5:2-Sieg gegen Wolfsburg Pinguine stoppen die Abwärtsspirale

Krefeld · Mit einem 5:2-Erfolg im Heimspiel gegen Wolfsburg bleiben die Krefelder im Play-off-Rennen. Vor nur 2782 Zuschauern zeigten die Schwarz-Gelben ab dem zweiten Drittel ihr wahres Gesicht. Jacob Berglund ragte mit vier Treffern heraus.

 Die Matchwinner der Pinguine jubeln: Chad Costello (li.) bereite drei der vier Treffer von Jacob Berglund (re.) vor.

Die Matchwinner der Pinguine jubeln: Chad Costello (li.) bereite drei der vier Treffer von Jacob Berglund (re.) vor.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Mit dem ersehnten Befreiungsschlag beendeten die Pinguine im Heimspiel gegen die Grizzly Wolfsburg ihre lange Negativserie und meldeten sich im Kampf um einen Platz in den Pre-Play-offs zurück. Nach einem schwachen ersten Drittel, in dem die Krefelder total verunsichert auftraten und mit 0:2 in Rückstand gerieten, nahmen sie nach dem Anschlusstreffer so richtig Fahrt auf . Sie legten läuferisch und kämpferisch deutlich zu und drehten im zweiten Drittel mit drei Treffern vier Minuten und 17 Sekunden das Match. So kamen die 2782 Zuschauer (Saison-Minuskulisse) doch noch auf ihre Kosten. Mit diesem 5:3-Erfolg setzten die Schwarz-Gelben die Eisbären Berlin zusätzlich unter Druck, die jetzt am Freitag nur noch mit einem Zweipunkte-Vorsprung gegenüber Krefeld in Schwenningen zu Gast sind.

Wie zu erwarten war, herrschte auf den Rängen gähnende Leere. Werner Jägers, Ehrenvorsitzender des Fanprojekts hatte per Facebook mit einen flammenden Appell um Unterstützung der Fans gebeten. Die schwarz-gelbe Wand dürfe wie gegen Köln kein Mäuerchen mehr sein. Seine Worte fielen nicht auf fruchtbaren Boden. „Die Fanclubs sind sich nicht einig. Der Versuch, alle an einen Tisch zu bekommen“, ist gescheitert“, sagte Jägers. Vor dem Spiel wurde an den vor zwei Wochen im Alter von 70 Jahren verstorbenen Ex-Betreuer des KEV und Fan mit purem schwarz-gelben Herzblut Herbert „Herbie“ Brammen erinnert. Statt einer Gedenkminute gab es viel Applaus. „Vielleicht hört Herbie das ja“, sagte KEV-Ehrenkapitän Uwe Fabig.

Die zu Hause geblieben waren, bekamen zum Glück den katastrophalen Start der Pinguine nicht mit, die nach acht Niederlagen in Folge total verunsichert agierten. Dazu trug dann auch noch die frühe Führung der Gäste bei, als die Zuordnung vor dem Tor von Dimitri Pätzold nicht stimmte. Die Hoffnung auf eine schnelle Antwort bot sich bei der ersten Überzahl der Krefelder. Doch der Spielaufbau funktionierte nicht. Als Aubin von der Strafbank kam lief er nach Zuspiel von Torwart, Leggio auf Pätzold zu und traf mit einem platzierten Schuss ins kurze obere Eck. Damit waren alle Vorsätze und Lippenbekenntnisse der vergangenen Tage über den Haufen geworfen. Daher nahm Trainer Brandon Reid unter Beifall der KEV-Fans auch seine Auszeit. Sein Team überstand danach eine Unterzahl und drängte auf den Anschlusstreffer, der 68 Sekunden vor der ersten Pause durch Jakob Berglund zu einem psychologisch wertvollen Zeitpunkt fiel.

Das zeigte sich dann auch gleich zu Beginn des Mitteldrittels, als Berglund einen Schuss von Costello im Slot mit der Schlägerspitze zum Ausgleich ins Tor lenkte. Damit war die allgemeine Verunsicherung der Pinguine beendet. Ihr System kam ins Rollen. Das galt auch für die treuen Fans der Nordtribüne. Nur drei Minuten nach dem 2:2 drehte Kirill Kabanov mit seinem dritten Saisonspiel das Match. Als die Hausherren dann für fast zwei Minuten in doppelter Überzahl waren, schlug Berglund zum dritten Mal zu (28.).

Die Wolfsburger nutzten das Powerbreak, um sich wieder zu sammeln und tauchten auch hier und da wieder gefährlich vor Pätzold auf, der einige Schüsse meistern musste. Das Heft gaben die Pinguine bis zur zweiten Pause aber nicht mehr aus der Hand. Wer auch sonst an diesem Abend als Berglund sorgte bereits 32 Sekunden nach Wiederbeginn mit seinem vierten Treffer für die Vorentscheidung. Zum dritten Mal war Costello der Vorbereiter. Spätestens da war von der Geisterkulisse des ersten Drittels nichts mehr zu spüren. „Karneval in Krefeld“ und „die Hände zum Himmel“ stimmten die Fans an. Kurz vor Schluss hätten die Pinguine in Überzahl das halbe Dutzend noch voll machen können. Aber ein fulminanter Schlagschuss von Philipp Bruggisser verfehlte nur ganz knapp den Kasten der Grizzlys. Mit der Schlusssirene trafen die Gäste noch ins Schwarze, aber die Zeit war abgelaufen. Das ergab auch der Videobeweis.

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