SpoBis in Düsseldorf Düsseldorf findet sich als Sportstadt gut

Düsseldorf · Der Tour-de-France-Start, die Zusage für die Fußball-Europameisterschaft und der Traum von Olympia machen die Stadt Düsseldorf selbstbewusst.

 Mit der Arena nimmt Düsseldorf als Spielort an der EM 2024 teil.

Mit der Arena nimmt Düsseldorf als Spielort an der EM 2024 teil.

Foto: dpa, rwe hae hpl

Man muss sich die Sportstadt Düsseldorf als einen Menschen vorstellen, der vor Kraft kaum gehen kann. Oder als einen, der vom vielen Lächeln schon Muskelkater in den Mundwinkeln hat. Der Tour-de-France-Start 2017 war in der eigenen Wahrnehmung ein großartiger Erfolg, die Fortuna schlägt sich als Aufsteiger in der Fußball-Bundesliga viel besser als befürchtet, und dann erhielt man auch noch den Zuschlag als Spielort für die EM 2024, verbunden mit dem Hinweis des DFB, die drittbeste Bewerbung nach München und Berlin abgegeben zu haben.

So viel Düsseldorf im Mittelpunkt der Sportöffentlichkeit macht selbstbewusst. „Ja, das war erwartet worden, dass wir so gut abschneiden“, sagte Martin Ammermann gestern beim Stelldichein der Sportbranche, dem SpoBis – natürlich in der Düsseldorfer Messe. Ammermann ist für den Sportbereich bei der städtischen Eventtochter „D.Live“ verantwortlich, und er wies auf Nachfrage gerne darauf hin, dass die Düsseldorfer EM-Bewerbung „sehr großen Anklang“ gefunden habe – „national wie international“. Peter Frymuth, früher Vorstandsvorsitzender bei Fortuna, heute Vizepräsident beim DFB, schob noch nach, schon 2006 habe keiner richtig gewusst, warum Düsseldorf als WM-Spielort nicht berücksichtigt worden sei.

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Foto: dpa, cas hak

Nun also kann Düsseldorf hinter die EM 2024 einen grünen Haken machen. Doch nur zu gerne würde man in den kommenden Jahren einen ungleich größeren Haken machen. Dahinter, als Fixpunkt in der Initiative „Rhein Ruhr Olympic City“ für eine Bewerbung um die Sommerspiele 2032 im Erfolgsfall den Jackpot zu gewinnen. Oberbürgermeister Thomas Geisel gab sich da beim SpoBis fast schon ein bisschen gönnerhaft. „Wir sehen uns als ein Spieler unter vielen. Ich würde nicht sagen, dass uns in Düsseldorf die zentrale Rolle zufällt“, sagte er. Doch wer will sich ernsthaft wehren, wenn von außen die zentrale Rolle zugeschrieben wird?

Die Olympia-Initiative verbindet 14 NRW-Städte, von Aachen bis Recklinghausen. Und Düsseldorf eben mittendrin. „Wir haben das Glück, mit einer zentralen geographischen Lage gesegnet zu sein“, formulierte es Geisel. Doch bei aller Euphorie: Noch ist die Idee eine private Initiative. Erstmal muss der DOSB in den nächsten Jahren entscheiden, ob Rhein-Ruhr als deutsche Bewerbung ins Rennen geht. Und erst 2025 vergibt das IOC die Spiele von 2032. Angst vor einer Bürgerbefragung, an der die vergangenen deutschen Bewerbungsversuche gescheitert waren, hat Geisel nicht. „Ich verstehe die Angst nicht, es gibt eine Menge rationaler Argumente dafür. Mit überzeugenden Konzepten gewinnt man die Menschen“, sagte er. Und überzeugenden Konzepte können sie in Düsseldorf, davon sind sie überzeugt.

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Foto: dpa/Marius Becker

Für die nächsten Highlights braucht auch niemand bis 2024 oder 2032 zu warten: Am 20. Februar steht das Leichtathletik-Meeting an, und am 9. März kommen die Handballer zum ersten Länderspiel nach der WM in die Stadt.

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