Starkes Startelf-Comeback Fortuna kann wieder auf Morales bauen

Düsseldorf · Alfredo Morales war abgeschrieben bei Fortuna, beschwerte sich darüber öffentlich. Nun hat ihn das Verletzungspech anderer zurück in die Startelf gebracht. Und der Kämpfer nutzte seine Chance.

 Augsburgs Andre Hahn (li.) und Alfredo Morales kämpfen um den Ball.

Augsburgs Andre Hahn (li.) und Alfredo Morales kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen nach Fortunas 2:1-Sieg beim FC Augsburg vor allem die Torschützen Marvin Ducksch und Benito Raman. Der heimliche Held aber war Alfredo Morales. Der Mittelfeldspieler war eine Minute vor Schluss mit einer Weltklasse-Aktion Vorbereiter des entscheidenden Treffers gewesen.

Zuerst angelte er sich mit einer Grätsche von einem Augsburger Spieler den Ball, dann legte er ihn sich zurecht, schaute kurz auf und schickte ihn auf die Reise. Das Spielgerät zauberte er dem startenden Raman so perfekt in den Lauf, dass der Wirbelwind keine Probleme hatte, es zum siegbringenden Treffer im gegnerischen Kasten unterzubringen.

Der gebürtige Berliner, der im vergangenen Jahr vom FC Ingolstadt gekommen war, krönte damit seine starke Leistung beim Startelf-Comeback in Augsburg. Zu Beginn der Saison hatte sich der 28-Jährige einen Stammplatz gesichert, war dann aber plötzlich komplett in der Versenkung verschwunden. Anfang November stand er bei Fortunas 0:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach zum letzten Mal von Beginn an auf dem Platz. Zwischenzeitlich verschwand er komplett in der Versenkung, saß nicht einmal mehr auf der Ersatzbank.

Alfredo Morales im Porträz
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Das ist Alfredo Morales

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Foto: dpa/Marius Becker

Unzufrieden beklagte er sein Schicksal. Doch Friedhelm Funkel ließ sich auf eine Diskussion in der Öffentlichkeit nicht ein, redete mit seinem Zögling. Und da der Trainer nicht nachtragend ist, bei ihm allein die Leistung zählt, wechselte er ihn in Bremen erstmals wieder ein, bot ihn in Augsburg sogar plötzlich wieder von Beginn an auf. Natürlich auch, weil in Marcel Sobottka (Bänderriss im Sprunggelenk) eine wichtige Alternative fehlt und Matthias Zimmermann als Rechtsverteidiger gebunden ist, solange auch Jean Zimmer (Muskelfaserriss im Oberschenkel) ausfällt. Entsprechend motiviert war der Mittelfeldspieler, der von seinen Gegenspielern wegen seiner Härte gefürchtet ist. Er zeigte in der Augsburger Arena, dass er als Zerstörer und Zweikämpfer zu alter Form zurückgefunden hat und in dieser Verfassung unentbehrlich ist für das Team.

„Harte Arbeit wird eben belohnt“, sagt er nach seinem Geniestreich. „Es gibt wohl nichts Besseres, als mit einem Sieg zu starten nach der Winterpause. Wir haben vom Trainer gehört, dass wir gut gearbeitet haben, auch in den Spielen im Trainingslager – das bringt uns aber alles nichts, man weiß nicht wo man steht, aber jetzt ist alles gut so wie es ist, ich bin ganz zufrieden.“ Für die Zukunft hat er sich vorgenommen, seine Einsatzchancen besser zu nutzen. Wenn er aufgeboten werde, dann wolle er um seine Chance kämpfen und sich von nichts und niemanden mehr ablenken lassen. „Ich bin immer zu 100 Prozent da. Ich habe mein ganzes Leben lang gekämpft. Und das wird auch so bleiben."

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