Kommentar zum KFC Uerdingen Ponomarev macht alles richtig

Krefeld · Nach der überragenden Winterpause ist der KFC Uerdingen ein bisschen außer Tritt geraten. Präsident Mikhail Ponomarev greift zu einem drastischen Mittel - und hat damit Erfolg.

 KFC-Präsident Mikhail Ponomarev (r.) mit Trainer Stefan Krämer (M.).

KFC-Präsident Mikhail Ponomarev (r.) mit Trainer Stefan Krämer (M.).

Foto: RP/Thomas Schulze

Was ist das für eine irre Saison! Da wird der KFC, gerade aus der Oberliga aufgestiegen, Hinrundenmeister. Seine überragende Abwehr kassiert nur elf Gegentore in den ersten 19 Begegnungen. Doch in der Winterpause gerät die Mannschaft außer Tritt. Die Pokalniederlage gegen Oberhausen und drei Unentschieden in der Meisterschaft gefährden das Saisonziel akut. Und wie das in solchen Fällen ist, rumort es prompt im Umfeld. Nebenkriegsschauplätze werden eröffnet.

Präsident Mikhail Ponomarev greift zu einer Maßnahme, die für einen Verein, der auf Rang zwei abgerutscht ist, wahrlich nicht alltäglich ist: Er wechselt den Trainer. Michael Wiesinger muss gehen, Stefan Krämer kommt.

Krämer bringt KFC auf Erfolgskurs

Was dann geschieht, ist geradezu märchenhaft. Die Mannschaft spielt plötzlich wie entfesselt. Der Sturm, zuvor nur ein laues Lüftchen, wird zum Orkan und zur Torfabrik. In Wiedenbrück feierte das Team den zehnten Sieg in Folge - eine Serie, die selbst Bayern München nicht die Norm ist. Der KFC hat seit Krämers Amtsantritt Mitte März 34 von 36 Punkten geholt. Das ist überragend, war aber auch dringend notwendig, um den sich im Zweikampf mit Viktoria Köln durchzusetzen. Aber der Trainer hat an die Mannschaft geglaubt. Acht Spieltage vor dem Saisonende sagte er, es können sein, dass das Team alle acht Spiele gewinnen müsse, um Meister zu werden. Das war tatsächlich notwendig, das hat es getan.

So geht die Mannschaft gestählt in die Relegation. Sie hat verschiedene Phasen des Drucks überstanden: sie musste einen Rückstand aufholen, dann den knappen Vorsprung verteidigen. Ein Punktverlust hätte das Aus bedeutet.

Präsident Ponomarev hat alles richtig gemacht. Trainer Michael Wiesinger hat eine gute Mannschaft zusammengestellt. In Maximilian Beister wurde im Winter eine Investition getätigt, um den Angriff zu stärken, was sich ausgezahlt hat. Hinzu kam der Trainerwechsel. "Ich bin Unternehmer", hat Mikhail Ponomarev einmal gesagt. Genauso hat er gehandelt. Er hat bei all diesen Maßnahmen das Risiko nicht gescheut. Dass er das notwendige Quäntchen Glück hatte, sei ihm gegönnt. Er ist auf bestem Wege, seine ehrgeizigen Ziele mit dem KFC zu verwirklichen.

(RP)
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