DFB-Pokal Hertha schlägt leidenschaftlich kämpfende Braunschweiger

Braunschweig · Bundesligist Hertha BSC steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Zwei Tore reichten gegen Drittligist Braunschweig.

Pflicht erfüllt, die erste Hürde auf dem Weg zum erhofften Finale im eigenen "Wohnzimmer" genommen: Hertha BSC ist ohne Glanz in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai gewann am Montagabend 2:1 (1:0) bei Drittligist Eintracht Braunschweig und wurde seiner Favoritenrolle in einer insgesamt schwachen Partie nur dank eines wunderschönen Treffers von Nationalspieler Marvin Plattenhardt (38.) sowie der Kaltschnäuzigkeit des Altmeisters Vedad Ibisevic (83.) gerecht. Die Eintracht hoffte nach dem 1:1 durch Mergim Fejzullahu kurzzeitig auf die Verlängerung.

Damit dürfen die Hertha-Fans weiter auf das ersehnte Pokal-Endspiel zu Hause im Olympiastadion hoffen. Von einem Auftritt "im eigenen Wohnzimmer" träumt Dardai seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren. Nun sind die Hauptstädter immerhin schon einmal einen Schritt weiter, aber in der Vorsaison war dann auch bereits in der 2. Runde Schluss. Fünf Tage vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Aufsteiger 1. FC Nürnberg war die Eintracht nicht mehr als ein Sparringspartner für Berlin.

"Ich bin schon zufrieden. Wir haben phasenweise guten Fußball gespielt und am Ende 2:1 gewonnen - alle sind froh und zufrieden", sagte Plattenhardt, der seinen Treffer "ganz schön" fand: "Der Ball kommt plötzlich zu mir. Ich habe ihn perfekt erwischt, hätte aber selber nicht gedacht, dass er so reingeht. Ich habe es auch erst spät realisiert." Zu selten war in der Partie ein Klassenunterschied auszumachen, allerdings entschädigte allein Plattenhardt mit seinem Tor auch für viel Leerlauf. Der 26-Jährige traf per Volleyabnahme nach einer Faustabwehr von Eintracht-Torhüter Marcel Engelhardt aus rund 25 Metern - der Ball senkte sich unhaltbar ins rechte obere Toreck.

In der Schlussphase wurde es dann aber noch einmal hektisch - doch Ibisevic schockte die Eintracht-Fans mit seinem Mittelstürmer-Instinkt. Nur Sekunden zuvor hatte Fejzullahu zum verdienten 1:1 getroffen.

Doch vor allem in der Anfangsphase boten beide Teams den 16.710 Zuschauern nur wenig Unterhaltsames. Die Eintracht beschränkte sich nach dem ausgesprochen schwachen Start in der 3. Liga (Platz 18) zunächst vor allem auf die Defensive, der Hertha fehlten lange die nötige Spritzigkeit und die Ideen, um diesen Riegel zu knacken.

DFB-Pokal 2018/2019: Hertha-Fans zündeln im Gästeblock mit Bengalos
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Hertha-Fans zündeln im Gäasteblock

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Foto: REUTERS/HANNIBAL HANSCHKE

Die erste Möglichkeit erspielten sich die Gäste erst in der 31. Minute, als Ibisevic einen Kopfball nach einer Flanke von Valentino Lazaro über die Latte setzte. Die mitgereisten Berliner Fans sorgten hingegen für mehr Aufregung: Wiederholt brannten sie Pyrotechnik ab und zündeten Böller.

Erstaunlicherweise sorgte das Traumtor von Plattenhardt nicht für viel mehr Souveränität im Spiel des Favoriten, bei dem der vom FC Liverpool geholte Marko Grujic noch nicht im Kader stand. Die Hertha-Abwehr offenbarte erstaunlich viele Lücken, die limitierten Braunschweiger kamen zu einigen guten Möglichkeiten. So köpfte Mittelstürmer Philipp Hofmann Berlins Jordan Torunarigha unglücklich an den Rücken - Torwart Rune Jarstein wäre da wohl machtlos gewesen (51.). Später traf Hofmann dann nur den Pfosten (74.).

Die Berliner hatten ihre Besten in Ondrej Duda und Plattenhardt, bei Braunschweig überzeugten noch Jonas Thorsen und Niko Kijewski.

(sid/sef)
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