Niederlage gegen Würzburg Uerdingen schockt seine Anhänger mit schlechter Leistung

Krefeld · Der KFC verliert gegen die Würzburger Kickers mit 0:3. Noch schlimmer als das deutliche Ergebnis ist die Leistung. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg sieht auf der Tribüne, wie Weltmeister Kevin Großkeutz provoziert wird.

 Trauten ihren Augen kaum (von links): Stefan Effenberg, die beiden KFC-Geschäftsführer Niko Weinhart und Frank Strüver, Oleg Ponomarev sowie sein Vater und KFC-Präsident Mikhail Ponomarev.

Trauten ihren Augen kaum (von links): Stefan Effenberg, die beiden KFC-Geschäftsführer Niko Weinhart und Frank Strüver, Oleg Ponomarev sowie sein Vater und KFC-Präsident Mikhail Ponomarev.

Foto: Stefan Brauer

Professionell ist anders. Milde ausgedrückt könnte man aber auch sagen: Den Spielern hat es die Sprache verschlagen. Als sie vom Platz kommen stapfen sie wortlos in die Kabine. Die Köpfe hängen jetzt so wie die Schultern über die gesamten 90 Minuten. Der KFC Uerdingen hat beim 0:3 gegen die Würzburger Kickers eine derart desolate Leistung gezeigt, dass sie in den nächsten 48 Stunden ausführlich thematisiert und aufgearbeitet wird. Was KFC-Präsient Mikhail Ponomarev, seine Vorstandskollegen und Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg, der mit Geschäftsführer Nikolas Weinhart gut bekannt ist und daher zu Gast war, mit ansehen mussten, war nicht nur enttäuschend, sondern sogar ärgerlich.

Dabei zeichnete sich die Niederlage ab der fünften Minute deutlich ab. Nach furiosem Start brach der KFC völlig ein. Mit dem 0:1-Pausenrückstand waren die Blau-Roten gut bedient, denn die Gäste hätten schon nach 45 Minuten höher führen können. Wer gedacht hatte, nach dem Wechsel werde es besser, wurde bitter enttäuscht. Die Uerdinger wurden klassisch ausgekontert, zeitweise sogar vorgeführt.

Der KFC blieb an diesem Tag alles schuldig. Die Mannschaft war den Gästen in allen Belangen unterlegen: läuferisch, spielerisch, sie war viel zu langsam – auch in den Köpfen, es fehlten Frische, Lebendigkeit, aber auch der Wille, dagegen zu halten.

Zehn Minuten vor Schluss hätten sich Kevin Großkreutz und Johannes Dörfler um ein Haar noch zu Tätlichkeiten hinreißen lassen. Der Weltmeister wurde provoziert und geschubst, Dörfler eilte ihm zu Hilfe und schubste ebenfalls kräftig. Doch zumindest Schiedsrichter Schröder behielt den Durchblick und die Nerven.

„Die Scheiße fing gestern schon an“, schimpfte Großkreutz auf dem Weg in die Kabine. Doch damit meinte er nicht etwa die Einstellung der Mannschaft, sondern das fehlende Abschlusstraining und die katastrophalen Trainingsbedingungen in Krefeld. „Da fühlen wir uns natürlich von der Stadt im Stich gelassen. Alle reden vom Aufstieg und wir können nicht einmal gescheit trainieren“, sagte Kapitän Christopher Schorch, fügte aber auch hinzu: „Trotzdem dürfen wir so natürlich nicht auftreten.“

Für Trainer Stefan Krämer waren die Trainingsbedingungen nicht der Grund für die Pleite. „Es ist ein Thema, aber das dürfen wir nicht mit diesem Auftritt vermengen. Das wäre ein zu billiges Alibi“, sagte er. Der Fußballlehrer duckte sich auch nicht weg, sondern fand deutliche Worte: „Die Niederlage war absolut verdient. Es fehlte in allen Bereichen. Dass ein Spieler einen schlechten Tag erwischt, das kann passieren, aber wie so etwas in dieser geballten Form passieren kann, das müssen wir ergründen. Es war ein katastrophaler Auftritt vor heimischem Publikum.“

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