Nach zwei Siegen in Folge Fünf Gründe, warum die DEG weiter erfolgreich sein wird

Analyse | Düsseldorf · Nach zwei starken Auftritten gegen Berlin und Mannheim steht der Eishockey-Erstligist wieder auf einem direkten Play-off-Platz. Wir erklären, warum dieser Zwischenerfolg keine Eintagsfliege sein muss.

Daniel Fischbuch (l.) und Tobias Eder (r.) jubeln zusammen mit Stephen MacAulay.

Daniel Fischbuch (l.) und Tobias Eder (r.) jubeln zusammen mit Stephen MacAulay.

Foto: RP/Birgit Haefner

Der Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) dürfte den Fans und Verantwortlichen der Düsseldorfer EG in diesen Tagen besonders viel Spaß machen. Nach den Siegen gegen die Eisbären Berlin (4:2) und Adler Mannheim (3:2 n.V.) haben sich die Rot-Gelben schließlich auf Platz sechs und damit einen direkten Play-off-Platz zurückgekämpft. Freilich eine Momentaufnahme, doch es gibt fünf Gründe, warum die DEG diesen Rang auch in den kommenden Wochen verteidigen kann:

1. Freitag-Sonntag-Rhythmus

Angesprochen auf die Leistungen seiner Mannschaft, wählte Trainer Roger Hansson nach dem Spiel gegen Berlin und vor der Begegnung in Mannheim folgende Wortkonstruktion: „Energie-Management“. Damit spielte der 55-Jährige auf die zuletzt intensive Belastung für seine Spieler an, die zwischen dem 9. Dezember und 8. Januar insgesamt 13 DEL-Spiele zu absolvieren hatten. Dass dieses straffe Programm nicht spurlos an seinem Team vorbeigegangen ist, daraus machte Hansson keinen Hehl. „In den drei Spielen nach München hatten wir meiner Meinung nach weniger Energie“, sagte er im Interview mit „Magentasport“. „Gegen die Eisbären war diese wieder zurück.“ Tatsächlich wirkten die Düsseldorfer in den Partien gegen Bremerhaven (3:1), aber vor allem im Derby in Köln (2:5) und im Heimspiel gegen Straubing (2:3) über weite Strecken fahrig und behäbig. „Momentan trainieren wir aufgrund der vielen Spiele sehr wenig“, erläuterte der Trainer vor dem Mannheim-Spiel. „Das wird sich mit Blick auf nächste und übernächste Woche ein wenig ändern. Da haben wir nur jeweils zwei Spiele. Dann kommen wir auch in einen Rhythmus, in dem wir wieder mehr trainieren können.“ Auch mit Blick auf die Regeneration einiger Spieler ein nicht zu unterschätzender Faktor.

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2. Drittel-Statistik

In dieser Saison gibt es eigentlich eine ganz simple Erfolgsformel: Wenn die DEG im ersten Drittel mit 1:0 in Führung geht, dann verlässt sie das Eis später auch als Sieger. Einzig beim Rhein-Derby Anfang Januar (2:5) riss in der Domstadt diese Erfolgsserie nach zuvor zehn Siegen auf diese Art und Weise. Gegen Mannheim am vergangenen Sonntag brachte Philip Gogulla die Düsseldorfer nach rund 18 Minuten in Führung – am Ende stand der dritte Sieg in Folge gegen die Adler. Der Start einer neuen Serie? Abwarten. Denn der nächste Gegner am Freitag heißt ERC Ingolstadt und der kassierte am Sonntag eine schmerzhafte 1:6-Klatsche gegen die Löwen Frankfurt. Bereits nach dem ersten Drittel stand es 5:0 (!) für die Hessen. Schwer vorstellbar, dass sich der Tabellendritte noch einmal derart überrumpeln lassen wird. Deswegen muss die DEG ähnlich geduldig auftreten wie gegen Berlin und Mannheim und in den richtigen Momenten eiskalt zuschlagen.

3. Ende der Torlos-Serie

Elf Spiele musste sich Alexander Ehl gedulden, ehe er sich wieder von seinen Teamkameraden feiern lassen durfte. Eine lange Durststrecke für einen Stürmer, der gemeinhin als sehr fleißig und ehrgeizig gilt. Entsprechend groß war die Erleichterung beim 23-Jährigen nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen die Berliner Eisbären. Einzig Kapitän Alexander Barta hat eine noch längere Torlos-Serie vorzuweisen. Seit dem 19. Spieltag wartet der 40-Jährige Routinier auf seinen fünften Saisontreffer. Umso wichtiger, dass sich Stephen MacAulay gegen Mannheim mit einem Doppelpack zurückgemeldet hat. Die wiedererstarkten Stürmer erweitern die personellen Möglichkeiten für Trainer Hansson und machen die DEG zugleich unberechenbarer.

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4. Gogulla und Fischbuch in Top-Form

Es war schon ein kleines Statement, dass Trainer Hansson gegen Berlin und Mannheim setzte. In beiden Spielen vertraute er nämlich dem Angriffs-Trio um Gogulla, MacAulay sowie Daniel Fischbuch in der ersten Reihe und wurde nicht enttäuscht – im Gegenteil. Insgesamt neun Scorerpunkte sammelte das offensive Dreigestirn. Vor allem der Ex-Münchner Gogulla erlebt derzeit eine starke Phase und war in den vergangenen sechs Spielen immer mindestens an einem Tor beteiligt. Auch Fischbuch befindet sich derzeit in einer sehr guten Verfassung, was unter anderem seine drei Assists gegen die Adler belegen. Die anhaltenden Wechselgerüchte scheinen den gebürtigen Bad Friedrichshaller nicht weiter zu beeinträchtigen. Gut für die DEG, schlecht für die kommenden Gegner Ingolstadt und Bietigheim.

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5. Haukeland hält den Laden dicht

Nicht auszudenken, wo die DEG ohne ihren bärenstarken Goalie stehen würde. Zuletzt gegen Mannheim gab der Norweger wieder eine großzügige Kostprobe seines Könnens und parierte insgesamt 26 Schüsse auf sein Tor. Kein Wunder, dass das Social-Media-Team später ein Bild auf ihren Kanälen postete, dass den 28-Jährigen krakenähnlich mit mehreren Armen zeigte, um seiner herausragenden Darbietung zu huldigen. Kein Zweifel: Der DEL-Spieler des Monats Dezember wird auch in den kommenden Partien ein schwer zu überwindendes Hindernis für die gegnerischen Spieler sein.

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