Kein Glück im Penaltyschießen Pinguine holen Punkt beim Angstgegner Bremerhaven

Krefeld · Die Krefelder mussten sich am 2. Weihnachtstag in Bremerhaven mit 3:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben. Der Mannschaft von Trainer Beaulieu fehlte das notwendige Quäntchen Glück. Am Samstag Heimspiel gegen Wolfsburg.

 Jeremy Welsh (l), Alex Trivellato und Phillip Bruggisser (verdeckt) lassen in der Gefahrenzone nichts zu.

Jeremy Welsh (l), Alex Trivellato und Phillip Bruggisser (verdeckt) lassen in der Gefahrenzone nichts zu.

Foto: citypress

Es ist wie verhext! Trotz einer sehr guten Auswärtsleistung und dreimaligen Führung mussten sich die Pinguine am 2. Weihnachtstag zum 14. Mal in Folge in einem DEL-Duell gegen die Fischtown Pinguins geschlagen geben. Auch wenn sie diesen bösen Fluch nicht besiegen konnten, brachten sie bei ihrer 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gemeinsam mit ihren rund 120 KEV-Fans wenigstens einen verdienten Ehrenpunkt mit zurück an den Niederrhein. Jetzt gilt es am Samstag (17 Uhr) im Heimspiel gegen Wolfsburg, sich endlich für den Leistungsaufschwung richtig zu belohnen.

Für die Pinguine war Weihnachten am ersten Feiertag um 15 Uhr mit dem Training in der Yayla-Arena beendet. Auf ein Video-Meeting verzichtete der Coach. Er schickte seinen Spielern Video-Clips aufs Smart-Phone. Bereits um 6.45 Uhr ging es am Spieltag Richtung Bremerhaven. Im Rasthof Münsterland wurde gefrühstückt. Pünktlich um 12 Uhr kam das Team bei fünf Grad mit Sonne und Wolken an der Eisarena an. Anstelle von Dimitri Pätzold rückte Jussi Rynnäs ins Tor. Ansonsten schickte der Trainer seine Reihen wie am Sonntag aufs Eis. „Wir müssen so spielen wie in Augsburg, den Puck aber im gegnerischen Drittel noch schneller bewegen. Solche Fehler, die zu den beiden Shorthandern führten, müssen wir vermeiden. Deshalb haben wir den Spielaufbau in Überzahl leicht verändert,“ sagte Trainer Beaulieu z vor dem ersten Bully im RP-Gespräch. Die Gastgeber mussten  auf ihren Topscorer Urbas und Stürmer Hooten (beide krank) verzichten.

Von müden Beinen nach der langen Busfahrt war bei den Krefeldern nach dem Auftaktbully nichts zu sehen. Sie kamen sehr gut ins Spiel und gingen durch Daniel Pietta früh in Führung, der mit einem platzierten Schuss ins lange obere Eck Torwart Gudlevskis keine Abwehrchance ließ (6.). Doch der Gegentreffer weckte die Hausherren auf, die gleich auf den Ausgleich drängten. Der fiel durch einen harmlosen Schuss von Feser, bei dem Torwart Rynnäs die Sicht versperrt war (11.). Bis zur ersten Pause war das Match ausgeglichen. Die größte Chance hatte Martin Schymainsky, der aber im Slot mit dem Rücken zum Tor stand und so keinen Druck auf den Puck bringen konnte (18.).

Das Spiel plätscherte zu Beginn des Mitteldrittels etwas daher. Erst als Chad Costello und Garret Noonan gemeinsam auf die Strafbank mussten (29.), wurde es interessant. Nach 22 Sekunden musste aber auch ein Bremerhavener auf die Strafbank. Die Pinguine hielten sich schadlos und gingen bei einem schönen Konter in Führung. Martin Schymainski wurde von Torsten Ankert auf die Reise geschickt und bediente den mit aufgerückten Mike Schmitz mustergültig, der den Torwart bei seinem zweiten DEL-Treffer keine Abwehrchance ließ. Wie schon nach dem ersten Krefelder Treffer drängten die Gastgeber sofort auf den Ausgleich. Als Phillip Bruggisser den Puck nicht aus der Gefahrenzone bekam, war Sykora aus kurzer Distanz erfolgreich.

Im Schlussdrittel fehlte einer der beiden Linienrichter, der im ersten Drittel mit dem Hinterkopf aufs Eis gestürzt war und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung passen musste. Die Hausherren nahmen nach dem ersten Bully das Krefelder Tor unter Beschuss. Erst Ankert gelang es, den Puck aus dem Drittel Richtung Besse zu lupften. Weil Verteidiger Espeland an der Mittellinie patzte, lief Besse alleine auf Torwart Gudlevskis zu und traf über die Stockhand ins Netz. Die Freude der KEV-Fans dauerte nicht lange. Als Costello erneut in die Kühlbox musste, dauerte es nur sieben Sekunden, ehe Zengerle mit einem verdeckten Distanzschuss traf. Als der Krefelder Topscorer aufs Eis zurückkehrte, scheiterte er bei einer Großchance am Torwart und rutsche dabei in die Bande. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kehrte er auf die Bank zurück, konnte aber weiterspielen. Trainer Beaulieu schickte nur noch drei Sturmreihen aufs Eis, die in der Schlussphase alles versuchten, den Angstgegner endlich zu besiegen. Obwohl sie in der regulären Spielzeit die Schussstatistik (45:43) noch zu ihren Gunsten drehten, gelang die Entscheidung nicht. Schrecksekunde für Krefeld dann in der Verlängerung, als Pietta nach einem Zweikampf mit Espeland auf dem Eis liegen blieb, aber weiter spielen konnte. Trotz guter Torchancen auf beiden Seite musste das Penaltyschießen entscheiden. Es dauerte ewig, bis der Zusatzpunkt vergeben war. Nach neun Fehlschüssen der Krefelder traf Uher für die Hausherren.

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