttergesellschaft Ceconomy auf ein Ausscheiden zur Jahresmitte. Ein logischer Zeitpunkt für jemanden, der in die Fußballbranche wechselt.

Der Spanier, der fast 20 Jahre für das Unternehmen aus Ingolstadt tätig war, sah bei seinem Noch-Arbeitgeber offenbar seine Karrierechancen schwinden. Das Unternehmen, zu dem vor allem die Ketten Media-Markt und Saturn gehören, wird enger an Ceconomy angebunden, das Machtgefüge im Konzern verschiebt sich deutlich zur Muttergesellschaft nach Düsseldorf. „Einheitliche Führungskultur“ nennt das der Ceconomy-Aufsichtsratschef Thomas Dannenfeldt. Diese solle etabliert werden, sobald die Gruppe die verbleibenden Anteile der Media-Markt-Gründerfamilie Kellerhals übernommen habe, heißt es. „Wir wünschen ihm für seine neuen Aufgaben in seiner Heimatstadt Barcelona alles Gute“,  erklärte Dannenfeldt. Mit dem Wechsel zum spanischen Traditionsklub erfülle  sich ein Lebenstraum für Reverter, sagte Ceconomy-Vorstandschef Bernhard Düttmann.

Reverter hat bei Media-Saturn über Jahre in seiner spanischen Heimat gearbeitet und war 2018 an die Unternehmenssspitze gerückt. In Katalonien steht er nun zwar nicht vorrangig in der Verantwortung für den sportlichgen Erfolg, aber als Vorstandsvorsitzender in der Pflicht, die finanziellen Voraussetzungen schaffen, um Barca zu früheren Erfolgen zurückzuführen. In der Primera Division liegt die Elf um Superstar Lionel Messi aktuell bei einem Spiel mehr drei Punkte hinter Tabellenführer Atletico Madrid zurück, im Champions-League-Achtelfinale erlitt die Mannschaft zuletzt gegen den französischen Vorjahresfinalisten Paris St. Germain eine deutliche 1:4-Heimniederlage. Nach dem 2:8 im Viertelfinale gegen die Bayern im Vorjahr droht erneut ein Ausscheiden in blamabler Form. Diesmal sogar eine Runde früher als 2020. Das ist nicht Barcas Anspruch.

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