Formel 3000 Junqueira löst Heidfeld ab

Spa (sid). Bruno Junqueira hat als vierter Brasilianer die Formel-3.000-Europameisterschaft gewonnen und mit dem größten Erfolg seiner Karriere die Nachfolge des Mönchengladbachers Nick Heidfeld angetreten. Der Formel-1-Testfahrer von BMW-Williams blieb zwar im Saisonfinale in Spa als Neunter ohne Punkte, profitierte allerdings davon, dass Verfolger Nicolas Minassian aus Frankreich nicht über Platz drei hinauskam. In der Endabrechnung hat Junqueira 48 Punkte, Minassian kommt auf 45 Zähler. Nur im Falle eines Sieges hätte der Franzose noch Titelchancen gehabt.

"Erst als ich die Zielflagge sah, war ich ganz sicher. Ich war aber vom Team die ganze Zeit informiert, wo Minassian liegt", sagte Junqueira. Der Brasilianer hatte vor Saisonbeginn im Kampf um das zweite Formel-1-Cockpit bei BMW-Williams gegen den 20 Jahre alten Engländer Jenson Button den Kürzeren gezogen. "Damals habe ich mir fest vorgenommen, den Titel in der Formel 3.000 zu holen", meinte Junqueira, der nun auf ein Formel-1-Cockpit für die nächste Saison hofft.

Lange gefeiert hat Junqueira nicht. Nachdem er bei Williams mit einer Creme-Torte empfangen worden war, ließ er mit seinem Vater Jose und dem Team den Tag in einem Restaurant ausklingen.

Den letzten Lauf gewann der Spanier Fernando Alonso, der nach Platz zwei zuletzt in Budapest seinen ersten Sieg feierte. Zweiter wurde Lokalmatador Marc Goossens vor Minassian.

Die Formel 3.000 trat 1985 die Nachfolge der Formel 2 an und gilt als "Sprungbrett-Liga" zur Formel 1. Erster Europameister war vor 15 Jahren der Münchner Christan Danner. Als zweiter Deutscher gewann Jörg Müller (Hückelhoven) 1996 das Championat, doch der Einstieg in die "Königsklasse" blieb ihm verwehrt. Müller saß lediglich als Testfahrter bei BMW-Williams im Formel-1-Boliden. Heidfeld hingegen gelang sofort nach dem EM-Titel der Aufstieg, allerdings steht er nach seinem ersten Jahr beim Prost-Team vor einer ungewissen Zukunft.

(RPO Archiv)
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