Der Kampf um die Play-off-Plätze spitzt sich zu Pinguine bei den Eisbären in Zugzwang

Krefeld · Mit ihrem Sieg am Freitag bei den Schwenninger Wild Wings haben die Berliner den Druck auf Krefeld wieder erhöht. Die Schwarz-Gelben müssen am Sonntag in der Mercedes-Benz-Arena über 60 Minuten ihre beste Leistung abrufen.

 Das jüngste Duell gegen Berlin gewannen die Pinguine am 6. Januar in der Yayla-Arena mit 6:2. Martin Schymainski (vorne) erzielte den letzten Treffer.

Das jüngste Duell gegen Berlin gewannen die Pinguine am 6. Januar in der Yayla-Arena mit 6:2. Martin Schymainski (vorne) erzielte den letzten Treffer.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Die Erleichterung stand Trainern und Spielern nach dem Sieg gegen Wolfsburg deutlich ins Gesicht geschrieben. Das galt auch für die KEV-Fans. „Oh, wie ist das schön“, schallte es von der Nordtribüne. Für ein paar Stunden ist die schwarz-gelbe Eishockeywelt wieder in Ordnung. Jetzt fiebern alle dem Auswärtsspiel am Sonntag (17 Uhr) in Berlin entgegen. Die Eisbären gewannen am Freitag in Schwenningen mit 5:3, taten sich allerdings beim Tabellenletzten schwerer als erwartet. Bis zur 48. Minute stand es 3:3. Mit diesem Erfolg haben sie die Krefelder wieder mehr unter Druck gesetzt. Es ist mit einer harten Auseinandersetzung zu rechnen. In den vergangenen Wochen wurde viel von Endspielen oder Duellen mit Play-off-Charakter gesprochen. Diesmal ist das nicht übertrieben. Im Falle einer Niederlage würden die Chancen der Pinguine auf einen Pre-Play-off-Platz deutlich sinken.

„Die Eisbären haben eine ganz erfahrene Mannschaft und können mit Druck sehr gut umgehen. Bei uns muss 60 Minuten lang alles passen, dann haben wir eine Chance, das Spiel zu gewinnen“, sagte Philip Riefers am Donnerstag. Alex Trivellato freut sich besonders auf das Gastspiel an der Spree: „Das war meine erste Heimat in Deutschland.“ Der Verteidiger stammt aus der Jugend der Eisbären. Seine Familie lebt dort, sein Bruder spielt bei Fass Berlin. Eisbären-Torwart Marvin Cüpper ist ein guter Freund von ihm. Dass die Pinguine vor diesem wichtigen Duell einen Tag mehr Pause haben als der Gegner, ist für Trivellato nur bedingt ein Vorteil: „Die Berliner werden auch voll motiviert sein. Wenn das Spiel eng ist, könnte sich in den letzten Minuten herausstellen, dass wir spritziger sind.“

Zulegen muss die Mannschaft im Vergleich zum Wolfsburgspiel auf jeden Fall. Die Grizzlys waren nach dem vierten Treffer der Pinguine nur noch ein dankbarer Sparingspartner. „Wir müssen von der ersten Sekunde an bereit sein. Wir dürfen den Eisbären nicht das Momentum überlassen. Wenn sie ins Laufen kommen, wird es schwer für uns“, sagte Brandon Reid.

Der Trainer hofft, dass seine Mannschaft nach dem wichtigen Dreier mit mehr Selbstvertrauen ins Spiel geht als gegen Wolfsburg. Ansonsten baut er auf die Leistung seines Teams ab der 11. Minute: „Ab da haben wir sehr konzentriert gespielt und gerade die kleinen Dinge richtig gemacht.“ Neben der Leistung seiner Top-Reihe lobte er auch andere Spieler: „Kabanov hat vielleicht sein bestes Spiel der Saison gemacht. Trettenes hat sehr hart und körperbetont gespielt. Pätzold hat sich nach den beiden Gegentoren nicht aus der Ruhe bringen lassen und hatte einige guten Saves.“ Der routinierte Torwart ist zuversichtlich, dass die Pre-Play-offs erreicht werden können: „Gegen Wolfsburg war das eine Frage der Mentalität. Nach schwachem Beginn sind wir aber gut zurückgekommen. Der Sieg ist wie ein Brustlöser und gibt uns für das schwere Spiel in Berlin noch mal extra Motivation. Der Schlüssel zum Sieg war die Auszeit und der Anschlusstreffer kurz vor der ersten Pause. Wir wissen, dass wir in Berlin unter Druck stehen. Dass wir gegen Wolfsburg einen Weg gefunden haben, das Spiel zu gewinnen, gibt uns mächtig Aufwind. Uns ist praktisch ein Berg von den Schultern gefallen. Wir müssen in Berlin den richtigen Mix zwischen Anspannung und Leichtigkeit finden.“ Und die Top-Reihe muss wieder abliefern. „Als Profi habe ich schon mal drei Tore in einem Spiel erzielt. Vier Treffer sind mir aber noch nie gelungen. Wenn wir in Berlin gleich von Beginn an so spielen wie am Donnerstag im zweiten und dritten Drittel ,haben wir eine gute Chance, dort zu gewinnen“, sagte Jacob Berglund.

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