Uerdingen nach der Krämer-Entlassung Interimstrainer Reisinger muss die Mannschaft wachrütteln

Vieles deutet darauf hin, dass der bisherige Co-Trainer Stefan Reisinger am Samstag im Spiel beim SV Meppen auf der Bank das Sagen hat. Drei Tage bleiben ihm, um die Mannschaft wach zu rütteln. Am Dienstagabend hatte der Verein für weitere Unruhe gesorgt.

 Interimstrainer Stefan Reisinger (links) im Trainingslager in der Türkei im Gespräch mit dem damaligen Stefan Krämer.

Interimstrainer Stefan Reisinger (links) im Trainingslager in der Türkei im Gespräch mit dem damaligen Stefan Krämer.

Foto: Thomas Schulze

Mikhail Ponomarev ist immer für eine Überraschung gut. Da werden so prominente Namen wie Stefan Effenberg und Felix Magath als mögliche Nachfolger für den gefeuerten Trainer Stefan Krämer gehandelt, da wird die gesamte Liga geradezu dank dieser illustren Persönlichkeiten elektrisiert, doch der KFC-Präsident bleibt ganz cool. Er lässt sich weder blenden, noch verrückt machen, sondern geht konsequent seinen Weg. Und dabei kennt er nur ein Ziel: Erfolg.

So überraschend für manch einen die Trennung von Krämer nach der 0:3-Niederlage gegen Würzburg kam, so überraschend ist es nun für einige, dass Ponomarev nicht schnell die große Lösung präsentiert, sondern sich die notwendige Zeit nimmt und zunächst einmal Co-Trainer Stefan Reisinger die Verantwortung überträgt.

Das wiederum zeigt dreierlei: Ponomarev wollte trotz mancher Bedenken mit Krämer in der Rückrunde weiter machen, daher hat er die Nachfolge auch nicht von langer Hand vorbereitet; er war aber ebenso geschockt wie der Trainer vom Auftritt der Mannschaft gegen Würzburg und zog die Konsequenzen; er ist von der Mannschaft überzeugt und vertraut Reisinger.

Der steht nun allerdings vor einer ziemlich schwierigen Aufgabe. Er muss mit den Spielern innerhalb von drei Tagen eine Wende herbei führen, wo er ihnen doch eigentlich den Kopf waschen müsste. Denn der Auftritt am Sonntag war nicht nur erbärmlich, sondern die Mannschaft hat Krämer auch im Stich gelassen. Sie wusste, wie sehr der Trainer unter Druck steht und außer Torhüter René Vollath hat sich keiner für den Coach in die Bresche geworfen.

Folglich hat die Vereinsführung auch hier reagiert. Wie der Klub am Abend mitteile, wurden Christopher Schorch und Tanju Öztürk aus „disziplinarischen Gründen“ frei gestellt. Das bestätigte der Verein am Abend auf seiner Homepage. Zu Hintergründen und näheren Umständen dieser personellen Maßnahmen wurde zunächst nichts bekannt. Weder Geschäftsführer Niko Weinhart noch Pressesprecher Jan Filipzik oder Interimstrainer Stefan Reisinger wollten sich zu der Maßnahme äußern. Öztürk war am Sonntag an den Gegentoren zwei und drei maßgeblich beteiligt und hatte ebenso schwach gespielt wie Schorch, der bei ersten und dritten Gegentor nicht gut aussah.

Spätestens nach dieser Maßnahme dürfte auch den Spielern klar sein, dass der Trainer zwar immer das schwächste Glied in der Kette ist, es aber sehr wohl auch sie treffen kann.

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