Schwierige Bedingungen Heikle EU-Handelsgespräche mit Großbritannien gehen in die erste Runde

Brüssel · Die unter schwierigen Bedingungen stattfindenden Handelsgespräche zwischen der EU und Großbritannien gehen am Montag in die erste Phase. Die bis Donnerstag andauernde Verhandlungsrunde wird in Brüssel abgehalten.

 Flaggen der Europäischen Union und Großbritanniens wehen auf dem College Green in der Nähe des Westminster-Palastes.

Flaggen der Europäischen Union und Großbritanniens wehen auf dem College Green in der Nähe des Westminster-Palastes.

Foto: dpa/Jonathan Brady

Die EU wird von der Europäischen Kommission vertreten, die im Auftrag der 27 Mitgliedsstaaten über internationale Handelsabkommen verhandelt. Mit den Verhandlungen sollen die kommerziellen, Fischerei- und andere Beziehungen Großbritanniens zur EU gesichert werden. Das Vereinigte Königreich ist als erstes Land aus der EU ausgetreten.

Der britische Premierminister Boris Johnson will die Handelsgespräche bis Jahresende abschließen. Er drohte mit einem Abbruch der Verhandlungen, wenn innerhalb von vier Monaten nicht genügend Fortschritte erzielt würden. Normalerweise werden Handelsabkommen der EU mit anderen Ländern erst nach Jahren vervollständigt.

Der EU-Chefunterhändler Michel Barnier hat gesagt, dass kein Abkommen den reibungslosen Handel bewirken könne, den die EU-Mitgliedschaft biete.

Die Verhandlungsteams werden sich voraussichtlich alle zwei bis drei Wochen treffen, in Brüssel oder in London. Bis Ende Juni wird es voraussichtlich etwa ein halbes Dutzend Verhandlungsrunden geben. Bis dann muss sich Großbritannien gemäß dem Brexit-Abkommen von vergangenem Jahr entscheiden, ob es die Übergangsphase verlängern will, die den Ausstieg aus der EU abfedern sollte. Johnson hat aber darauf bestanden, er werde keine Verlängerung bis nach Jahresende beantragen.

Wenn es also kein Abkommen in diesem Jahr gibt, werden für den Handel zwischen Großbritannien und der EU die Bedingungen genutzt, die von der Welthandelsorganisation vorgegeben sind. Dadurch gäbe es Zölle und andere Einschränkungen.

(ala/dpa)
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