2. Runde gegen Hannover 96 So viel kann Fortuna im DFB-Pokal verdienen

Düsseldorf · Trainer Christian Preußer hält es für „einen coolen Wettbewerb“, Vorstand Klaus Allofs verweist vor allem auf die wirtschaftliche Bedeutung. In den Köpfen vieler Fans stecken noch die gruseligen Erinnerungen an die Auftritte im vergangenen Jahr. Um was es jetzt geht.

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Foto: Christof Wolff

Warum denn immer so negativ? Beginnen wir zunächst mit dem schönen Teil der Geschichte. Denn Fortuna und DFB-Pokal – da gibt es viele (kuriose) Episoden zu erzählen. Eine davon geht so: Nach wie vor hält die Fortuna die längste Siegesserie in aufeinanderfolgenden Spielen in diesem Wettbewerb. Zwischen dem 4. August 1978 und dem 28. Februar 1981 gelangen den Rot-Weißen 18 Siege in Folge. Erst eine 1:2-Niederlage im Viertelfinale der Spielrunde 1980/81 bei Hertha BSC beendete die Serie. Zweimal holte Fortuna in dieser Zeit den Titel.

Klaus Allofs kann sich noch besonders gut daran erinnern, denn er zählte zu den tragenden Säulen des damaligen Teams. Und so verwundert es auch nicht, wenn der 64-Jährige vor dem Duell in der zweiten Runde bei Hannover 96 verkündet: „Es ist vielleicht bei einigen etwas in Vergessenheit geraten, aber Fortuna kann auf eine große Pokaltradition zurückblicken. Es ist eine tolle Chance für uns. Wir möchten sehr gerne weiterkommen.“

Aus emotionalen Gründen, aber vor allem natürlich monetären. Denn es steht viel Geld auf dem Spiel. Laut „Kicker“ werden alleine an Prämien in der zweiten Runde 257.514 Euro ausgeschüttet, zum Auftakt hat Fortuna (5:0 in Oldenburg) 128.757 Euro bekommen. Zusätzlich zu den Vermarktungserlösen kassiert jeder Verein 45 Prozent aus den Zuschauereinnahmen der eigenen Spiele – der andere Teil geht an den Gastverein (45 Prozent) und den DFB für Platzmiete, Ordnungsdienst, Schiedsrichter etc. (zehn Prozent).

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Finanziell sind schon diese Summen für einen Verein wie Fortuna, der um jeden Euro feilschen muss, wichtige Zuschüsse. Richtig lukrativ wird es naturgemäß, je weiter man kommt: Im Achtelfinale winken 515.028 Euro, Viertelfinale 1.004.000 Euro, Halbfinale 2.008.000 Euro. Die Zahlen sind bedingt durch die Corona-Pandemie allerdings allesamt eingebrochen. Zum Vergleich: 2016, in dem Jahr, als Fortuna in der zweiten Runde ebenfalls in Hannover antreten musste und 1:6 verlor, gab es noch 310.000 Euro alleine an Prämien.

Natürlich gibt es auch die schmerzlichen Erinnerungen. 2020 wird wohl als das Jahr der großen Pokal-Blamage in die Geschichte von Fortuna eingehen. Zunächst die Niederlage in Saarbrücken. Beim damaligen Viertligisten blamiert sich das Team vom damaligen Cheftrainer Uwe Rösler als Bundesligist bis auf die Knochen. Erstmals siegt ein Team aus der 4. Liga in einem Viertelfinale gegen einen Bundesligisten: 8:7 heißt es nach dem Elfmeterschießen. Im Dezember 2020 geht dann der Graus weiter. Wieder ein Viertligist. RW Essen kegelt Fortuna einen Tag vor Heiligabend 3:2 aus dem Pokal.

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Foto: imago images/Nordphoto/nordphoto GmBH / Meuter via www.imago-images.de

Gegen Hannover ist es ja nun glücklicherweise ein Duell auf Augenhöhe – zumindest was die Zugehörigkeit zur Spielklasse angeht. „Ich denke schon, dass jeder sich bewusst ist, was da für eine Partie ansteht. Dabei hilft sicher, dass es unter der Woche ist, ein Flutlichtspiel“, sagt Allofs. „Wir werden die Begegnung mit dem nötigen Ernst angehen. Wir sind in einer guten Form, das gilt es auszunutzen.“

Cheftrainer Christian Preußer sagt: „Der DFB-Pokal ist ein cooler und besonderer Wettbewerb. Man kann mit wenigen Spielen ganz viel erreichen. Es sind Flutlichtspiele mit vielen Emotionen. Wir freuen uns darauf und wollen eine Runde weiterkommen.“

Und angesprochen auf den Gegner Hannover 96: „Hannover hat sich den Saisonstart sicherlich anders vorgestellt. Für sie könnte es eine gute Möglichkeit sein, aus dem Ligaalltag herauszukommen. Sie haben eine gute Mannschaft. In den letzten Wochen sind auch ein paar Sachen gegen sie gelaufen. Wir brauchen eine sehr gute Leistung. Insgesamt wollen wir uns aber weniger mit Hannover, sondern mehr mit den Dingen beschäftigen, die wir zuletzt gut gemacht haben.“

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