Pinguine verlieren Straßenbahnduell In 213 Sekunden den Derbysieg verspielt

Krefeld · Die Krefeld Pinguine unterlagen am Freitagabend in der Yayla-Arena vor 7673 Zuschauern der Düsseldorfer EG mit 3:4. Entscheidend für die Niederlage waren im zweiten Drittel die vielen Fehler der Gastgeber. Sonntag in Augsburg zu Gast.

 Grant Besse erzielte hier für die Pinguine den wichtigen Anschlusstreffer zum 2:4.

Grant Besse erzielte hier für die Pinguine den wichtigen Anschlusstreffer zum 2:4.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein Sieg gegen den rheinischen Rivalen Düsseldorfer EG wäre für die KEV-Fans zwei Tage vor dem vierten Advent sicher das schönste Weihnachtsgeschenk gewesen. Daraus wurde aber nichts, weil sich die Pinguine bei ihrer 3:4-Niederlage besonders im zweiten Drittel zu viele individuelle Fehler leisteten und binnen 213 Sekunden drei Gegentreffer kassierten. Vor 7673 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Yayla-Arena waren die Gäste nach ihrer 1:0-Führung bis zur 40 Minute das bessere Team und legten auch mehr Einsatzwillen in die Waagschale. In den letzten 20 Minuten starteten die Krefelder gemeinsam mit ihren Fans im Rücken eine tolle Aufholjagd, die leider nicht belohnt wurde.

Von Fan-Boykott und Weltuntergangsstimmung aufgrund des drohenden Aus der Pinguine war schon beim Warm-Up nichts zu spüren. Die KEV-Fans sorgten gleich für die notwendige Unterstützung von den Rängen, so dass die Spieler mit einem guten Gefühl in der Kabine die letzten Vorbereitungen treffen konnten. Ausverkauft war die Yayla-Arena bei ihrem einjährigen Geburtstag nicht. Es waren nicht so viele DEG-Fans mit der Straßenbahn aus der Landeshauptstadt angereist.

Wie zu befürchten war, musste Mark Cundari wegen seiner Oberkörperverletzung aus dem Berlin-Spiel passen. Der Verteidiger wollte zwar auflaufen, doch die Ärzte hatten was dagegen. Als 13. Stürmer gehörte Arturs Kruminsch zum Aufgebot. Die Hausherren legten gut los und überstanden eine frühe Strafzeit gegen Philip Riefers. Nach sechs Minuten lag der Puck dann im Krefelder Tor, weil Barta Torjäger Flaake schön bedient hatte. Der Treffer gab den Gäste Auftrieb, die nachlegen wollten. Torwart Jussi Rynnäs verhinderte bei einer Großchance von Kammerer das 0:2. Alex Trivellato warf sich in einen gefährlichen Schuss von Burkarts. Die Pinguine sorgten bei ihrer ersten Überzahl wieder für Gefahr. Zweimal war Torwart Niederberger zur Stelle. Bei einem Schuss von Trivellato rettete der Außenpfosten für ihn. Geschlagen geben musste sich Niederberger Sekunden vor der ersten Pause. Ein Schlagschuss von Phillip Bruggisser fälschte Justin Hodgman unhaltbar zum Ausgleich ab.

Die DEG eröffnete das Mitteldrittel mit einer schönen Aktion von Kammerer, der Riefers stehen ließ und am kurzen Pfosten vorbei zielte. Beide Teams versuchten danach abwechselnd, das Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Das gelang der DEG kurz vor Hälfte des Spiels. Zunächst konnte Torwart Rynnäs gegen Gardiner einen schweren Patzer von Jeremey Welsh mit einer Glanzparade ausbügeln (29.). Machtlos war er dann aber bei den Torschüssen von Leon Niederberger (31.) und Gardiner (32). Beide Stürmer wurden nicht angegriffen. Und es kam noch schlimmer für die Schwarz-Gelben, als sich Daniel Pietta in Überzahl einen Fehler erlaubte und Ebner den Konter zum 4:1 abschloss (34.). Zum Glück konnten die Pinguine schnell durch Grant Besse auf 2:4 verkürzen.

Die Pinguine machten zu Beginn des Schlussdrittels Druck. Trainer Beaulieu schickte nur noch drei Sturmreihen aufs Eis. Eine klare Torchance ergab sich aber nicht. So war es dann auch ein Distanzschuss von Riefers vorbei an Freund und Feind, durch den der verdiente Anschlusstreffer fiel (50.). Damit war für den Rest der 60 Minuten für reichlich Spannung gesorgt. Die Krefelder Fans peitschten ihre Mannschaft lautstark nach vorne. Auch auf den Sitzplatztribünen standen die Zuschauer und sangen „nur der KEV ole.“ Doch die Mannschaft konnte sich für die tolle Unterstützung trotz des großen Einsatzwillen nicht mit dem Ausgleich bedanken, auch nicht, als Trainer Beaulieu 86 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit und Torwart Rynnäs vom Eis nahm.

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