Kriminalitätsbekämpfung in Großbritannien Johnson will entlassene Verbrecher mit GPS-Tracker markieren lassen

London · Großbritanniens Premierminister will Verbrecher, die mindestens ein Jahr im Gefängnis gesessen haben, nach ihrer Entlassung via GPS-Tracker verfolgen lassen. Außerdem soll die Polizei mehr Befugnisse bekommen, um Menschen auf der Straße aufzuhalten und zu kontrollieren.

 Boris Johnson.

Boris Johnson.

Foto: AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS

Mit härteren Regeln will der britische Premierminister Boris Johnson die Kriminalität besser bekämpfen. Einbrecher und Diebe, die mindestens ein Jahr im Gefängnis saßen, sollen nach ihrer Entlassung für ein weiteres Jahr mithilfe eines GPS-Trackers beobachtet werden. Straftäter, die auf Bewährung freikommen, müssen unbezahlte Arbeit leisten - zum Beispiel Müll sammeln. Zudem soll die Polizei mehr Befugnisse erhalten, um Menschen auf der Straße zu stoppen und zu kontrollieren. Die Opposition kritisiert das Vorhaben.

„Die Öffentlichkeit will, dass der Gerechtigkeit genüge getan wird und Kriminelle den Preis für ihre Verbrechen bezahlen“, schrieb Innenministerin Priti Patel in der Zeitung „Daily Mail“ (Dienstag). „Sie will, dass Rowdys der Gesellschaft das zurückgeben, was sie ihr mit ihren gedankenlosen Handlungen eingebrockt haben.“ Die Pläne sehen zudem namentlich genannte Polizeibeamte als Ansprechpartner vor - sowie „Nüchternheitssensoren“, die Alkohol im Schweiß nachweisen, für Menschen, die wegen Alkoholdelikten straffällig wurden.

Kritiker verurteilten das Vorhaben als Spielereien, die die Straßen nicht sicherer machten. Die konservative Regierung habe seit 2010 bei der Polizei mehr als 20 000 Stellen abgebaut. Die Vorschläge kommen aus Sicht von Polizeivertretern zudem zur Unzeit: Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung angekündigt, die Gehälter von Beamten einzufrieren.

(th/dpa)
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