Niederlage nach Penaltyschießen DEG trifft gegen Bietigheim das Tor nicht

Düsseldorf · Fast 10.000 Fans im Dome sehen zwar viele Schüsse der Düsseldorfer EG. Doch einen Treffer dürfen sie nicht bejubeln. Am Ende steht eine enttäuschende 0:1-Niederlage gegen Schlusslicht Bietigheim.

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Foto: RP/Birgit Häfner

Wie leise selbst eine ordentlich gefüllte Halle sein kann, das war am Sonntagnachmittag im Rather Dome zu erleben. Alexander Ehl hatte gerade den letzten Penalty des Tages vergeben und die Niederlage der Düsseldorfer EG damit besiegelt, da war fast nichts mehr von den rund 10.000 Fans zu hören. Lediglich die paar Dutzend Bietigheimer oben unter dem Hallendach feierten, ansonsten war es still. Und das passte zu diesem Eishockeynachmittag, der weder in den regulären 60 Minuten noch in der Verlängerung ein Tor zu bieten hatte. Erst im Penaltyschießen fiel eins, aus DEG-Sicht aber auf der falschen Seite. So hieß es am Ende Eishockey-untypisch 0:1 – und das gegen den Tabellenletzten.

Das war ein enttäuschender Abschluss eines insgesamt enttäuschenden Wochenendes in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Denn schon am Freitag hatte die DEG verloren: mit 3:4 in Ingolstadt. Ein Spiel, bei dem einiges anders gelaufen war als in den vergangenen Wochen. Kapitän Alexander Barta traf nach 20 Spielen mal wieder das Tor, und das sogar im Powerplay. Dafür zeigte Henrik Haukeland eins seiner schwächeren Spiele, sah bei mehreren Gegentoren nicht gut aus. Und wer weiß, wie ehrgeizig der norwegische Nationaltorhüter ist, konnte erahnen, dass er das am Sonntag wiedergutmachen wollte.

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Foto: Birgit Häfner

Das klappte auch. Haukeland, vor dem Bully als „DEL-Spieler des Monates“ geehrt, machte ein gutes Spiel und hielt sein Tor 65 Minuten lang sauber. Und das vor 9772 Fans, unter ihnen Mitglieder von rund 50 Vereinen aus der Umgebung – „Club Day“ nennt sich das, wenn Vereine vergünstigte Gruppentickets bestellen können. Da geht es der DEG nicht nur darum, am Aktionstag die Halle vollzubekommen, im besten Fall sind da auch welche bei, die zum ersten Mal beim Eishockey sind und wiederkommen. Doch hinterher musste Manager Niki Manager zugeben: „Werbung fürs Eishockey war das nicht.“ Wobei es natürlich doch einen Grund gäbe wiederzukommen, die Zuschauer hätten ja noch kein Tor gesehen, scherzte Mondt, der auch ingesamt nicht so unzufrieden schien: „Wir haben hinten nicht viel zugelassen und zu null gespielt. Die Jungs sind es auch nicht so angegangen, als sei es gegen den Tabellenletzten ein Selbstläufer.“

Das konnte man der DEG in der Tat nicht vorwerfen. Sie nahm den Gegner schon ernst, hatte auch Chancen und insgesamt 33 Torschüsse. In jedem Drittel kam sie mit Schwung aus der Kabine. Auch Stephen MacAulay sah das so: „Wir haben nicht so schlecht gespielt, aber wir haben das Tor nicht gemacht.“ Allerdings galt mindestens in den ersten beiden Dritteln: Je länger es dauerte, desto seltener wurde es aufregend. Dafür fehlten irgendwann Genauigkeit, Handlungsschnelligkeit und Ideen, erst recht in Überzahl, die weiter die größte Baustelle im DEG-Spiel bleibt.

Nun war es aber auch bei Fünf-gegen-Fünf nicht einfach gegen ein Team, das wenig zum Spiel beitragen wollte und mit langen Pässen auf Konter lauerte. Gegen solche Gegner muss man früh in Führung gehen, um sie zum Mitspielen zu drängen. Doch das passierte eben nicht, „die hatten keinen Grund aufzumachen“, fasste Mondt die Lage treffend zusammen. Also blieben die Gäste bei ihrem Konterspiel und wären damit schon im ersten Drittel fast in Führung gegangen, als der Ex-DEG-Spieler Tim Schüle allein vor Haukeland auftauchte und am Pfosten scheiterte.

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Die Zuschauerzahlen der DEG

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Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Ab dem zweiten Drittel übernahm die DEG dann aber komplett das Geschehen, schoss allein im Mittelabschnitt 17 Mal aufs Tor. Die größte Chance hatte Alec McCrea nach einem feinen Angriff mit schnellen Pässen über Stephen MacAulay und Daniel Fischbuch gab. Doch auch er scheiterte, ebenso wie Fischbuch im letzten Drittel mit einem Pfostenschuss und Tobias Eder in der Verlängerung. Dazwischen gab es viel Leerlauf. Und so kam es, wie es kommen musste: Auch im Penaltyschießen scheiterten alle Düsseldorfer, nur Bietigheims Teemu Lephaus traf. Kurz später wurde es still im Dome.

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