Knapper Sieg im Pokal Witsel und Reus retten den BVB

Dortmund · Borussia Dortmund hat in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Zweitligist Greuther Fürth gewonnen. Möglich gemacht hat das Neuzugang Axel Witsel.

Neuzugang Axel Witsel und Marco Reus haben Lucien Favre bei dessen Pflichtspieldebüt als Trainer von Borussia Dortmund vor einer Pokal-Blamage bewahrt. Der Fußball-Bundesligist wankte beim 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung am Montagabend beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth bedenklich. Der Belgier Witsel rettete beim praktisch letzten Angriff in der fünften Minute der Nachspielzeit den BVB in die Verlängerung, Reus legte in der 120. Minute das Siegtor nach. "Wir sind zufrieden, weil wir durch sind. Wir haben ordentlich gespielt, aber wir haben das Spiel nicht durchgehend beherrscht, es gab Konter, die waren brandgefährlich. Insgesamt war es okay, aber es sind viele Sachen, viele Details zu verbessern“, sagte der Trainer des BVB, Lucien Favre. „Axel Witsel hat der Mannschaft viel gebracht, er spielt einfach und ruhig. Und er kann auch wichtige Tore schießen."

Für die leidenschaftlich kämpfenden Fürther wäre vor 15.500 Zuschauern im Ronhof Torschütze Sebastian Ernst (77.) beinahe zum Pokalhelden geworden. Die Franken machten auch ohne Trainer Damir Buric, der wegen eines Trauerfalls in der Familie fehlte, ein großes Spiel. Bei den Dortmundern offenbarte eine mangelhafte Chancenverwertung, dass in Favres Kader ein echter Torjäger fehlt.

DFB-Pokal: SpVgg Greuther Fürth wirft Borussia Dortmund raus
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Dortmund schlägt Greuther Fürth mit zwei Last-Minute-Toren

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Foto: REUTERS/MICHAEL DALDER

Damit setzte sich der BVB wie 2012 glücklich in Fürth durch. Damals hatte Ilkay Gündogan die Westfalen im Halbfinale ebenfalls durch ein Tor in der 120. Minute ins Endspiel nach Berlin gebracht.

Dass die Gäste derart zittern mussten, war mehr als unnötig. Denn die Chancenverwertung erwies sich als folgenschweres Manko. Die BVB-Bosse könnten ins Grübeln geraten, ob nicht doch noch ein Torjäger verpflichtet werden muss.

In Fürth hatte Favre Nationalspieler Reus, seinen einstigen Liebling aus Gladbacher Zeiten, ins Zentrum beordert. Und Reus hätte allein im ersten Durchgang bei vier guten Gelegenheiten (8., 23., 26. und 31.) das Weiterkommen sicherstellen können. Dazu vergaben auch zweimal Marcel Schmelzer sowie Mahmoud Dahoud (jeweils 8.), Marius Wolf (23.) und Thomas Delaney (44.) gute Einschussmöglichkeiten. Doch insbesondere der starke Fürther Schlussmann Sascha Burchert bewahrte sein Team vor einem Rückstand.

Nach einer gewissen Anlaufzeit kam das BVB-Spiel schnell in Gang. Insbesondere wenn die Schwarz-Gelben Tempo machten, wurde es brandgefährlich. Die von Oliver Barth betreuten Fürther setzten dem Herzblut und Kampf entgegen.

Im zweiten Durchgang agierte der Bundesligist passiver, was zur Folge hatte, dass auch Fürth zu Offensivaktionen kam. Die besseren Chancen besaß aber weiterhin Dortmund: beim Pfostentreffer von Christian Pulisic (60.) oder den Schüssen von Reus (69. und 75.). Die fehlende Effizienz sollte sich rächen: Nach einer Ablage von Keita-Ruel staubte Ernst aus kurzer Entfernung ab (77.). Doch mit dem letzten Angriff rettete Witsel den BVB in die Verlängerung. Der belgische Nationalspieler war für 20 Millionen Euro aus China gekommen - womöglich gut angelegtes Geld.

Die Fürther gaben sich aber nicht auf und leisteten auch in der Verlängerung große Gegenwehr. Die Franken besaßen sogar durch Lukas Gugganig (105.) und Fabian Reese (113.) zwei hochkarätige Chancen. Beim BVB fehlten dagegen die klaren Aktionen, ehe Reus doch noch zuschlug.

(rent/sid)
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