Formel 2 Schumacher verteidigt Gesamtführung - Vierter in Mugello

Mugello · Mit Speed, Konstanz und kühlem Kopf hat Mick Schumacher in der Formel 2 die Gesamtführung übernommen. Die Krone im Unterbau der Formel 1 gilt als beste Bewerbung für ein Cockpit in der Königsklasse.

 Mick Schumacher vom Prema Powerteam steuert sein Fahrzeug über die Rennstrecke.

Mick Schumacher vom Prema Powerteam steuert sein Fahrzeug über die Rennstrecke.

Foto: dpa/Luca Bruno

Einmal Fünfter, einmal Vierter - und doch ganz vorne: Mick Schumacher hat mit zwei fehlerfreien Rennen und beeindruckender Coolness in der Formel 2 die Gesamtführung übernommen. Der 21-Jährige vom Prema-Team verpasste in Mugello zwar zweimal das Podium knapp, er profitierte aber vom Pech und Unvermögen seiner größten Titelkonkurrenten.

Sechs Rennen vor Schluss steht der Deutsche, in der Vorwoche in Monza Sieger des Samstagsrennens, ganz oben im Tableau. Schumacher (161 Punkte) führt vor dem Briten Callum Ilott (Uni-Virtuosi Racing/153), Sonntagssieger Christian Lundgaard aus Dänemark (ART Grand Prix/145) und seinem Prema-Teamkollegen Robert Schwarzman (Russland/140), der an diesem Wochenende leer ausging.

Formel 1: Mick Schumacher – Sohn der Formel-1-Legende und Formel-1-Fahrer
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Foto: AP/Hamad Mohammed

Nach Platz 15 im Qualifying für das Hauptrennen war Schumachers Aufholjagd am Samstag der Schlüssel für seinen erfolgreichen Toskana-Aufenthalt. Während der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher im längeren der beiden Läufe zehn Plätze gutmachte, verpasste Ilott aufgrund eines Schadens am Frontflügel als Zwölfter die Punkteränge. Schwarzman, wie Schumacher und Ilott von Ferrari gefördert, musste seinen Boliden mit technischen Problemen abstellen und damit auch das Sonntagsrennen von ganz hinten angehen.

"Ich bin mit dem Rennergebnis absolut zufrieden, wenn man bedenkt, wo wir heute hergekommen sind", sagte Schumacher am Samstag: "Ich bin sehr glücklich, weitere zehn Punkte und eine vielversprechende Ausgangsposition für das Sprintrennen gewonnen zu haben." In diesem ging Schumacher von Startplatz vier aus keine unnötigen Risiken ein.

Seine Bewerbungsmappe für ein Formel-1-Cockpit kann sich in jedem Fall schon vor den abschließenden Stationen in Sotschi/Russland (26./27. September) sowie Sakhir/Bahrain (28./29. November und 5./6. Dezember) sehen lassen.

In den ersten Saisonrennen trauerte der Formel-3-Europameister von 2018 noch verpassten Chancen nach oder hatte Pech mit einem Feuerlöscher, der in seinem Cockpit bei voller Fahrt auslöste. In den vergangenen neun Läufen erreichte Schumacher aber stets unter den Top Sechs das Ziel, darunter waren sechs Podestplätze.

Der Titel in der Formel 2 ist zwar nicht gleichbedeutend mit einem Formel-1-Engagement im folgenden Jahr, aber eine Top-Referenz. Im aktuellen Feld der Königsklasse stehen immerhin fünf Fahrer, die Meister der Formel 2 oder der Vorgängerserie GP2 waren, darunter der sechsmalige Formel-1-Champion Lewis Hamilton, Ferrari-Star Charles Leclerc oder Monza-Sensationssieger Pierre Gasly.

Schumachers Einsatz in einem Freitagstraining wird im weiteren Verlauf der Saison noch erwartet. Für Ferrari und das Kundenteam Alfa Romeo hatte er bereits im April 2019 in Bahrain Testerfahrung gesammelt.

In einem nicht ganz unbekannten Formel-1-Wagen saß Schumacher bereits in Mugello: Vor dem 1000. Grand Prix der Scuderia drehte er Showrunden im F2004, dem Weltmeisterauto seines Vaters aus dem Jahr 2004.

(dpa/old)
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