Abwehrchef zu Transfergerüchten Kaan Ayhan macht Hoffnung auf Zukunft bei Fortuna

Düsseldorf · Der Abwehrchef ist beim 2:3 in Dortmund der überragende Mann auf dem Platz. Später weckt er Hoffnungen auf einen Verbleib in Düsseldorf.

Bundesliga 18/19: Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf - die Bilder des Spiels
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Dortmund - Fortuna: die Bilder des Spiels

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Foto: REUTERS/LEON KUEGELER

Das Highlight einer starken Vorstellung liefert Kaan Ayhan in der Nachspielzeit ab. Im Stile des späten Franz Beckenbauer lupft Fortunas Abwehrchef den Ball über die Dortmunder Abwehr, genau auf Dawid Kownacki. Der polnische Nationalstürmer nimmt den Ball mit der Brust an und setzt ihn mit rechts gekonnt zum 2:3-Anschlusstreffer ins Netz. In der Folge drücken die Düsseldorfer trotz Unterzahl nach der Roten Karte gegen Adam Bodzek (82.) den favorisierten BVB an die Wand und erzielen fast noch das verdiente 3:3. Aber eben nur fast.

„Dieses Spiel fühlt sich dennoch an wie ein Sieg“, sagt der überragende Ayhan hinterher. „Ich war noch nie so stolz auf diese Mannschaft.“ Und die Mannschaft ebenso auf ihn. „Besser, als Kaan mir diesen Ball zugespielt hat, kann man das nicht machen“, lobt Kownacki – und der kickt im Nationalteam immerhin mit Weltstars wie Robert Lewandowski. „Einfach perfekt.“

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Foto: Fortuna Düsseldorf

 Und es war nicht die einzige starke Aktion an einem Fußballnachmittag, an dem aus Düsseldorfer Sicht nur das Ergebnis störte. „Mit dieser Leistung, wie wir hier mit zehn Mann aufgetreten sind, können wir zufrieden sein“, meint Ayhan, und Sportvorstand Lutz Pfannenstiel legt noch ein Brikett nach: „Die Dortmunder sind in den letzten fünf Minuten in Überzahl geschwommen wie im Nichtschwimmer-Becken. Das war ein Statement von uns, dass wir in der Bundesliga guten Fußball spielen können.“

Kaan Ayhan hat daran mit seinen Qualitäten in der Spieleröffnung einen wichtigen Anteil. Und der 24-Jährige betont, wie viel Spaß er an der Arbeit hat. „Es herrscht eine Superstimmung im ganzen Verein, das tut einfach gut“, betont er. „Wenn wir nur einen Bruchteil von dem Selbstvertrauen, was wir im Moment auf den Platz bringen, in die nächste Saison hinübertragen können, wäre das schon ganz, ganz wichtig.“ Was er als Schlüssel für das Erreichen dieses Ziels ansieht, sagt der türkische Nationalspieler deutlich: „Wir möchten alle, dass man die Mannschaft so zusammenhalten kann. Aber dafür sind andere verantwortlich, einer davon steht gerade zwei Meter hinter mir. Ich hoffe, es wird ein guter Job gemacht.“ Der Mann auf dieser Zwei-Meter-Distanz ist Pfannenstiel – und der weist darauf hin, dass er das Zusammenbleiben des Kaders zwar beeinflussen könne, „aber bei Kaan speziell nur bedingt“.

Soll heißen: Ayhan muss selbst entscheiden, ob er seinen aktuell bis 2021 laufenden Vertrag erfüllt, vorzeitig verlängert oder doch geht. Fast täglich bringen ihn Gerüchte mit diversen Klubs in Verbindung, wobei im Grunde nur eins klar ist: Wenn er Fortuna verlässt, wären Ayhan und sein Berater an der Ablöse beteiligt, hätten also kein Interesse daran, die per Ausstiegsklausel bei rund vier Millionen Euro liegende Transfersumme so niedrig wie möglich zu halten.

Fortuna und ihren Anhängern wäre es freilich ohnehin am liebsten, wenn der gebürtige Gelsenkirchener bliebe, um damit ein wichtiges Signal zu setzen. „Das habe ich bis jetzt ja auch immer“, erklärt Ayhan. „An meiner Ausgangssituation hat sich wirklich nicht viel verändert. Ich bin selbst noch teilweise erschrocken, wenn ich von Freunden einen Artikel nach dem anderen zugeschickt bekomme, in dem etwas von anderen Vereinen steht. Entweder mein Berater ist da nicht ganz ehrlich zu mir oder manche Medien.“ Es gebe nichts zu melden, versichert Ayhan, aber: „Ich hoffe, dass wir die anderen Kandidaten auch noch hierbehalten können.“

 Kaan Ayhan.

Kaan Ayhan.

Foto: Frederic Scheidemann

Nach Abschied klingt das nicht, und das hört auch Pfannenstiel gern. „Die Mannschaft hat Blut geleckt, dass es in der Bundesliga mit einem kleinen Budget trotzdem funktionieren kann, wenn man als Einheit auftritt. Wir werden versuchen, den Großteil zusammenzuhalten, vor allem das Gerüst der Leistungsträger.“

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