Vom Kopf her müde Das sind die Gründe für die Flaute bei der DEG

Düsseldorf · Nach vier Niederlagen in Folge ist von der ehemals guten Laune bei der DEG wenig übrig. Das liegt vor allem am engen Spielplan. Und schon am Donnerstag geht es in Bremerhaven weiter. Erst danach gibt es eine kleine Pause.

 Auch gegen die Gegner aus Bittigheim konnte die DEG nicht punkten.

Auch gegen die Gegner aus Bittigheim konnte die DEG nicht punkten.

Foto: RP/Birgit Haefner

Zumindest einer wirkte am Dienstagabend halbwegs glücklich: Jakob Mayenschein. Hatte er doch seit Mitte April wieder mal ein Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als Aktiver erlebt, gar sein erstes für die Düsseldorfer EG, obwohl er bereits im Sommer ins Rheinland gewechselt war, dann aber monatelang ausfiel. Da war ein 0:3 gegen Schlusslicht Bietigheim sicher nicht das, was sich Mayenschein für sein Debüt gewünscht hatte. Aber grundsätzlich war es „super schön, wieder dabei zu sein“, sagte der 24-Jährige, der hinterher sogar zu Scherzen aufgelegt war: „Als ich die ganze Zeit weg war, waren Fans da. Jetzt bin ich wieder da, jetzt sind keine Fans da.“

Die leeren Tribünen passten allerdings zu diesem freudlosen Abend im Rather Dome, der nur wenige Höhepunkte aus DEG-Sicht kannte. Hinterher standen zwar 32 Schüsse auf dem Zettel, aber zu wenige aus der Zone direkt vor dem Tor. Sein Team habe „zu oft den Pass gesucht, anstatt den Schuss aufs Tor“, merkte Trainer Harold Kreis zurecht an. So stand am Ende nicht nur das erste Heimspiel der Saison ohne Zuschauer, sondern auch das erste ohne eigenen Treffer. Und vor allem: die vierte Niederlage in Folge.

Von der guten Stimmung, die vor gerade mal eineinhalb Wochen herrschte, ist entsprechend wenig übrig. Damals feierten die Düsseldorfer ihren sechsten Sieg in Folge. Doch immer wenn bei der DEG gerade alle glücklich sind, läuft irgendetwas schief. Nach dem rauschenden 6:1 in Köln Mitte Oktober gab es den Corona-Ausbruch, nach der längsten Erfolgsserie der Saison mit Auswärtssiegen in Mannheim und München folgte nun die längste Phase ohne Punkt mit Heimniederlagen gegen zwei Teams aus den Niederungen der Tabelle. Das liegt vor allem an der Offensive. Während der sechs Siege traf die DEG noch 3,5 Mal im Schnitt, seitdem waren es nur vier Tore in vier Spielen. Lediglich in Überzahl läuft es noch, aber gegen Bietigheim gab es nicht eine einzige Strafzeit.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Auch das dürfte mit der leeren Halle zu tun gehabt haben, seltsam emotionslos plätscherte das Spiel dahin. „Nicht nur, dass es keinen Spaß macht, Zuschauer sind auch eine Energiequelle“, sagte Verteidiger Bernhard Ebner, der das aber nicht als Ausrede verstanden wissen wollte. Die Klubs aus dem Süden erleben ja schon seit Wochen wieder Geisterspiele. Auch die vielen Ausfälle und der engen Spielplan seien keine Gründe: „Wir müssen vom Kopf her bereit sein und dürfen nicht schon vor dem Spiel sagen: Heute wird es schwer.“

Dass die vergangenen Wochen aber nicht spurlos an der DEG vorbeigingen, ist nicht zu leugnen. Seit Mitte November gab es 18 Spiele in 40 Tagen, an den anderen wurde trainiert oder es ging auf Reisen, nicht mal über Weihnachten hatte das Team frei. Die DEG kämpft zwar in jedem Spiel, wirkt aber vor allem mental müde. Am besten wären wohl ein paar Tage Pause. Aber die gibt es noch nicht. Schon am Donnerstagabend (19.30 Uhr) geht es in Bremerhaven weiter – „ob wir wollen oder nicht“, sagte Ebner, da bleibe nur „regenerieren, ordentlich essen und viel trinken“. Danach sind es dann tatsächlich mal fünf Tage bis zum ersten Spiel 2022. Für die DEG müssen sie sich anfühlen wie Urlaub.

(bs-)
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