Ägyptens Präsident sorgt in Teheran für Eklat

Teheran (dpa) Der neue ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat sich in der Syrien-Krise auf die Seite der Aufständischen geschlagen. Die Unterstützung der Revolution in Syrien sei "eine moralische Pflicht sowie eine politische und strategische Notwendigkeit", sagte Mursi gestern beim Gipfel der blockfreien Staaten in Teheran.

Syriens Machthaber Baschar al Assad bezeichnete er als Anführer eines Unterdrückerregimes, das jede Legitimität verloren habe. Mursi lobte die "beeindruckende Tapferkeit" der Aufständischen und verglich den Aufstand in Syrien mit der "ägyptischen Revolution". Die syrische Delegation verließ darauf empört den Saal. Mit der Rede brüskierte Mursi auch das Gastgeberland Iran, das den syrischen Präsidenten unterstützt.

Mursi war der erste ägyptische Präsident, der seit der Islamischen Revolution von 1979 den Iran besucht hat. Die beiden Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte: "Iran sieht in Ägypten einen strategischen Partner und glaubt, dass es zum Nutzen aller Staaten wäre, wenn Iran und Ägypten Seite an Seite stünden." Die syrienkritischen Äußerungen Mursis beim Gipfel wurden von den iranischen Medien ebenso verschwiegen wie die Aufforderung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an den Iran, sich im Atomstreit mit dem Westen diplomatisch zu einigen.

(RP)
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