Zweite Niederlage in Folge Münchens Überzahl zu stark für die DEG

München · Düsseldorfs Eishockeyprofis halten auch beim Spitzenteam aus München mit, kassieren aber gleich drei Treffer in Unterzahl und verlieren mit 3:5. Die zweite Niederlage in Folge.

 Düsseldorfs Kyle Cumiskey.

Düsseldorfs Kyle Cumiskey.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Die Auswärtsfahrten Ende September nach München sind bei den Fans in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) normalerweise besonders beliebt. Das Spiel bei einem Spitzenteam, Sightseeing und Oktoberfest – man bekommt das Wochenende in der bayerischen Hauptstadt schon rum. Entsprechend viele Fans bringen die Gäste gewöhnlich mit. In Corona-Zeiten ist das aber natürlich anders, zwar ist auch in der DEL wieder Hallenpublikum zugelassen, aber voll gemacht werden dürfen die Arenen nicht.

So sah der Gästeblock am Freitagabend dann auch aus. Lediglich ein paar Dutzend DEG-Fans hatten sich dort eingefunden, und in Feierlaune waren sie nun nicht gerade. Was weniger am erneut abgesagten Oktoberfest lag, sondern vor allem daran, dass ihre Lieblingsmannschaft ohne Punkte nach Hause musste. Mit 3:5 (0:2, 2:2, 1:1) verlor die DEG gegen den EHC Red Bull München und kassierte damit die zweite Niederlage in Folge auf ihrer kurzen Bayernreise. Am Mittwoch hatte sie bereits mit 4:5 nach Verlängerung beim ERC Ingolstadt verloren.

Das brachte zwar einen Punkt, erheitern konnte der allerdings niemanden, war die DEG doch mit einem 4:1 in den letzten Abschnitt gestartet und dann eingebrochen. Und auch am Freitag konnte man das Gefühl haben, dass irgendwie mehr drin war. „Wir haben eigentlich gut gespielt, aber unsere Strafzeiten haben wehgetan“, sagte Verteidiger Kyle Cumiskey angesichts der drei Münchener Überzahltore. Was umso bitterer war, weil die DEG durchaus ihre Momente hatte, hätte in Führung gehen oder später ausgleichen können. Doch immer, wenn die DEG eine Druckphase hatte und ein Tor in der Luft lag, fiel es auf der anderen Seite.

Das war gleich zu Beginn so. Brett Olson und Brendan O'Donnell hatten die frühe Führung auf dem Schläger, doch das Tor in der fünften Minute machten die Münchener. Und als die zehn Minuten später zum ersten Mal in Überzahl waren, fiel gleich das 2:0. Das entsprach zwar nicht dem Spielverlauf, aber nahm die DEG sichtlich mit. Die konnte froh sein, vor der ersten Sirene nicht noch eins zu kassieren. Gegen das aggressive Forechecking der Münchener fiel ihr nicht viel ein.

Erst im Mitteldrittel kamen die Gäste wieder zu Chancen. Erst recht nach dem Anschlusstreffer von Kyle Cumiskey. Bernhard Ebner, Marco Nowak, Alexander Ehl – sie alle hätten ausgleichen können. Zwischenzeitlich setzte sich sogar die vierte Reihe für eine Minute in der Offensivzone fest. Doch ein Münchener Angriff, und schon stand es 3:1. Eineinhalb Minuten und eine Überzahl später auch gleich 4:1. Bei ausgeglichenem Schussverhältnis.

Aufgeben stand allerdings nicht im Plan. Noch vor Drittelende verkürzte Jerry D'Amigo auf 2:4. Und selbst als der EHC sein drittes Überzahltor erzielte, weil D'Amigo wegen eines harten Checks gegen den Kopf von Münchens Yasin Ehliz für fünf Minuten auf der Strafbank saß, spielte die DEG weiter nach vorne. In Unterzahl traf Victor Svensson zum 3:5.

Zu mehr reichte es aber nicht mehr. So endete die Bayernreise mit einem Punkt. Und mit der Erkenntnis, dass die Offensive weiter in Form ist. Mehr Probleme bereitet die andere Seite des Spielfelds, mit 20 Gegentoren nach sechs Spielen stellt die DEG die viertschlechteste Abwehr. Insgesamt reichen die drei Siege allerdings für Rang sechs. Am Sonntag hat die DEG spielfrei.

Statistik:

EHC München – Düsseldorfer EG 5:3 (2:0, 2:2, 1:1)

DEG: Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Zitterbart – Ebner, Trinkberger – Geitner; Angriff: O'Donnell, Barta, Ehl – D'Amigo, Olson, Eder – Proft, MacAulay, Fischbuch – Postel, Svensson, Schiemenz

Schiedsrichter: Polaczek/Rantala

Zuschauer: 2130

Tore: 1:0 (4:53) Parkes (Boyle), 2:0 (14:56) Redmond (Blum/5-4), 2:1 (22:22) Cumiskey (D'Amigo), 3:1 (31:04) Street (Parkes, Tiffels), 4:1 (32:29) Redmond (Blum, Street/5-4), 4:2 (37:59) D'Amigo (Fischbuch), 5:3 (47:09) Seidenberg (Hager, Ehliz/5-4), 5:3 (47:51) Svensson (Cumiskey, Heinzinger/4-5)

Strafminuten: 4:13

Torschüsse: 34:25

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