Vier Aluminiumtreffer bei 0:0 gegen Paderborn Fortuna verpasst Sieg im ersten Geisterspiel

Düsseldorf · Fortuna spielt engagiert und konzentriert beim Re-Start in die Bundesliga. Am Ende heißt es gegen Paderborn aber nur 0:0. Es fehlt die letzte Durchschlagskraft und das nötige Glück: Gleich vier Mal treffen die Düsseldorfer Pfosten oder Latte.

Bundesliga: Fortuna Düsseldorf gegen SC Paderborn - die Bilder des Spiels
12 Bilder

Fortuna - Paderborn: die Bilder des Spiels

12 Bilder
Foto: AP/Sascha Schuermann

Nur ein paar Dutzend Menschen im Stadion, die meisten mit Mund-Nasenschutz im Gesicht und für alle gelten strenge Verhaltensregeln – es war bei weitem kein normales Bundesligaspiel am Samstagnachmittag in Düsseldorf. Unter diesen schwierigen Voraussetzungen zog sich Fortuna in ihrem ersten Geisterspiel der Vereinsgeschichte gegen das Tabellenschlusslicht SC Paderborn achtbar aus der Affäre. Sie belohnte sich aber nicht für eine gute Leistung, scheiterte beim 0:0 gleich vier Mal am Aluminium. Das Remis hilft keinem der Teams im Kampf um den Klassenerhalt so richtig weiter. Fortuna bleibt auf dem Relegationsplatz, der Abstand zu Paderborn bleibt bei sechs Punkten.

Um 14.26 Uhr liefen die Paderborner Torhüter als erste zum Warmmachen auf den Rasen der Arena. Im Normalfall hieße das: Applaus der Gästefans, Unmutsbekundungen des Heimpublikums. Doch was ist schon normal in diesen Tagen? Und so mussten sich die Spieler an diesem Nachmittag selbst beklatschen und anfeuern. Das ergab eine merkwürdig hallende Geräuschkulisse, die gut zu diesem insgesamt unwirklichen Bundesligaspiel passte.

Trainer Uwe Rösler setzte – wie schon vor der Corona-Pause beim 1:1 in Mainz – auf ein 3-4-2-1-System. Die Dreierkette bildeten Kaan Ayhan, Andre Hoffmann und Niko Gießelmann. Auf Außen agierten Markus Suttner und Matthias Zimmermann. Marcel Sobottka rückte als Partner von Kevin Stöger auf der Doppelsechs ins Team. Die größte Überraschung war der erneute Verzicht auf den Top-Torschützen: Rouwen Hennings (elf Tore) saß erneut nur auf der Bank. Stattdessen begann Kenan Karaman in der Spitze. Unterstützt wurde der türkische Nationalspieler von den Halbspitzen Erik Thommy und Valon Berisha.

Beide Teams setzten auf frühes Anlaufen der Gegenspieler und aggressives Pressing. Daraus resultierte, dass keiner der Mannschaften die Zeit gegeben wurde, mit spielerischen Mitteln zahlreiche Chancen zu kreieren.

Gefährlicher in der ersten Hälfte waren allerdings die Fortunen, die den Gästen keinen Torschuss gestatteten und selbst immerhin drei gute Chancen verbuchen konnten: Matthias Zimmermann agierte bei seinem Abschluss im Strafraum aber zu zögerlich, und so konnte sein Schuss geblockt weren. Anders machte es Berisha, der eine Suttner-Flanke technisch versiert volley nahm. Der Ball knallte – noch abgefälscht von einem Paderborner – aber nur an den Pfosten. Auch Ayhans Kopfball nach einem Freistoß fand nicht den Weg ins Tor, touchierte noch den Pfosten.

Insgesamt war es ein engagiertes Duell im Kampf um den Klassenerhalt, ohne dabei in den unfairen Bereich abzudriften. Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe der erste heftigere Zweikampf zu sehen war. Dennis Srbeny hatte Glück, dass er nach seinem harten Einsteigen gegen Sobottka ohne Verwarnung davonkam. Anders erging es Kaan Ayhan wenige Minuten später. Wegen eines taktischen Fouls sah der Abwehrchef die Gelbe Karte – es war seine zehnte, damit wird er im Derby beim 1. FC Köln am kommenden Sonntag fehlen.

Auch in der zweiten Hälfte fehlte den Teams die letzte Durchschlagskraft. Rösler reagierte und brachte Hennings. Gießelmann suchte bei einer Flanke auch direkt den Kopf des Torjägers. Hennings verlängerte, hinter ihm kam Berisha mit dem Kopf an den Ball – und zum zweiten Mal verhinderte das Aluminium die Führung, diesmal war es die Latte.

Fortuna kam nun immer besser ins Spiel. Der Anweisungs-Schrei „Wir müssen wieder mehr Druck auf den Ball kriegen, Männer!“ von Paderborns Abwehrchef Uwe Hünemeiers war bestens in der verwaisten Arena zu hören. Die Gäste blieben völlig harmlos im Angriffsspiel.

Und der vierte Düsseldorfer Einwechselspieler, Steven Skrzybski, hatte dann auch die nächste große Chance, den mittlerweile hochverdienten Siegtreffer zu erzielen. Doch auch sein Schuss nach schöner Vorarbeit von Thommy klatschte an den Pfosten. So blieb es beim 0:0.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort