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4:2 gegen Eisbären Berlin DEG ringt den Meister nieder

Düsseldorf · Nach zwei Niederlagen in Folge hat der Eishockey-Erstligist den ersten Erfolg im neuen Jahr gefeiert. Gegen die Eisbären Berlin feierten die Düsseldorfer einen am Ende souveränen 4:2-Sieg und bleiben an den direkten Play-off-Plätzen dran.

 Drin, der Puck: Daniel Fischbuch (hinten rechts) erzielt das zwischenzeitliche 2:1 für die DEG.

Drin, der Puck: Daniel Fischbuch (hinten rechts) erzielt das zwischenzeitliche 2:1 für die DEG.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Als die Schlusssirene ertönte, brandete lauter Jubel im Rather Dome auf. Schals wurden geschwenkt und einige Fans lagen sich innig in den Armen. Dieselbe Szenerie spielte sich auch einige Meter weiter unten auf dem Eis ab, wo die Spieler der Düsseldorfer EG wenige Sekunden zuvor eine Premiere feierten – und zwar den ersten Pflichtspielsieg in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im neuen Jahr. Das 4:2 gegen die Eisbären Berlin war zudem der erste Erfolg nach zuvor zwei Pleiten in Folge. Gerade rechtzeitig vor dem schweren Auswärtsspiel am Sonntag gegen die Adler Mannheim (14 Uhr).

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DEG gegen die Eisbären Berlin: die Statistiken zum Spiel

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Im Prinzip war schon im Vorfeld der Begegnung alles angerichtet für ein großes Eishockey-Spektakel: Ein mit 9632 Zuschauern bestens gefüllter Dome und mit den Eisbären Berlin ein Schwergewicht der Liga, das die DEG beim letzten Aufeinandertreffen in der Landeshauptstadt Ende Oktober mit 4:2 bezwang. Allein: Schon damals lief der amtierende Meister als Tabellenzwölfter der Spitzengruppe der DEL meilenweit hinterher. Auch fast drei Monate später hat sich an dieser Situation wenig geändert. Kurzum: Bei den erfolgsverwöhnten Eisbären steckt momentan der Wurm drin.

Das ist natürlich kein exklusives Phänomen, auch in anderen Sportarten kam es immer mal wieder vor, dass sich der Vorjahresmeister eine Spielzeit später einen Durchhänger erlaubte. Bei den Bundeshauptstädtern verwundert das Dauertief dagegen doch ein wenig. Immerhin ist der Kader nach wie vor gespickt mit Nationalspielern und starken Offensivakteuren wie Marcel Noebels (36 Scorerpunkte) oder Matthew White (24). Allerdings ist es auch nicht unbedingt die Offensive, die derzeit Probleme bereitet, sondern die Defensive. 118 Gegentore in 37 Spielen bedeutet die drittschlechteste Bilanz in der DEL.

Eigentlich perfekte Voraussetzungen für die DEG, um nach zwei Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Wäre da nicht das schwache Powerplay der Düsseldorfer, das schon in den vergangenen Wochen einige Punkte kostete. Und auch am Freitagabend setzten die Hausherren das Trauerspiel in dieser Disziplin zunächst fort. Sowohl Versuch Nummer 106 als auch Nummer 107 blieben erfolglos. Wie es besser geht zeigten dagegen die Gäste. Über Ex-DEG-Spieler Marco Nowak und Zachary Boychuk kam die Scheibe zu Noebels, der humorlos zur Führung einschoss. Da zeigte sich einmal die individuelle Klasse der Berliner, die ansonsten der DEG weitestgehend den Puck überließen.

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Foto: Birgit Häfner

Die Düsseldorfer waren ihrerseits um einen ruhigen Spielaufbau bemüht – und setzten zum richtigen Zeit die nötigen Nadelstiche. Erst beendete Alexander Ehl nach elf torlosen Spielen seine Durststrecke und markierte den Ausgleich, dann schnappte sich Philip Gogulla zwei Minuten vor dem Drittelende die Scheibe und sezierte mit einem feinen Pass die komplette Berliner Defensive. Daniel Fischbuch bedankte sich für das klasse Zuspiel und schob trocken zum 2:1 ein. Es war gleichzeitig sein 240. Scorerpunkt in der DEL. Der Dome tobte.

Die Stimmung blieb auch im zweiten Drittel gut. Was auch daran lag, dass die DEG weiter am Drücker blieb und die Eisbären kontinuierlich bearbeitete. Dass am Ende dadurch „nur“ zwei Treffer durch Jakub Borzecki (erstes DEL-Tor) und Alec McCrea resultierten, war angesichts der Überlegenheit der Hausherren und der Passivität der Gäste beinahe schon zu wenig. Vor allem, als White kurz vor dem Ende des Drittels völlig aus dem Nichts auf 2:4 verkürzte. Ein mehr als unnötiger Gegentreffer.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Glücklicherweise sollte sich diese Unachtsamkeit der DEG anschließend nicht mehr rächen. Zum einen, weil das Team von Trainer Roger Hansson in der Anfangsphase des letzten Drittels eine Powerplayphase der Eisbären schadlos überstand und zum anderen, weil es einen Henrik Haukeland in Top-Form im Tor hat, der in den wenigen brenzligen Situationen im Schlussdrittel einen Handschuh an den Puck bekam. Der Rest war nur noch Jubel – auf dem Eis und auf den Rängen.

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