Oliver Fink sagt Tschüss Der emotionale Abschied eines Fortuna-Urgesteins

Düsseldorf · Ein großer Fortune hat sich verabschiedet – für den Moment. Denn auch wenn der Spieler Oliver Fink seine Karriere beendet, geht es im Verein für ihn weiter. So lief der bewegende Abschied von einer absoluten Vereinslegende in der Arena.

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So emotional verabschiedete sich Fink von den Fans

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Foto: Frederic Scheidemann

Artiger, sogar durchaus starker Applaus hatte die Verabschiedung jener Spieler aus dem aktuellen Kader begleitet, die in der neuen Saison nicht mehr das Trikot der Fortuna tragen werden. Robert Bozenik, Kai Eisele, Florian Hartherz, Leonardo Koutris und Thomas Pledl erhielten von den Vorstandsmitgliedern Alexander Jobst, Klaus Allofs und Arnd Hovemann jeweils einen Händedruck und einen Blumenstrauß – das Übliche eben vor dem letzten Saison-Heimspiel eines Vereins.

Dann jedoch kam der Moment, der die Stimmung für das Heimspiel gegen Darmstadt 98 so richtig anheizte, bevor überhaupt der erste Ball zum späteren 2:1-Sieg der Düsseldorfer getreten war: Oliver Fink nahm Abschied. „Finko“, wie ihn die Südtribüne auf ihrem riesigen Ehren-Banner noch einmal nannte, der große Kapitän der vergangenen Jahre, der nach zwei Ausklang-Saisons als Führungsspieler der U23 nun endgültig seine Karriere beendet.

Selbst hartgesottene Mittfünfziger auf der Tribüne standen mit auffallend feuchten Augen da, als sie dem fast 40-Jährigen noch einmal Ovationen spendeten. Und Fink selbst war sicher froh, dass ihm in diesem Moment niemand das Mikrofon in die Hand drückte. „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich überhaupt reden soll“, hatte Fink unserer Redaktion kurz zuvor verraten. „Ich bin ziemlich sicher, dass meine Stimme nicht halten wird.“

Ganz ohne Worte kam der gebürtige Oberpfälzer, der am Rhein längst heimisch geworden ist und Ende Juni zum zweiten Mal Vater wird, aber dann doch nicht davon. Als der 2:1-Sieg unter Dach und Fach war und die Mannschaft mit ihrem Plakat „Seite an Seite. Danke für Eure Unterstützung!“ eine Ehrenrunde drehte, da forderten die Fans auf der „Süd“ vehement den alten Kapitän.

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Foto: Frederic Scheidemann

So begeistert die Düsseldorfer unter den 31.622 Zuschauern auch von jenen Profis waren, die den Aufstiegsanwärter Darmstadt soeben entzaubert und wahrscheinlich seiner Träume beraubt hatten: Jetzt zählte nur noch „Finko“. Immer wieder riefen die Fans seinen Namen, forderten ihn vehement ans Mikrofon. Und Fink ließ sich nicht lumpen. Voller Emotionen bedankte er sich für die Unterstützung in seinen 13 Fortuna-Jahren, und seine Weggefährten zeigten ihm deutlich ihre Zuneigung und Dankbarkeit.

„Am Ende war es überragend, dass die Fans noch einmal ‚Olli Fink‘ gebrüllt haben“, fasste Torschütze Matthias Zimmermann zusammen. „Er war ein super Kapitän, ein geiler Typ und eine Identifikationsfigur in Düsseldorf, die wir heute gebührend verabschieden konnten.“ Der 29-Jährige selbst zeigte das in einer festen und langen Umarmung, die die Betrachter allein zu Tränen hätte rühren können.

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Die Feierlichkeiten, an denen auf dem Rasen auch Finks zweijähriger Sohn Ferdinand und etliche andere Fortuna-Sprösslinge wie die Kinder von Rouwen Hennings und Kristoffer Peterson teilnahmen, mündeten schließlich in den Höhepunkt, die „Humba“ mit Vorsänger Fink. Sein „Ausrufezeichen!“ am Ende darf man getrost hinter eine große Karriere setzen, die bei Fortuna allerdings in anderer Form weitergehen wird.

Ab Oktober wird der dann Vierziger weiter für den Verein arbeiten, sehr wahrscheinlich im Nachwuchsleistungszentrum. „Aber was genau, ist noch nicht abschließend geklärt“, sagt er. „Das hat auch keine Eile.“ Richtig so – Hauptsache „Finko“ bleibt ein Fortune.

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