Wichtiger 6:4-Erfolg Pietta trifft für Krefeld Pinguine in Schwenningen vier Mal

Krefeld · Der Stürmer der Pinguine war beim 6:4-Erfolg gegen die Wild Wings der Mann des Abend und erzielte Sekunden vor Spielende seinen 200. DEL-Treffer. Trainer Reid baute seine Sturmreihen kräftig um. Die Abwehr bleibt das Problem.

 Daniel Pietta, der hier mit dem Schwenninger Maximilian Hadraschek um den Puck kämpft, wird den 1. Dezember 2019 in seiner Karriere nie vergessen. Vier Tore in einem DEL-Spiel erzielte er bis dahin noch nie.

Daniel Pietta, der hier mit dem Schwenninger Maximilian Hadraschek um den Puck kämpft, wird den 1. Dezember 2019 in seiner Karriere nie vergessen. Vier Tore in einem DEL-Spiel erzielte er bis dahin noch nie.

Foto: Eibner-Pressefoto / Laegler/Laegler/ Eibner-Pressefoto

Die Rote Laterne der Deutschen Eishockey-Liga leuchtete auch am ersten Adventssonntag im Schwarzwald. Die Pinguine verhinderten mit einem 6:4-Sieg im Kellerduell bei den Wild Wings den Absturz auf den letzten Tabellenplatz und bleiben mit diesem wichtigen Dreier auf Tuchfühlung zu den Pre-Play-off- Plätzen. Mann des Abends war Daniel Pietta, der zum ersten Mal in seiner langen DEL-Karriere vier Tore in einem Spiel erzielte. Sein letzter Treffer ins dann schon leere Tor der Schwenninger war gleichzeitig sein 200. in der DEL. Wahrlich ein Tag, den der Center nicht vergessen wird, und sich acht Tage vor seinem 33. Geburtstag schon selber ein tolles Geschenk machte. In einem Match mit löchrigen Abwehr-Formationen auf beiden Seiten gingen die Krefelder fünf Mal in Führung. Nur nach ihrem fünften Treffer verhinderten sie erfolgreich den Ausgleich und sicherten sich so den Auswärtserfolg.

Auf das übliche Pre-Game-Skating am Sonntagvormittag hatte Trainer Brandon Reid verzichtet. Er appellierte an die professionelle Einstellung seiner Spieler. Jeder sollte sich individuell vorbereiten. Einige Spieler waren im Fitnessraum des Hotels anzutreffen, andere machten einen Spaziergang. Jussi Rynnäs kehrte nach überstandener Erkältung ins Tor zurück. Bis auf die Reihe um Kai Hospelt formierte Reid seine Sturmreihen um. „Wir müssen eine bessere Balance finden, deshalb habe ich die Angriffsreihen umgebaut. „Wir müssen unseren Spielplan durchziehen und dürfen in keiner Phase von den Vorgaben abweichen, Freestyle wie in einigen Situationen gegen Berlin können wir uns nicht erlauben. Wir müssen so spielen wie in Mannheim. Da hat sich jeder über 60 Minuten an unsere Spielidee gehalten und alle haben an einem Strang gezogen“, sagte “, sagte der Trainer im Gespräch mit der RP eine Stunde vor dem ersten Bully im eiskalten Schwenningen bei Minustemperaturen und leichtem Schneefall.

Die Pinguine erwischten am School-Day der Wild Wings, die 300 Schüler eingeladen hatten, einen Start nach Maß und gingen durch Daniel Pietta in Führung. Doch dann musste der Center für 12 Minuten (2+10) auf die Strafbank. Das nutzten die in Überzahl gefährlichen Gastgeber durch Robak zum Ausgleich. Der Ex-Krefelder Caron hatte Torwart Rynnäs die Sicht genommen. Sehr kurios fiel dann der nächste Treffer für Krefeld. Im Slot drückte Brückner Stürmer Jacob Lagacé gegen Torwart Strahlmeier, der eingeklemmt auf dem Eis lag. Garrett Noonan zielte aus spitzem Winkel aufs Tor. Vom Pfosten prallte der Puck gegen Strahlmeiers Kufe und von dort über die Linie. Kurz darauf scheiterte Travis Ewanyk bei einer Großchance am glänzend reagierenden Strahlmeier. Erneut glichen die Wild Wings in Überzahl aus, als Torsten Ankert auf der Strafbank saß. Caron lenkte den Puck im Slot nach Schuss von Robak gegen Rynnäs, den Abpraller versenkte Weiß ohne Probleme. Kurz vor der Pause verhinderte der Finne gegen Carey die Führung.

Zum zweiten Drittel kehrte Pietta nach seiner langen Strafe wieder aufs Eis zurück, und wie. Gerade mal 21 Sekunden waren gespielt, da traf er zum zweiten Mal in diesem Spiel. Die gut 30 KEV-Fans waren noch im Freudentaumel, als Thuresson 88 Sekunden später ausglich. 40 Sekunden danach leisteten sich die Gastgeber im eigenen Drittel einen kapitalen Aufbaufehler. Phillip Bruggisser angelte sich die Scheibe und bediente Pietta, der Strahlmeier mit einem platzierten Schuss zum dritten Mal bezwang. Danach schalteten die Tormaschinen beider Teams auf Sparmodus. Dabei klappte bei den Pinguinen bei Strafen gegen Riefers und Ankert endlich auch das Unterzahlspiel. Einmal hatte Rynnäs Glück, als der Pfosten für ihn rettete.

Das Schlussdrittel war bis zur 47. Minute langweilig. Dann mussten mit Caron und Poukkula gleich zwei Schwenninger gemeinsam auf die Strafbank. Auch wenn die Scheibe gut durch die Krefelder Überzahlformation lief, blieb der mögliche Zweitore-Vorsprung aus. Die Wild Wings baute die schadlose überstandene 3:5-Unterzahl wieder auf. Und ausgerechnet Caron machte es mit seinem ersten Treffer im neuen Trikot wieder spannend. Zum Glück hat Philipp Kuhnekath derzeit einen Lauf. Der Youngster brachte den Puck aus spitzem Winkel in den Slot, der von Pfaffenguts Kufe ins Tor prallte (56.). Die Pinguine stemmten sich mit Erfolg gegen den Ausgleich. Strahlmeier verließ früh seinen Kasten. Piettas erster Schuss Richtung leeres Tor ging knapp daneben, beim zweiten hatte er keine Mühe, weil Besse ihn uneigennützig bedient hatte und ihm so den 200. DEL-Treffer schenkte.

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