Miese Trainingsbedingungen im Winter Funkel fordert beheizbaren Rasenplatz

Düsseldorf · Jedes Jahr das ist es das gleiche Klagelied: Sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, stellt die Fortuna fest, dass ein beheizbarer Trainingsplatz aus Naturrasen fehlt. Das soll sich endlich ändern.

 Ist mit den Bedingungen bei Fortuna im Winter nicht zufrieden: Trainer Friedhelm Funkel.

Ist mit den Bedingungen bei Fortuna im Winter nicht zufrieden: Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: Falk Janning

Vier Siege in der Fußball-Bundesliga in Serie, mehr Abstand auf die direkten Abstiegsränge als Rückstand auf die Europapokalränge – bei Fortuna Düsseldorf gibt es vor dem Heimspiel gegen Leipzig am Sonntag (18 Uhr) keinen Grund zu meckern. Eigentlich. Denn infrastrukturell muss der Verein noch aufholen, um Bundesliganiveau zu erreichen.

Sobald das Thermometer Richtung Nullpunkt geht oder gar darunter sinkt, entbrennt in Düsseldorf die immer gleiche Diskussion: Warum hat Fortuna keinen beheizbaren Naturrasenplatz auf dem Trainingsgelände? „Ich kenne das ja schon, es ist für mich das dritte Jahr in Folge, dass die Lage so ist“, sagt Trainer Friedhelm Funkel und bittet seine Spieler auch in diesem Jahr wieder, die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Und so wichen die Profis bei ihren Übungseinheiten in dieser Woche mal wieder in die Leichtathletikhalle und auf den beheizbaren Kunstrasenplatz aus.

Fortuna Düsseldorf flüchtet vor dem Schnee in die Halle
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Fortuna flüchtet vor dem Schnee in die Halle

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Matthias Zimmermann und Vizekapitän Adam Bodzek fanden unter der Woche deutliche Worte für diesen Missstand. Funkel versteht das Unverständnis: „Wir haben Spieler, die haben heftige Verletzungen hinter sich. Der eine hat es an der Achillessehne, der andere am Knie, der andere am Rücken. Da ist der Kunstrasen alles andere als gut.“ Zimmermann musste erst 2017 wegen eines Kreuzbandrisses beim VfB Stuttgart operiert werden. „Ein Verein in der Bundesliga sollte einen beheizten Rasenplatz haben“, sagte der 26-Jährige.

Funkel schlägt in die selbe Kerbe und gibt seinem Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, der für die Gespräche mit der Stadt und den Arena-Betreibern rund um die Trainingsanlagen der Lizenzmannschaft verantwortlich ist, einen klaren Arbeitsauftrag mit: „Das muss sich ändern. Wir sind Bundesligist, da brauchen wir einfach einen Naturrasenplatz mit Heizung. Das ist Pflicht für einen Bundesligisten.“

Am Freitag trainierten die Profis bereits auf dem nach dem Telekom-Cup ganz frisch verlegten Rasen in der Arena. Das Problem in den kommenden Wochen, wenn die Temperatur nicht steigen sollte: Je häufiger die Mannschaft auf den Rasen in der Arena ausweicht, desto weniger Zeit hat das Geläuf, sich von den Strapazen in der Bundesliga zu erholen.

Auch mit dem Rasen in der Arena gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme. Diesmal ist der Coach aber sehr zufrieden: „Der Rasen in der Arena ist diesmal top, das war nicht immer so. Da haben die Mitarbeiter der Arena-Gesellschaft gute Arbeit geleistet.“

Nun ist die Hoffnung groß, dass die Temperaturen schnell steigen werden, um in den kommenden Wochen den Naturrasen-Trainingsplatz wieder nutzen zu können. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Platz so schnell auftaut, denn er ist wirklich knochenhart“, sagt Funkel, der bei aller Meckerei aber auch festhalten will: „Wir müssen das annehmen und improvisieren. Das gilt in jedem Fall nicht als Ausrede für das Spiel am Sonntag.“

(erer)
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