Trotz sechs Spielen ohne Sieg Der KFC nimmt Fahrt auf

Krefeld · Nach sechs Spielen ohne Sieg steht der KFC Uerdingen noch immer gut da, denn der Rückstand auf den Tabellendritten beträgt nur drei Punkte und die Leistungskurve zeigt nach oben.

 Münsters Simon Scherder kann Uerdingens Maximilian Beister nur per Foul stoppen.

Münsters Simon Scherder kann Uerdingens Maximilian Beister nur per Foul stoppen.

Foto: Stefan Brauer

Es war ein herrlicher Frühlingsabend und ein überaus unterhaltsames Fußballspiel unter Flutlicht mit vielen Torszenen für Uerdingen und einigen für Preußen Münster. Lediglich zwei Dinge störten: dass das entscheidende Tor für den deutlich verbesserten KFC nicht fiel und einige Besucher meinten, auf kindische Art mit Trillerpfeifen gegen Spiele am Montag protestieren zu müssen. Damit schadeten sie eventuell dem Gehör, sicher aber dem Genuss anderer Zuschauern, was diese Fußballfeinde aber ebenso wenig interessiert wie die Gefährdung ihres Umfelds durch Pyrotechnik; damit schadeten sie ihrer Mannschaft, deren Konzentration im Abschluss möglicherweise beeinträchtigt wurde; damit schadeten sie sich selbst, weil sie sich als ernstzunehmende Gesprächspartner diskreditieren. „Mit den Trillerpfeifen, da fühlte ich mich an die Weltmeisterschaft in Südafrika erinnert“, reagierte KFC-Trainer Norbert Meier gelassen. „Es ist nicht meine Aufgabe, irgendwas zu kritisieren.“

Ähnlich locker reagierte der Coach auf das torlose Remis. Dass auch hier sein Urteil besonnen ausfiel, ist aber keineswegs etwa einer Altersmilde geschuldet, sondern der insgesamt ansprechenden Leistung seiner Mannschaft. Das fing bei Torhüter René Vollath an, der konzentriert und auch bei hohen Bällen sicher wirkte.

In der Abwehr zeigte Assani Lukimya, dass er gerade aufgrund seiner körperlichen Präsenz in der Dritten Liga ein wichtiger Eckpfeiler werden kann. Allerdings hatte er Glück, dass sein Handspiel kurz vor der Halbzeit nicht geahndet wurde. „Ich muss mir die Szene noch mal anschauen. Im Spiel geht das so schnell, da bekommt man das nicht immer alles mit“, sagte er. Muss er nicht, denn es war eindeutig. Doch es zeigte sich innerhalb einer Woche, dass sich im Laufe einer Saison vieles ausgleicht, war doch der in der Vorwoche gegen ihn verhängte Foulelfmeter unberechtigt.

Der andere Neue, Adam Matuschyk, zeigte, dass er im Mittelfeld nicht nur abräumen, sondern auch Akzente setzen kann. „Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte er. „Es war ein gutes Spiel, in dem lediglich die Tore fehlten. Manchmal fehlte auch das Quäntchen Glück. Positiv ist, dass wir kein Gegentor bekommen haben.“

Dass das keine Schönfärberei ist, beweist Matuschyks Beschreibung der Gesamtsituation: „Wir haben die Qualität, um jeden Gegner in der Liga schlagen zu können; aber wir können auch gegen jeden verlieren. Wir sollten jetzt nicht vom Aufstieg sprechen, sondern endlich mal ein Spiel gewinnen. So ein Erfolgserlebnis wäre wichtig, um eine kleine Serie zu starten.“

Es ist schon bemerkenswert, dass der KFC trotz sechs siegloser Spiele nur drei Punkte Rückstand auf den Tabellendritten und sechs auf den -zweiten hat.

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