Aktueller ARD-"Deutschlandtrend" Mehrheit der Deutschen bewundert Snowden

Köln · Die anhaltenden Enthüllungen in der NSA-Geheimdienstaffäre haben das Ansehen der USA bei den Deutschen stark geschwächt. Dem aktuellen Deutschlandtrend zufolge bewundern viele Deutsche den sogenannten Whistleblower Edward Snowden für seinen Mut.

Die Chronologie des Falles "Edward Snowden"
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Die Chronologie des Falles „Edward Snowden“

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Der Anteil der Deutschen, die die Vereinigten Staaten für einen Partner halten, dem man vertrauen kann, sank nach dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" seit Juli um 14 Prozentpunkte auf 35 Prozent. 61 Prozent finden demnach, dass die USA kein vertrauenswürdiger Partner seien.

Mutiger Snowden

Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der die Spähaffäre mit seinen Insider-Enthüllungen ins Rollen brachte, ist für die Deutschen demnach mehrheitlich bewundernswert.

60 Prozent sind der Umfrage zufolge Ansicht, er sei eher ein Held. 14 Prozent betrachten ihn eher als Straftäter. Bei der Frage, ob Deutschland Snowden Asyl anbieten sollten, sind die Bürger gespalten: 46 Prozent sind dafür, 48 Prozent dagegen.

Grüne legen in Umfrage zu

Knapp sieben Wochen nach der Bundestagswahl können die Grünen im ARD-"Deutschlandtrend" zulegen. In der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap kamen die Grünen bei der Sonntagsfrage auf zehn Prozent. Das sind zwei Punkte mehr als im Vormonat.

Die anderen Parteien blieben gegenüber dem Vormonat unverändert: Die Unionsparteien kamen auf 42 Prozent, die SPD auf 26 Prozent. Die Linke verharrte bei neun Prozent, und die aus dem Bundestag ausgeschiedene FDP erreichte drei Prozent.

Die Mehrheit der Deutschen ist nach wie vor für eine große Koalition. 55 Prozent fänden der Umfrage zufolge eine neue Bundesregierung von Union und SPD gut. 40 Prozent wäre eine anderes Bündnis lieber.

Merkel und Schäuble führen Hitliste an

Die Liste der beliebtesten Politiker führt weiter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Mit ihrer Arbeit sind 69 Prozent der Deutschen zufrieden, dass sind zwei Punkte mehr als im Oktober.

Auf dem zweiten Platz folgt wieder Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit einer Zustimmung von 66 Prozent (plus fünf Punkte), auf Platz drei kommt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), mit deren Arbeit 54 Prozent der Deutschen zufrieden sind (plus zwei Punkte).

Für die Sonntagsfrage befragte Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1520 Wahlberechtigte. Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag 1002 wahlberechtigte Bürger über 18.

(AFP)
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