Nächster Heimsieg Düsseldorfer EG schlägt auch Schwenningen

Düsseldorf · Dritter Sieg im vierten Spiel: Die Düsseldorfer EG gewinnt das Heimspiel mit 2:1 gegen die Schwenninger Wild Wings. Weil ein Verteidiger ein Tor schießt, dem das bis dahin noch nie gelungen war.

 Der Düsseldorfer Marko Nowak setzt sich gegen den Schwenninger Maximilian Adams durch.

Der Düsseldorfer Marko Nowak setzt sich gegen den Schwenninger Maximilian Adams durch.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Vor ein paar Monaten hat Nicolas Geitner einen ebenso treffenden wie selbstkritischen Satz gesagt: „Ich habe nicht den besten Schuss, aber arbeite jeden Tag dran“, meinte der junge Eishockey-Verteidiger der Düsseldorfer EG. Und ein Blick in seine Statistik bestätigte das. Drei Jahre war Geitner damals bereits Profi, aber ein Tor war ihm noch nie gelungen. Bis zu diesem Sonntag, da traf der 22-Jährige, mittlerweile in seiner vierten Saison, zum 1:1 gegen Schwenningen und konnte sich danach vor Glückwünschen kaum noch retten. Und weil im letzten Drittel noch Alexander Ehl traf und die DEG mit 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) gewann, war die Laune hinterher nicht nur bei Nicolas Geitner blendend.

Natürlich steht die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch ganz am Anfang, aber der entscheidet ja häufig darüber, wie die Stimmung in den ersten Monaten sein wird. Insofern waren die zwei Auftaktsiege gegen Krefeld (6:4) und Augsburg (5:3) Gold wert, nahmen sie doch etwas Druck aus dem Kessel. Am Freitag dann folgte ein 0:2 in Wolfsburg, entsprechend wichtig war nun das Spiel gegen Schwenningen. Es ist ja eine andere Geschichte, ob man nach vier Spielen mit drei Siegen dasteht oder nur mit zwei gegen schwächer eingeschätzte Teams und zwei Niederlagen gegen welche aus dem Mittelfeld. Erst recht, wenn es nun bei zwei Topteams weitergeht, Mittwoch in Ingolstadt, Freitag in München. Da fährt es sich mit neun Punkten nun weitaus entspannter hin.

Möglich macht es das Spiel gegen Schwenningen, das für die DEG auch ein Wiedersehen mit Ken-André Olimb sein sollte. Das allerdings fiel aus, der Norweger ist krank und blieb im Schwarzwald. Dabei hatte die DEG extra etwas für ihren jahrelangen Spielmacher vorbereitet, den sie im Sommer nicht halten konnte – und dessen Abgang zu etwas wie dem Symbol des Sparkurses wurde.

Neu war das Gefühl natürlich nicht, auch in den vergangenen Jahren mussten die Düsseldorfer ein paar ihrer Besten gehen lassen. Mathias Niederberger, Philip Gogulla, Jaedon Descheneau. Aber das hier ist anders. Früher gingen sie zu Topmannschaften wie Berlin und München oder ins Ausland. Olimb wiederum schloss sich den Schwenninger Wild Wings an. Gewiss ein traditionsreicher Eishockeystandort, aber eben ein Klub, der seit seinem Wiederaufstieg 2013 nur einmal die Play-offs erreichte und vier Saisons als Tabellenletzter beendete. Einer aus einer Kleinstadt, der zuletzt nicht mal 4000 Zuschauer im Schnitt anlockte. Und an den verliert die DEG einen ihrer wichtigsten Spieler? Sie kann finanziell nicht mal mehr mit Schwenningen mithalten?

Sportlich konnte sie es am Sonntag. Lediglich in den ersten Minuten standen die Düsseldorfer neben sich und ließen sich einschnüren. Doch das unglückliche 0:1 – Carter Proft fälschte einen Querpass ins eigene Tor ab – war gleichzeitig der Startschuss für die DEG. Fortan war die das klar bessere Team, hatte immer wieder Überzahl und diverse Chancen, scheiterte aber ebenso immer wieder an SERC-Torwart Joacim Eriksson. Oder am Pfosten. So ging es auch im zweiten Drittel weiter. Mit dem Unterschied, dass ausgerechnet der bis dato torlose Geitner Eriksson überwand. Hochverdient, die Schussuhr stand bereits bei 20:7 für die DEG. Zwar wurden die Gäste nach Ehls Treffer zum 2:1 noch mal etwas munterer, aber die DEG brachte den Sieg über die Zeit.

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