Vierter Saisonsieg DEG gewinnt beim Meister

Düsseldorf · Dank ihrer defensiv besten Saisonleistung feiern die Düsseldorfer Eishockeyprofis bei den Eisbären Berlin ihren vierten Saisonsieg. Rückkehrer Joonas Järvinen startet wieder unglücklich, macht dann aber ein starkes Spiel.

 Alexander Ehl scheitert mit diesem Versuch am Berliner Keeper.

Alexander Ehl scheitert mit diesem Versuch am Berliner Keeper.

Foto: RP/Birgit Haefner

Wie genau Joonas Järvinen die Eishockeygötter verstimmt hat, ist nicht bekannt. Aber irgendwas muss da vorgefallen sein. Anders lässt es sich ja nicht erklären, was der finnische Verteidiger gerade in den seinem ersten Jahr in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erlebt. Bei seinem Debüt vor drei Wochen stand er keine Minute auf dem Eis, da musste er verletzt raus und fiel wochenlang aus. Am Freitagabend nun sein zweiter Versuch. Und auch da dauerte es nur wenige Sekunden, ehe er das Eis wieder verließ. Diesmal ging es auf die Strafbank. Und als der 32-Jährige später im Spiel zum ersten Mal aufs Tor schießen wollte, da brach ihm der Schläger.

Hinterher dürfte er dennoch gut gelaunt in den Bus in Richtung neue Heimat gestiegen sein. Denn seine Düsseldorfer EG zeigte beim Meister Eisbären Berlin ihre defensiv beste Saisonleistung, gewann mit 3:1 (1:0, 0:0, 2:1) und fuhr damit den vierten Sieg ein. Und das lag eben auch an Järvinen, der genau das zeigte, was Manager Niki Mondt angekündigt hatte, als er ihn mit „groß und stark, ein richtig stabiler Hund“ vorstellte. Zwar produzierte der Finne keine Bilder für das Highlight-Video und wanderte auch zweimal auf die Strafbank, aber er machte die berühmten Kleinigkeiten richtig: Er stand gut, gewann Zweikämpfe, blockte Schüsse, fing Pässe ab, klärte den Puck aus der Gefahrenzone oder spielte klare Aufbaupässe. Und vor allem stabilisierte er das zuletzt schwächelnde Unterzahlspiel.

Die Rückkehr eines wichtigen Verteidigers feierten auch die Berliner: Nicholas Jensen, der vergangene Saison noch in Düsseldorf gespielt hatte, wegen des Sparkurses aber nicht zu halten war. Nach Mathias Niederberger der zweite Leistungsträger, der die DEG in den vergangenen Jahren in Richtung Berlin verließ. Für Niederberger zahlte sich das gleich im ersten Jahr aus, am Ende waren die Eisbären Meister. Doch in dieser Saison klappte es zu Hause noch gar nicht. Drei Spiele, drei Niederlagen. Das lag sicher auch den Gegnern aus München, Mannheim und Wolfsburg, laut Trainer Serge Aubin spielen aber auch die Zuschauer eine Rolle, an die muss sich sein Team erst wieder gewöhnen: „Es ist großartig, dass wir die Fans wiederhaben. Aber wir müssen unser Spiel vereinfachen und dürfen nicht versuchen, eine Show abzuliefern“, zitierte ihn der „Tagesspiegel“ vorher.

Eine Eisbären-Show wurde es dann nicht gerade. Im ersten Drittel spielte fast nur die DEG. Schon nach 38 Sekunden schoss Luca Zitterbart mit seinem ersten Saisontor das 0:1. Kurz danach hatte Brendan O‘Donnell das 0:2 zum Schläger, danach auch Alexander Ehl, Tobias Eder und Jerry D‘Amigo. Die DEG musste längst höher führen. Berlins Sebastian Streu nannte die eigene Leistung in der ersten Drittelpause am TV-Mikrofon „peinlich“.

Erst im Mittelabschnitt wurden die Eisbären stärker, auch weil die DEG nun immer häufiger auf der Strafbank saß. Bis zu einer ganz großen Chance dauerte es aber bis zu 39. Minute, als zwei Eisbären auf das DEG-Tor zuliefen, der starke Mirko Pantkowski (34 Paraden) aber glänzend hielt. Aber auch die DEG blieb gefährlich, Victor Svensson vergab bei einem Penalty die Chancen auf das 0:2.

Das gelang dann Alexander Ehl zu Beginn des Schlussabschnitts, aber entschieden war damit nichts. Nicht mal eine Minute später verkürzte Berlins Nationalspieler Leo Pföderl auf 1:2, danach spielten nur noch die Eisbären, hatten diverse Großchancen, scheiterten aber an sich oder Pantkowski. So brachte die DEG die Führung über die Zeit, sieben Sekunden vor Schluss traf Brett Olson ins leere Tor zum 3:1. Am Sonntag (16.30 Uhr) geht es gegen Nürnberg weiter.

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