Krisensitzung ohne Trainer Otto Rehhagel beim FCK Basler: "Haben uns richtig die Meinung gesagt"

Bad Kreuznach/München (sid). Die FCK-Stars haben Tacheles geredet: Die Spieler des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern hoffen, dass die sportliche Talfahrt nach den beiden Punktspiel-Auftaktniederlagen durch eine mannschaftsinterne Krisensitzung ohne Trainer Otto Rehhagel gestoppt werden kann. "Wir haben uns Donnerstagabend zusammengesetzt und uns richtig die Meinung gesagt, teilweise sogar beschimpft. Das musste aber mal sein. Wir haben uns ausgekotzt", berichtete Ex-Nationalspieler Mario Basler in einem Interview im DSF-"Doppelpass".

Die "Roten Teufel" hatten gegen den VfL Bochum (0:1) und beim VfL Wolfsburg (0:4) verloren. Am Montag (20.30 Uhr/live im ZDF) steht für die Pfälzer das Pokalspiel beim Zweitliga-Absteiger Kickers Offenbach auf dem Programm.

Rehhagel hatte unter der Woche ein Trainingslager in Bad Kreuznach angeberaumt, weil die FCK-Profis offensichtlich in der Vorbereitung geschlampt und körperlich nicht in bester Verfassung waren. Basler: "Wir waren jetzt sechs Tage zusammen. Das war wichtig für die Mannschaft und für den Verein. Ob es was genutzt hat, wird sich am Montag herausstellen."

Laut des ehemaligen Münchner Bayern-Stars Basler habe Rehhagel "nicht einmal nachgefragt", was beim Spielermeeting zur Sprache gekommen sei. "Wir haben nicht gegen den Trainer gesprochen, nur allgemein die Situation diskutiert. Ich bin überzeugt, dass es ein wichtiges Gespräch war", meinte "Super Mario", der sich im DSF-Gespräch sehr selbstkritisch zeigte.

Basler: "Meine Leistung muss wesentlich besser werden. Was ich in den ersten beiden Spielen vollbracht habe, war das Allerletzte. Ich verspreche, dass eine Besserung von mir eintritt." Er sei es gewohnt, dass ein solcher Fehlstart natürlich auch an seiner Person festgemacht werde: "Das bin ich gewohnt, damit kann ich umgehen." Angesprochen auf seine schwachen Zweikampfwerte meinte Basler: "Mein Zweikampfverhalten war schon immer schlecht. Warum sollte es jetzt besser werden?"

Der ehemalige Bremer nahm unterdessen seinen Mentor Rehhagel, der ihn einst schon an der Weser betreut hatte, in Schutz. "Man kann nicht nur den Trainer attackieren, sondern auch die Spieler selbst müssen sich der Kritik stellen", meinte Basler. Zuvor hatte sich schon Nationalmannschafts-Ehrenspielführer Fritz Walter hinter "König Otto" gestellt. "Es ist mir ein Rätsel, aber irgend etwas stimmt nicht", sagte die 79 Jahre alte FCK-Galionsfigur. Die Klasse von Trainer Otto Rehhagel sei nach Meinung des Kapitäns der deutschen Weltmeistermannschaft von 1954 ungeachtet der sportlichen Misere unbestritten.

Der 79-Jährige appellierte stattdessen in der Tageszeitung Die Rheinpfalz an seine sportlichen Erben auf dem Spielfeld: "Wir haben früher auch mal sauschlecht gespielt, aber man muss kämpfen, dem anderen helfen. Wenn die Spieler Leistung bringen, dann sollen sie auch viel Geld verdienen. Aber sie müssen die nötige Einstellung zeigen."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort