Fusion der Immobilienriesen Vonovia und Deutsche Wohnen vereinbaren Zusammenschluss

Bochum/Berlin · Zum dritten Mal greift der Immobilienkonzern Vonovia nach dem Branchenzweiten Deutsche Wohnen. Durch den Zusammenschluss würde Europas größter Wohnimmobilienkonzern entstehen.

Die Vonovia Firmenzentrale in Bochum - die Nummer eins vereinigt sich mit der Deutsche Wohnen.

Die Vonovia Firmenzentrale in Bochum - die Nummer eins vereinigt sich mit der Deutsche Wohnen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die beiden Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen und Vonovia haben sich auf einen Zusammenschluss geeinigt. Beide Unternehmen teilten am Montagabend mit, sie hätten eine entsprechende Grundsatzvereinbarung unterzeichnet. Demnach soll es ein freiwilliges Übernahmeangebot der Vonovia an die Aktionäre der Deutsche Wohnen geben. Sollten die Kartellbehörden zustimmen, entstünde durch den Zusammenschluss Europas größter Konzern für Wohnimmobilien. Vonovia hatte zuvor bereits zweimal vergeblich versucht, die Deutsche Wohnen zu übernehmen.

Vonovia will den Aktionären der Deutschen Wohnen im Wege eines freiwilligen Übernahmeangebots 53,03 Euro je Aktie bieten. Der angebotene Kaufpreis beträgt damit knapp 19 Milliarden Euro.Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen begrüßten nach Unternehmensangaben das geplante Übernahmeangebot der Vonovia. Vorbehaltlich der Prüfung der finalen Angebotsunterlage wollen sie dies unterstützen und den Aktionären die Annahme empfehlen, wie es in der Mitteilung des Unternehmens weiter hieß.

Das geplante Übernahmeangebot steht unter dem Vorbehalt einer Mindestannahmequote von 50 Prozent aller ausstehenden Deutsche Wohnen-Aktien. An dieser Quote war 2016 der letzte Übernahmeversuch von Vonovia gescheitert, da ihr nur rund 30,4 Prozent der Deutsche Wohnen-Aktien angedient wurden. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte Vonovia Kreisen zufolge erneut einen Kauf erwogen. Am Ende der Erwägungen habe der Konzern aber entschieden, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen, berichtete Bloomberg damals.

Vonovia wurde 2001 als Deutsche Annington Immobilien SE gegründet. Mit ungefähr 370.000 eigenen Wohnungen sowie für Dritte verwaltete Wohnungen gilt Vonovia als größter börsennotierter Wohnungskonzern in Deutschland. Das Unternehmen ist damit der größte private Vermieter in Deutschland. Seit September 2015 dotiert das Unternehmen an der Börse und ist als Aktie verfügbar. Durch Käufe von Gesellschaften wie der Eisenbahnerwohnungsbaugesellschaften, EWG, des Bundes, der Kieler Heimbau AG oder Werkswohnungen von RWE vergrößerte der Konzern nach und nach sein Angebot. Durch den Kauf der Viterra AG 2005 mit 152.000 Wohnungen avancierte Vonovia zum größten Immobilienunternehmen in Deutschland.

(juju/dpa/afp)
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