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Leverkusen Razzia wegen Teppichbetrugs

Leverkusen · Die Polizei hat am Donnerstag drei Wohnungen in Wiesdorf und Küppersteg durchsucht. Ins Visier der Polizei geriet eine Leverkusener Großfamilie. Es besteht der Verdacht des betrügerischen Teppichhandels im großen Stil.

Hausdurchsuchungen bei Leverkusener Großfamilie
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Am Telefon hatte man ihnen erklärt, dass man sie als langjährige treue Kunden kennengelernt habe und ihnen nun zum Dank einen Teppich schenken wollte. Ein älteres Ehepaar aus Bergisch Gladbach erklärte sich damit im Sommer vergangenen Jahres einverstanden und erhielt nicht nur sein Präsent, sondern kaufte noch einen angeblich hochwertigen Teppich zu überhöhtem Preis an der Haustür dazu. Erst später bemerkte das Paar den Betrug und erstattete Anzeige.

Tatsächlich handelte es sich laut Polizei um nahezu wertlose Teppiche. Der entstandene Schaden im Fall des Ehepaars aus Bergisch Gladbach soll sich auf 28 000 Euro belaufen. Ermittlungen ließen darauf schließen, dass betrügerischer Handel im großen Stil vorlag. Eine heiße Spur führte die Beamten nach Wiesdorf und Küppersteg. Eine richterliche Durchsuchung wurde angeordnet.

Teppiche sichergestellt

Gegen 9 Uhr rückte die Polizei gestern mit einem größeren Aufgebot aus, um drei Wohnobjekte der Großfamilie in Wiesdorf und in Küppersteg zu durchsuchen. Einige Bewohner wurden von den uniformierten und zivilen Beamten aus dem Schlaf geholt.

Die Polizisten stellten Teppiche und schriftliche Unterlagen sicher. Festgenommen wurde laut Polizei niemand. Wie viele Personen bereits auf die Masche hereingefallen sind, ist der Polizei nicht bekannt. Einen ähnlichen Fall hatte es bereits 2010 gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Die Polizeieinsätze liefen gestern insgesamt ruhig ab. Es war nicht der erste Polizeibesuch bei den Verdächtigen. Sie bestritten die Vorwürfe. Während der Polizeiaktion ging ein jüngeres Familienmitglied auf einen RP-Mitarbeiter zu und sagte sinngemäß: "Ich soll Dir von meinem Vater bestellen, dass er Dich kennt." Der Tonfall machte klar: Dies sollte eine deutliche Drohung sein.

Auf eines der Häuser, das durchsucht wurde, ist im Juli 2011 ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte hatten Molotow-Cocktails geschleudert. Im November waren zwei Männer (17, 22) festgenommen worden. Der Ältere soll den Anschlag durchgeführt haben, "weil er sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft für einen vermeintlichen Diebstahl von mehreren 10 000 Euro durch die Familie an ihr rächen wollte", sagte ein Sprecher des Landgerichts.

Der Prozess gegen die beiden Tatverdächtigen beginnt am 3. Mai am Landgericht Köln. Die Anklage lautet auf Mordversuch.

(RP/rl/ila)
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