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Nach 20 Jahren als Eigentümer Russischer Oligarch Abramowitsch gibt Vereinsführung von Chelsea ab

London · Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine: Einen Tag vor dem Ligapokal-Finale gegen den FC Liverpool hat Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch die Vereinsverwaltung an Treuhänder abgegeben - zumindest vorerst.

 Der russische Oligarch Roman Abramowitsch.

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch.

Foto: dpa/Anthony Anex

In der Debatte über Vereinsbesitzer Roman Abramowitsch bei Fußball-Champions-League-Sieger FC Chelsea nach Russlands Einmarsch in die Ukraine hat der russische Oligarch Konsequenzen gezogen. „Ich habe Treuhändern der wohltätigen Stiftung von Chelsea die Verantwortung und Fürsorge für den FC Chelsea übertragen", teilte der milliardenschwere russische Geschäftsmann am Samstagabend in einer Erklärung auf der Homepage des englischen Klub-Weltmeisters mit.

Offen blieb am Tag vor dem Ligapokal-Finale der Mannschaft von Teammanager Thomas Tuchel am Sonntag im Wembleystadion gegen den FC Liverpool, ob Abramowitsch sich dauerhaft oder nur vorübergehend aus dem operativen Geschäft der Blues zurückzieht. Beim Londoner Klub stehen auch die Nationalspieler Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner unter Vertrag.

„In meinen fast 20 Jahren als Eigentümer des FC Chelsea habe ich meine Rolle immer als Hüter des Klubs gesehen, dessen Aufgabe es ist, sicherzustellen, dass wir so erfolgreich sind, wie wir es heute sein können, um gleichzeitig für die Zukunft zu planen und ebenso eine positive Rolle in der Gesellschaft zu spielen. Ich habe Entscheidungen immer im besten Interesse des Klubs getroffen. Diesen Werten bleibe ich verpflichtet", erläuterte Abramowitsch seinen Entschluss und stärkte das Vertrauen in die ausgewählten Treuhänder: „Ich glaube, dass sie derzeit am besten in der Lage sind, sich um die Interessen des Vereins, der Spieler, des Personals und der Fans zu kümmern."

Laut einem Bericht der Zeitung "The Telegraph" bleibt Abramowitsch Eigentümer und will den Verein nicht verkaufen. Abramowitsch ist einer von zahlreichen Oligarchen und Firmen, denen wegen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine Sanktionen drohen. Abramowitsch ist als Geschäftsmann vor allem in der Metallindustrie tätig. Sein Vermögen, welches das Magazin "Forbes" auf mehr als 14 Milliarden Dollar schätzt, hatte er maßgeblich in den 90er Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion aufgebaut. Zumindest in der Öffentlichkeit hielt er sich unter Präsident Putin weitgehend aus der russischen Politik heraus.

Großbritannien hatte gemeinsam mit anderen westlichen Staaten massive Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriff auf die Ukraine verhängt. Russische Oligarchen stehen besonders im Fokus dieser Maßnahmen. Abramowitsch stand bislang nicht auf der Sanktionsliste der Briten. Aus der Politik kamen jedoch bereits Rufe, dies zu ändern. Im Parlament wurde etwa vorgeschlagen, seine Konten einzufrieren und Besitztümer inklusive Chelsea zu beschlagnahmen.

Schon vor Abramowitschs Erklärung hatte Tuchel Auswirkungen der Debatte über den Geldgeber auf den Verein eingeräumt. „Wir sollten nicht so tun, als sei dies kein Thema. Die Situation für mich und meine Mitarbeiter, die Spieler ist schrecklich", sagte der deutsche Coach.

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Foto: AP/Andy Rain

Für den Klub bringe es eine große „Unsicherheit", so Tuchel, „viel schlimmer ist es aber für die wirklich betroffenen Menschen. Unsere besten Wünsche, unsere Gedanken sind bei ihnen, das ist das absolut Wichtigste".

Tuchel war bereits zuvor nicht detaillierter auf die Situation an der Stamford Bridge eingegangen: „Es gibt so viele Ungewissheiten rund um unseren Klub und die Situation in Großbritannien, dass es keinen Sinn macht, wenn ich dies kommentiere." Er räumte allerdings ein, dass die Gesamtsituation „unsere Gedanken" und „Vorfreude auf das Endspiel" verhülle.

(peng/lonn/SID/AFP)
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