Leverkusen Bezahlen in einer Sekunde

Leverkusen · Ohne Pin und Unterschrift: Damit das Einkaufen schneller geht, werden EC- und Visakarten auch in Leverkusen mit einem neuen Chip ausgestattet. "girogo" heißt das System und soll ab Mai schon funktionieren.

Leverkusen: Bezahlen in einer Sekunde
Foto: Miserius, Uwe

Spät abends an der Tankstelle: Während der eine nur schnell seine Tankfüllung bezahlen will, macht der Vordermann einen kleinen Einkauf. Tüte Chips, Flasche Bier, Kaugummis, Zigaretten. Bis das gescannt und mit Kleingeld bezahlt ist, hat sich der Tank-Kunde die Beine in den Bauch gestanden.

Damit solche lästigen Wartereien bei kleinen Besorgungen demnächst wegfallen, hat sich der Sparkassen- und Giroverband das "girogo"-System ausgedacht. Das wird derzeit im Großraum Hannover getestet, aber auch die EC-Karten der Leverkusener Sparkasse-Kunden sind zum Teil schon mit dem neuen Kommunikationschip ausgestattet. Sparkassen-Sprecher Benjamin Rörig: "Den Chip gibt es auf allen neuen Karten, die wir seit November 2011 austauschen. Das sind bis heute 13 000 — man erkennt sie daran, dass ein Leverkusen-Motiv drauf ist."

Info-Austausch per Funk

"Schneller zahlen als Ihr Schatten" — mit diesem Slogan wird für "girogo" geworben. Beim Bezahlen von Beträgen bis zu 20 Euro hält man die Karte ganz bequem eine Sekunde an einen Karten-Terminal — und schon ist man fertig. Der Informationsaustausch zwischen Kasse und Karte erfolgt per Funk, man muss die Karte nicht aus der Hand geben, eine Autorisierung per Pin oder Unterschrift ist nicht erforderlich. "Das hat auch den Vorteil, dass es viel hygienischer ist", sagt Rörig.

Der gesamte Bezahlvorgang soll damit um bis zu 25 Prozent schneller als eine herkömmliche Kartenzahlung und doppelt so schnell wie eine Barzahlung funktionieren, wirbt der Sparkassen- und Giroverband. Dafür muss der Chip aber erstmal aufgeladen werden. Rörig: "Das funktioniert an unseren Geldautomaten, an speziellen Ladesäulen in unseren Filialen in Wiesdorf, Opladen und Schlebusch oder über einen Chipkartenleser ganz bequem von zu Hause aus. Und es gibt Abo-Funktionen — wie bei einem Dauerauftrag werden in selbst bestimmten Abständen zwischen 20 und 50 Euro aufgeladen." Bis zu 200 Euro kann man insgesamt auf die Karte laden, bis 2014 sollen alle Kunden im Besitz einer solchen Karte mit girogo-Funktion sein.

Start ist im Mai

Aktuell funktioniert das System in Leverkusen noch nicht. Rörig: "Wir starten im Mai, dann kann man bei Douglas, Hussel, Christ, Thalia, Edeka, Esso- und Star-Tankstellen mit girogo bezahlen. Im Moment sprechen wir gezielt auch kleine Händler an, dass die ihre Kartenlesegeräte um die girogo-Funktion erweitern. Die neue Technik sei genauso sicher wie die bisherigen Kartenzahlverfahren, betonen die Banken und Sparkassen. Die Daten würden nur verschlüsselt übertragen. Werden zwei Karten gleichzeitig vor ein Terminal gehalten, bricht der Bezahlvorgang ab. Weder die Raiffeisenbank noch die Volksbank Rhein-Wupper konnten gestern sagen, ob die Karten ihrer Kunden schon mit dem neuen System ausgerüstet sind.

(RP/ila)
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