Niederlage beim Spitzenteam Titelfavorit Mannheim zu stark für die DEG

Düsseldorf · Vor zwei Wochen hatten die Düsseldorfer Eishockeyprofis überraschend bei den Adlern gewonnen, am Donnerstag gewinnt das Spitzenteam deutlich 4:1.

 Bernhard Ebner und Mirko Pantowski klären in höchster Not.

Bernhard Ebner und Mirko Pantowski klären in höchster Not.

Foto: RP/Birgit Häfner

Bei den Adler Mannheim gibt es jedes Jahr kurz vor Weihnachten das „Spiel der leuchtenden Herzen“. Eine Charity-Aktion, mit der Geld für Bedürftige gesammelt wird. Die Zuschauer tragen dann kleine rote Herzen, die im Dunkeln leuchten. Und wenn das Licht ausgeht, gibt das immer imposante Bilder mit mehr als 13.000 blinkenden Herzen. An diesem Donnerstag gegen die Düsseldorfer EG stand der Aktionstag wieder an. Das Problem ist nur: In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind derzeit kaum Zuschauer erlaubt, in Mannheim nur 750. Also verteilten die Adler die wenigen Tickets an Kranken- und Pflegepersonal, an Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, des Einzelhandels oder der Feuerwehr. Und die hatten ihren Spaß, denn die Adler schlugen die DEG verdient mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1).

Für die Düsseldorfer war es die zweite Niederlage in Folge, wegen der sie weiter auf Rang acht stehen. Was angesichts der Qualität des Titelfavoriten nicht verwunderlich war. „Irgendwann schwinden die Kräfte, und Mannheim ist eine Topmannschaft, die weiß, wie man in so einem Fall gegen uns spielen muss“, sagte DEG-Verteidiger David Trinkberger, dessen Team die Anstrengungen der vergangenen Wochen mit vielen Ausfällen und noch mehr Spielen anzumerken war. Gerade zu Beginn rannte es meist hinterher.

Auch das konnte nicht überraschen. DEG-Trainer Harold Kreis hatte im Vorfeld auf die unschöne Mischung aus Mannheimer Revanchegelüsten wegen der jüngsten Niederlage und einem ausgeruhten Adler-Team verwiesen. Und so kam es dann auch, die Gastgeber schienen die DEG überrennen zu wollen. Nach 30 Sekunden hatten sie schon dreimal geschossen und dabei den Pfosten getroffen. Das sah ganz anders aus als vor zwei Wochen, als die DEG noch verdient mit 4:2 gewann. Auch da stand sie häufig hinten drin, ließ aber kaum etwas zu. Nun lag sie bereits in der siebten Minute zurück und hätte durchaus weitere Tore kassieren können, weil sie zahlreiche Laufduelle und Zweikämpfe gegen die druckvollen Adler verlor. Meist blieb den Düsseldorfern nur, den Puck herauszuschlagen, hinzu kamen Ungenauigkeiten. Zur ersten Pause stand die Schussuhr bei 15:5.

Danach wurde es zwar etwas besser, da setzte sich die DEG auch mal vorne fest und hatte Möglichkeiten, die größeren hatten aber weiter die Adler. Mirko Pantkowski gab sein Bestes, aber alles war nicht zu halten, gegen die Künste des russischen Talents Ruslan Iskhakov war er in der 33. Minute machtlos. Und als Brendan O'Donnell kurz später bei einem Penalty die größte DEG-Chance hatte, versprang der Puck. Sein Kopfschütteln fasste den Abend ganz gut zusammen. Der hatte auch im letzten Drittel nicht mehr viel im Angebot, was die Düsseldorfer Laune heben konnte. Mitten in eine gute Phase der DEG erhöhten die Adler auf 3:0, kurz später auf 4:0. Da sah Pantkowski nicht mehr so sicher aus. Paul Bittner schoss zehn Minuten vor dem Ende zumindest das 1:4. Auch danach versuchte es die DEG und hatte durchaus weitere Chancen, spannend wurde es aber nicht mehr. Danach ging es nach Hause für eine ganz kurze Weihnachtspause.

Schon am Sonntagabend (19 Uhr) geht es gegen Iserlohn weiter. Das vorerst letzte Spiel vor Zuschauern im Dome.

Adler Mannheim – Düsseldorfer EG 4:1 (1:0, 1:0, 2:1). DEG: Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Järvinen, Ebner – Heinzinger, Cumiskey – Trinkberger; Angriff: O'Donnell, Svensson, D‘Amigo – Proft, MacAulay, Schiemenz – Bittner, Barta, Ehl – Olson, Postel. Schiedsrichter: Hoppe/Schrader. Tore: 1:0 (6:57) Bergmann (Desjardins), 2:0 (32:16) Iskhakov (Tosto, Bast), 3:0 (46:10) Wirth (Larkin, Iskhakov), 4:0 (49:41) Szwarz (Dawes, Akdag), 4:1 (49:59) Bittner (MacAulay, Ebner). Zuschauer: 750 (ausverkauft). Strafminuten: 6:8. Torschüsse: 36:15.

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